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Microsoft Word - Atlan 029 - Der Todestest.rtf

Titel: Microsoft Word - Atlan 029 - Der Todestest.rtf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DieterLederhosen
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zu entsprechen. Rabal Tradino hielt sich dagegen immer mehr zurück. Seine Miene war verschlossen und verriet nichts über seine Gefühle.
“Gern”, nickte Leafan Ontor. Seine Blicke hingen am Gesicht des Mannes mit den Lashat-Narben. Er wollte genau wissen, wie Tekener reagierte, wenn er ihm die Wirkungsweise der neuen Waffe enthüllte. “Die Hyperfalle greift das Objekt mit einem Energiefeld auf fünfdimensionaler Basis an. Das Feld wird von der Falle in kürzester Frist immer stärker aufgeladen, wobei es das Objekt immer dichter umhüllt. Schließlich wird die Aufladung so stark, daß das normale Raum-Zeit-Kontinuum das wesensfremd gewordene Feld nicht mehr halten kann. Ein Strukturriß entsteht, durch den die überschüssige Energie entweicht. Der energetische Sog zieht das angegriffene Objekt mit sich in den Hyperraum. Dort stabilisiert sich das Feld in seiner energetisch normalen Umgebung wieder und hüllt das Schiff für alle Zeiten ein.”
Leafan Ontor bemerkte, daß sich die Augen des Terraners für den Bruchteil einer Sekunde weiteten. Er lachte triumphierend.
“Ich wiederhole noch einmal, Tekener”, sagte er. “Das Raumschiff muß für alle Ewigkeit im Hyperraum bleiben. Wir wissen noch nicht, ob die Besatzung ein solches Manöver überlebt, wir nehmen es aber an. Sie sehen also, ich verlange durchaus keinen Mord von Ihnen.”
Das Gesicht Tekeners war starr,
“Keinen Mord, Ontor?” fragte er mühsam beherrscht. “Was Sie einen Test oder eine Probe nennen, hat mit einem Loyalitätsbeweis nichts zu tun. Sie erwarten, daß wir etwas tun, das grausamer ist als ein Mord. Die Besatzung wird einige Wochen, vielleicht sogar einige Monate im Hyperraum leben, ohne Aussicht, je wieder in unser Kontinuum zurückzukehren. Sie wird schließlich verhungern.”
“Ich finde es seltsam, daß Sie sich darüber aufregen”, entgegnete der NeuArkonide kühl. “Nehmen Sie an, die Besatzung sei sofort tot. Wo ist da der Unterschied? Es gibt keinen. Außerdem—ist Ihnen das Leben von einigen Terranern wirklich so wichtig? Gehören Sie nicht zu uns? Haben Sie nicht schon so viele Menschen auf dem Gewissen, daß diese zwei- oder dreihundert mehr auch keine Rolle spielen?”
“Dreihundert Menschen?” fragte Tekener. “Sie wollen also einen Passagierraumer angreifen?”
Leafan Ontor lächelte boshaft.
“Vielleicht?”
“Dieser Test ist absolut sinnlos”, sagte Tekener. “Sie können ebensogut ein unbesetztes Raumschiff oder einen Meteoriten verschwinden lassen. Das Ergebnis dieses Versuchs wird nicht dadurch aussagekräftiger, daß Sie zugleich einen Massenmord begehen.”
“Ich, Tekener? Sie sollen die Waffe einsetzen. Nicht ich.”
Tekener und sein Freund wußten, daß sie endgültig in der Falle saßen. Leafan Ontor würde keinesfalls auf diesen Test verzichten, zumal der Befehl dafür direkt von der Lenkzentrale kommen dürfte. Die Condos Vasac wollte nicht nur die Waffe prüfen, sondern zugleich feststellen, ob Tekener tatsächlich der skrupellose und absolut verläßliche Mann war, für den er sich bisher ausgegeben hatte. Mit gnadenloser Härte suchte die Lenkzentrale nach der Wahrheit. Aus ihrer Sicht handelte sie mit bestechender Logik. Warum sollte ein Mann, der sich für nichts anderes als Geschäfte im großen Stil interessierte, Hemmungen haben, die Waffe einzusetzen? Bisher—so schien es—hatte der Galaktische Spieler sich herzlich wenig darum gekümmert, ob im Rahmen seiner galaxisweiten Geschäfte andere Menschen ruiniert oder gar getötet wurden. Wenn diese Aktionen nicht vorgetäuscht waren, dann durfte Tekener auch jetzt nicht zögern. Die Condos Vasac stellte ihm Millionengeschäfte in Aussicht, wenn er sich jetzt in ihrem Sinne bewährte. Darüber war sich Tekener klar, obwohl der Neu-Arkonide mit keinem Wort davon gesprochen hatte. Zunächst aber schlug die Lenkzentrale Tekener einen simplen Tausch vor—das Leben einer unbekannten Zahl von Terranern gegen sein eigenes Leben. Er und Tradino oder die Terraner im Raumschiff. Die Lenkzentrale verlangte eine klare Entscheidung.
Leafan Ontor bemerkte die Unruhe seiner Gefangenen. Er spürte, daß sein Verdacht richtig gewesen war.
“Nun, Tekener? Sie äußern sich nicht zu der neuen Waffe. Haben Sie nichts dazu zu sagen?” Die Augen Ontors wurden von Sekunde zu Sekunde lebhafter. Es schien, als könne er die unvermeidliche Ablehnung Tekeners nicht erwarten. Leafan Ontor fühlte sich als Sieger. Er war überzeugt davon, Tekener und Tradino als

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