Microsoft Word - Atlan 028 - Die Sandgeister von Occan.rtf
denn mit ihren Helmfunkgeräten würden sie bei den herrschenden statischen Störungen nicht viel anfangen können. Weiter war es angebracht, ein tragbares chemi-physikalisches Labor mitzunehmen, um am Einsatzort unkomplizierte Analysen anstellen zu können.
Selbstverständlich war auch eine mittlere Antigravscheibe nötig, auf der die Ausrüstung transportiert werden konnte.
Corteen seufzte und zerriß im Geiste diese Wunschliste wieder. Bei den herrschenden Bedingungen war nicht daran zu denken; eine solch umfangreiche Ausrüstung mitzuführen. Sie konnten froh sein, wenn es ihnen gelang, sich selbst in dieser Hölle durchzubringen. Sie konnten keinen unnötigen Ballast gebrauchen.
Sie mußten für die Dauer ihres Einsatzes eben von der Konzentratnahrung leben, die im Vorratsbehälter ihres Druckanzuges vorhanden war. Auf Desintegratoren mußten sie ebenso verzichten wie auf ein unhandliches Funkgerät—gegebenenfalls würden sie zum Prospektorenschiff zurückkehren, um sich mit der PAMA in Verbindung zu setzen. Auch das chemisch-physikalische Labor war unter diesen Umständen ein Luxus. Somit fiel auch die Antigrav-Transportscheibe weg.
Einzig auf Wasser konnten sie nicht verzichten—und auch nicht auf die erforderliche Trinkvorrichtung. Da die Paralysatoren leicht am Druckanzug zu befestigen waren, verzichtete Corteen auf diese Mindestbewaffnung nicht.
Als er in die Pilotenkanzel zurückkam, empfing ihn Noah-Noah mit den Worten: “Der Sturm ist auf zirka 200 Stundenkilometer gefallen. Dadurch gelang mir mit den Massetastern eine recht gute Ortung. Ich habe festgestellt, daß sich dreißig Kilometer südlich von hier technische Anlagen befinden. Wir sind also gar nicht weit vom Schuß.”
südlich von hier technische Anlagen befinden. Wir sind also gar nicht weit vom Schuß.”
Liter-Behälter mit angeschlossenem Trinkschlauch hielt.
“Beabsichtigen Sie, unterwegs zu picknicken?” fragte er.
“Wasser”, erklärte Corteen. “Auf diesem Wüstenplaneten kostbarer als Howalgonium!”
“Sie wissen, daß ich genauso lange ohne Wasser auskomme wie Sie, Rubber”, sagte Noah-Noah.
“Daß ich Wasser mitnehme, ist keine Konzession an einen Amphibio”, entgegnete Corteen. “Ich selbst leide unter der Trockenheit.”
“Ja, Sie haben recht”, gab Noah-Noah zu. “Diese verdammte Trockenheit! Meine Haut ist bereits so hart wie Leder.”
“Glauben Sie, daß der Sturm noch weiter nachläßt?” fragte Corteen.
Noah-Noah schüttelte den Kopf.
“Jetzt befinden wir uns in einer ausgesprochenen Minimum-Periode.”
“Dann wollen wir es wagen.”
6.
Die Luftschleuse lag im Windschatten. Noah-Noah bezeichnete dies als Glück im Unglück. So konnten sie die äußere Schleuse zumindest öffnen, ohne von hereinströmenden Sandmassen erdrückt zu werden. Trotzdem herrschte auch hier ein unglaublich starker Sog, der an den beiden Spezialisten zerrte.
Noah-Noah hielt sich krampfhaft am Schleusenrahmen fest, um nicht den Halt zu verlieren. Das Geräusch der gegen die Klarsichtscheibe seines Helmes schlagenden Sandkörner zerrte an seinen Nerven und machte ihn fast taub.
Er konnte Corteens Stimme aus den Kopfhörern nur undeutlich vernehmen, als dieser sagte: “Peilen Sie Ihre Ortungsgeräte auf die von Ihnen ausgemachten Anlagen ein, lassen Sie den Individualtaster nicht aus den Augen—und folgen Sie mir, Noah!”
Corteen stieß sich ab. Für Sekundenbruchteile schien es, als fange ihn ein Windstoß auf und wolle ihn gegen die Schiffshülle zurückschleudern. Aber dann fiel Corteen und landete mit ausgebreiteten Armen im Sand. Er hielt in jeder Hand einen der Wasserbehälter. Corteen war kaum auf dem Boden angekommen, da steckte er auch schon bis zu den Hüften im Sand.
Ohne lange zu überlegen, folgte Noah-Noah dem Gefährten. Der Amphibio kletterte über die kurze Treppe aus der Schleuse und stieß sich erst ab, als seine Beine auf Widerstand trafen. Kaum hatten seine Hände das Geländer losgelassen, da spürte er, wie er versank.
Treibsand! durchzuckte es ihn. Aber seine Beine fanden gleich darauf Halt. Er steckte bis zu den Knien im Sand. Ein Windstoß fuhr hernieder, blies den Sand hinweg, so daß Noah-Noah ungeschützt den höllischen Elementen preisgegeben war. Er wurde von den Beinen gerissen, einige Male durch die Luft gewirbelt und davongeweht.
Noah-Noah sah erschrocken, wie das Schiff immer weiter zurückfiel und schließlich in einer düsteren Sandwand verschwand.
“Noah!”
Der Ruf Corteens drang
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