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Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 022 - Der Marsch durch die Unterwelt.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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lauern mochten, waren nur von untergeordneter Bedeutung. Denn die Cordorider ließen ihre Tiere oftmals Manöver durchführen, die für die anderen Hinweise auf Gefahren oder Hindernisse darstellten. Da manche von ihnen im linken, andere wiederum im rechten Ohr ihres Cordos saßen, besaßen sie zusammen genügend Überblick über das Gelände.
Daynamar gab an seinen Symbionten beruhigende Impulse durch, im nächsten Augenblick forderte er ihn zu noch schnellerer Gangart auf. Der Dschungel vor ihnen lichtete sich. Sie würden bald die Küste erreichen.
Dann wollten sie das letzte Hindernis nehmen—den Meeresarm, der zwischen dieser Insel und der nächsten lag. Das konnte ihm nur mit Hilfe der Sumpfgebleichten gelingen. Aber das war weiter kein Problem, denn die Sumpfgebleichten waren seine Verbündeten. Sie hatten ihm schon einmal geholfen, als sie ihn durch ihre unterirdischen Stollen in die Tempelstadt POLA-1-C brachten. Sie würden ihn wieder unterstützen.
Daynamar trommelte unablässig weiter, während er seinen Gedanken nachhing. Manchmal war er sich selbst fremd. Früher war er ein Rockando unter vielen gewesen, mutiger als die meisten, aber doch ohne jenen Funken, den seine neuen Freunde “Intelligenz” nannten. Natürlich besaßen alle Rockandos Intelligenz, selbst Cordos, die nur Tiere waren, besaßen eine gewisse Intelligenz.
Aber Daynamar war intelligenter als alle anderen. Das hatte er erkannt, als sich ihm Fragen aufdrängten, die ihm früher nie in den Sinn gekommen wären. Und das hatte er erkannt, als er Pläne zu schmieden begann, die er vorher nie hätte ausarbeiten können. “Vorher”—das war, bevor er die Explosion eines Feuerdämons erlebt hatte.
Daynamar erschauerte, als er an dieses Erlebnis dachte. Aber die Erinnerung daran schürte auch seinen Haß gegen die Antis, die von vielen seiner Artgenossen immer noch als “Götter” verehrt und gefürchtet wurden. Daynamar aber wußte jetzt, daß die Feuerdämonen von den Antis ausgeschickt wurden. Diese feuerspeienden Ungeheuer waren an vielen Punkten seiner Welt aufgetaucht und dann zerplatzt. Daraufhin erlosch im Umkreis der Explosionsstellen alles Leben. Aber gleich darauf wuchs alles Leben rasend schnell nach—ohne Ausnahme, pflanzliches Leben ebenso wie tierisches und menschliches Leben. Doch die Pflanzen, Tiere und Humanoiden erhielten nicht mehr ihr ursprüngliches Aussehen, sondern waren verändert. “Mutiert”— wie Ronald Tekener gesagt hatte.
Ronald Tekener war es auch, der einen anderen Ausdruck für die Feuerdämonen gefunden hatte. Er nannte sie “ferngelenkte Raketen”. Das änderte aber nichts an Daynamars abergläubischer Furcht vor den Feuerdämonen. Sie blieben undeutbare Erscheinungen in Daynamars einfachem Weltbild.
Der Rockandos-Führer grinste, während er mit spielerischer Sicherheit die Trommelstäbe über den Hauptknorpel-‘ Strang Euteuls tanzen ließ. Die Antis hatten ihm ungewollt zu unglaublicher Geisteskraft verholfen—er, Daynamar, würde diese Gabe nur dazu verwenden, sein Volk von der Schreckensherrschaft der Antis zu befreien. Der Anfang dazu war schon getan.
Als nächstes wollte er seine Freunde ins Dämonenland bringen. Tekener hatte ihm versichert, daß dort wertvolle Hinweise sein mußten, die man im Kamp gegen die Antis anwenden konnte. Daynamar vertraute Tekener und seinen Gefährten. Sein Instinkt sagte ihm, daß sie auf seiner Seite standen, obwohl ihre Handlungen für ihn nicht immer klar verständlich waren.
Er wußte zum Beispiel nicht, warum sie den Antis ihren Aufenthaltsort verraten wollten, obwohl sie Wert darauf legten, noch nicht zu ihnen zurückzukehren. Daynamar wußte nicht, was Tekener und seine Gefährten damit bezweckten. Trotzdem wollte er ihnen helfen, ihren Plan auszuführen.
Und danach würde er sie ins Dämonenland führen, obwohl ihn das einige Selbstüberwindung kostete. Er war kein Feigling! Er konnte das Schwert führen wie kein zweiter.
Er kämpfte auch gegen Dämonen und Ungeheuer.
Daynamar fand in die Wirklichkeit zurück. Sie hatten den Dschungel hinter sich gelassen. Am Horizont wurde bereits der grünliche Streifen des Meeres sichtbar. Daynamar trieb Euteul durch heftigere Trommelschläge zu noch größerer Eile an. Und zwischendurch teilte Daynamar seinem Cordo auch das Ereignis mit. das unmittelbar bevorstand.
Ich werde dich hier zurücklassen müssen, Euteul, denn ich kann dich auf meinem Gang durch die Tunnels der Sumpf gebleichten nicht mitnehmen. Mein Weq

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