Microsoft Word - Atlan 029 - Der Todestest.rtf
haben. Um es gleich zu sagen, Mr. Tekener und Mr. Tradino, wenn ich hier allein zu bestimmen hätte, dann würde ich Sie sofort hinrichten lassen.”
Ronald Tekener, the Smiler, verzog die Lippen zu jenem drohenden Lächeln, das ihn in der Galaxis berühmt gemacht hatte. Es schien, als könne Tekener den NeuArkoniden für einen Moment irritieren. Leafan Ontor wich etwas zurück, fing sich jedoch gleich wieder, da er sich sagen mochte, daß die beiden Terraner sich in seiner Gewalt befanden.
Nachdem sie auf Lepso verhaftet worden waren, hatte ein Sicherheitskommando sie mit einem Beiboot auf die SHOTAN-TA gebracht. Das akonische Großkampfschiff hatte nur auf den Augenblick gewartet, in dem die Quarantäne über den Freihandelsplaneten aufgehoben wurde.
Leafan Ontor lachte kurz auf.
“Ihr Ränkespiel ist jetzt zu Ende”, fuhr er fort. “Wir haben Beweise dafür, daß Sie nicht für, sondern gegen die Condos Vasac gearbeitet haben. Sie sind ein Feind unserer Organisation!”
Ronald Tekener verstärkte sein Lächeln. Er schüttelte den Kopf.
“Sie machen ganz den Eindruck eines Mannes auf mich, der Wunder vollbringen kann”, spöttelte er. “Gehen Sie jetzt jedoch nicht ein wenig zu weit? Es wird Ihnen schwerfallen, Beweise für etwas zu erbringen, das nicht existent ist. Ich habe andere Dinge zu tun, als Ihre Organisation zu bekämpfen. Sie scheinen zu vergessen, daß ich Geschäftsmann bin.”
Leafan Ontor nahm den Becher wieder auf, trank einen Schluck, ging zum Abfallschacht, blickte Tekener ironisch an und ließ das Gefäß fallen.
“Ihre Behauptung, Sie hätten die Informationen Tschen Baharks nur aus materiellen Gründen erjagt, ist einfach lächerlich”, sagte er. “Gewiß, Sie sind Geschäftsmann, Tekener, aber das, was auf Lepso geschehen ist, paßt einfach nicht zu Ihrem sonstigen Geschäftsgebaren.”
“Auf Lepso herrschten Zustände, die ihresgleichen suchen”, winkte Tekener ab. “In solch chaotischen Verhältnissen legt man andere Maßstäbe an und handelt anders als sonst.”
Tekener hatte Mühe, seine Bestürzung zu verbergen. Er merkte, daß auch Kennon alias Tradino höchst beunruhigt war. Es sah so aus, als sei ihr gewagtes Spiel endgültig verloren. Es schien, als habe man ihre Doppelrolle, die sie im Interesse der USO gespielt hatten, nunmehr durchschaut. Es wäre sinnlos gewesen, sich jetzt zu verteidigen. Jedes weitere Wort wäre gefährlich gewesen. Sie wußten nicht, ob die Condos Vasac nicht doch über Informationen verfügte, die sie demaskierten.
Leafan Ontor erwies sich als ein äußerst gefährlicher Gegner. Sein Verhalten verriet, daß er sich seiner Sache sehr sicher war. Spielte er jetzt nur noch mit ihnen? Wollte er die Situation auskosten?
Ronald Tekener ging um einen der Tische herum und entnahm sich ebenfalls etwas zu trinken aus dem Automaten. Kennon setzte sich in einen der Sessel und stützte die Füße auf die Sitzkante eines zweiten. Er lächelte und schüttelte den Kopf, als könne er das Verhalten des Neu-Arkoniden nicht verstehen.
“Na gut”, sagte Tekener in einem Ton, als anerkenne er die Beschuldigungen Ontors höchstens als Vorgeplänkel zu einem geschäftlichen Gespräch, bei dem der andere möglichst gute Konditionen herausschlagen wollte. “Nachdem Sie nunmehr versucht haben, uns mit diesen haltlosen Beschuldigungen einzuschüchtern, können wir wohl endlich zur Sache kommen.”
“Sie irren, Mr. Tekener”, entgegnete Ontor. “Es geht mir hier ganz und gar nicht um eine Einschüchterung. Vielleicht sind Sie es von Ihren mehr oder minder betrügerischen Transaktionen her gewohnt, so zu taktieren, ich aber gehe nicht so vor.”
“So spricht ein Gauner”, spottete Tekener. Er trank lässig, ging zum Müllschlucker und ahmte die gezierten Bewegungen des Neu-Arkoniden nach. “Sprechen Sie weiter, Ontor. Oder haben Sie nichts mehr zu sagen?”
Wenn der Neu-Arkonide sich über den unverhohlenen Spott des Terraners ärgerte, so zeigte er es nicht.
“Ich würde Sie auf der Stelle hinrichten lassen ...”, begann er.
“Sie wiederholen sich”, unterbrach ihn Tekener.
Mit drei schnellen Schritten kam Ontor zu Tekener. Er blickte ihm starr in die Augen.
“Leider verlangt man von mir, daß ich Sie auf die Probe stelle, obwohl ich das für überflüssig halte. Für mich ist längst erwiesen, daß Sie ein Verräter sind. In den vergangenen Wochen und Monaten gab es zu viele Fehlschläge und Pannen für uns. Erstaunlicherweise waren Sie und Ihr Freund Tradino
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