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Microsoft Word - Atlan 028 - Die Sandgeister von Occan.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 028 - Die Sandgeister von Occan.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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Pilotenkanzel.
    Corteen lag so da, wie er ihn verlassen hatte—eingeschlossen in die Biomolplastmasse, die ihm seine Körperform erhalten sollte. Durch die Augenöffnungen sah Noah-Noah, daß sein Teamgefährte die Augen geöffnet hatte. Aber als er wenige Zentimeter davon entfernt mit den Händen einige Bewegungen vollführte, zeigten sich keine Reflexe. Die Pupille blieb starr auf einen fiktiven Punkt gerichtet.
    Noah-Noah legte Corteens Druckanzug ab und machte sich daran, den durch die Bruchlandung entstandenen Schaden zu inspizieren. Das Außenmikrophon übertrug ihm das Heulen des Windes und das Trommeln des gegen die Schiffshülle prasselnden Sandes.
    Schon nach fünf Minuten entdeckte er das erste Leck. Es war nur klein, kaum fingerkuppengroß, doch war bereits eine Menge Sand ins Schiff gedrungen. Das Atmosphären-Analysegerät am Handgelenk seines Druckanzuges zeigte ihm an, daß der Sauerstoffgehalt der Luft in dieser Sektion nur noch ganz gering war. Er schloß die betreffende Sektion einfach hermetisch ab.
    Das nächste Leck entdeckte er im Hauptkorridor. Es war noch kleiner als das erste, aber ein langer, dünner Riß zeigte an, daß dieses Leck sich ausweiten konnte. Noah-Noah füllte die Öffnung mit einer speziell für solche Fälle vorgesehenen Dichtungsmasse und bedeckte auch den Riß mit einer dicken Schicht.
    Noah-Noah war sich natürlich klar darüber, daß es sich bei dieser Maßnahme nur um ein Provisorium handelte. Denn die Dichtungsmasse konnte dem zerstörerischen Wirken der Sandkörner nicht auf die Dauer standhalten. Aber er war schon zufrieden, wenn der Druck im Schiff so lange anhielt, bis Corteen wieder vollkommen in Ordnung war und einen Raumanzug tragen konnte.
    Noah-Noah fand noch ein Leck—so groß, daß man eine Faust hindurchstecken konnte. Da es sich aber glücklicherweise in einem Laderaum befand, der nicht benutzt wurde, schloß er ihn hermetisch ab.
    Seine größte Enttäuschung erlebte er jedoch in jener Sektion, in der die Kabinen und die Freizeiträume lagen. Als er seine Kabinentür öffnete, sah er, daß alles Wasser aus seinem Bassin geflossen war. Die Unterwasserpflanzen waren in sich zusammengefallen, hatten durch die einströmende giftige Atmosphäre ihr Grün verloren, und feiner, glitzernder ockerfarbener Sand bedeckte sie.
    Er schlug die Kabinentür hinter sich zu. Nun hatte er sein letztes Andenken an die Lagunen von Paron verloren. Er war der Trockenheit, der Hitze und den Stürmen einer fremden Welt gnadenlos ausgeliefert.
    Er ging zurück in die Pilotenkanzel und gab einen gerafften Kodefunkspruch ab. Er war kurz und entsprach nicht ganz den Tatsachen.
“Keine besonderen Vorkommnisse.—Gelandet.”
Warum auch sollte er Major Konstant mit ihren persönlichen Problemen belasten? Selbst wenn sie den letzten Tropfen Wasser verloren, ihre Mission ging über ihr körperliches Wohlbefinden.
    *
    Die Antwort auf Noah-Noahs Funkspruch ließ nicht lange auf sich warten und war selbstverständlich ebenfalls gerafft und kodiert.
“Stehen bereit. Fordert bei Bedarf bedenkenlos Unterstützung an. In Planetenumlaufbahn gebrachte Wettersatelliten ergaben: Stürme keine Naturerscheinung.”
Noah-Noah nahm den Streifen, auf dem die dekodierte Nachricht stand, kniete vor dem vermummten Corteen nieder und hielt ihn ihm vor Augen.
“Können Sie lesen?” fragte er. “Zwinkern Sie mit den Augen, wenn Sie Ihre Sehkraft wiederhaben.”
Corteen zwinkerte und gab gleichzeitig einen dumpfen, unartikulierten Laut von sich.
“Überanstrengen Sie sich nur nicht, Rubber”, ermahnte Noah-Noah und klopfte beruhigend auf die erhärtete Biomolplastmasse. “Sie werden Ihre Stimme schon noch zurückbekommen. Im Augenblick ist es leider nötig, daß Sie dieses Korsett tragen. Aber wenn Sie wieder sprechen können, dann sagen Sie mir, ob Sie wohlauf sind, und ich werde Sie befreien.”
“Mhm, mhm!” machte Corteen energisch, und seine Augen traten vor Anstrengung fast aus den Höhlen.
Noah-Noah konnte sich Corteens Verzweiflung zwar nicht erklären, aber er holte sofort sein Vibratormesser hervor und begann damit an der Schweißnaht zu säbeln. Wenig später konnte er den oberen Teil wie einen Deckel abheben.
“Was soll dieser Unfug, Noah?” rief Corteen mit einer Mischung aus Staunen und Zorn aus. “Ich dachte schon, Sie wollen mich lebendig begraben.”
“Das Korsett habe ich Ihnen nur verpaßt, damit Sie nicht zerfließen wie zu dünn geratener Grießbrei”, verteidigte sich

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