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Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron

Titel: Midkemia Saga 02 - Der verwaiste Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Teile getrennt, ehe sie gerissen wären.
    Pug schätzte die Richtung des Falles. Dann, als die Hälfte, auf der er stand, anfing zu stürzen, stieß er sich davon ab. Er kam flach, mit dem Rücken zuerst, auf dem Wasser auf und versuchte, dadurch seinen Sturz zu lindern. Dem Schlag auf dem Wasser folgte fast unmittelbar der Aufprall auf dem Boden. Aber dieser bestand größtenteils aus Schlamm, und so kam Pug kaum zu Schaden.
    Als er aufschlug, strömte die Luft in seinen Lungen jedoch aus seinem Mund heraus. Einen Augenblick verlor er das Bewußtsein. Dann jedoch war er geistesgegenwärtig genug, um sich aufzusetzen und seine Lungen wieder mit Luft zu füllen.
    Plötzlich traf ihn ein schweres Gewicht auf den Bauch. Ihm ging die Luft aus, und sein Kopf wurde wieder unter Wasser gedrückt. Er wollte sich bewegen und stellte fest, daß ein großer Ast auf seinem Magen lag. Er konnte kaum sein Gesicht aus dem Wasser recken, um Luft zu holen. Seine Lungen brannten, und er atmete unbeherrscht. Wasser schoß ihm in die Luftröhre, er fing zu husten an. Keuchend und spuckend versuchte er, ruhig zu bleiben, spürte aber Panik in sich aufkommen.
    Verzweifelt stieß er gegen das Gewicht über sich, aber es rührte sich nicht.
    Abrupt befand sich sein Kopf über Wasser. Laurie sagte: »Spuck, Pug! Sieh zu, daß du den Schlamm aus deinen Lungen bekommst, sonst erwischt dich das Lungenfieber.«
    Pug hustete und spie. Jetzt, wo Laurie seinen Kopf hielt, konnte er atmen.
    Laurie rief: »Nehmt diesen Ast. Ich ziehe ihn darunter hervor.«
    Mehrere Sklaven planschten herbei. Ihre Körper waren schweißbedeckt. Sie streckten die Arme unter Wasser und griffen nach dem Ast. Keuchend gelang es ihnen, ihn leicht zu bewegen, aber Laurie konnte Pug dennoch nicht herausziehen.
    »Holt Äxte; wir müssen den Ast vom Baum schlagen.«
    Gerade brachten andere Sklaven Äxte herbei, als Nogamu rief: »Nein! Laßt ihn. Dafür haben wir jetzt keine Zeit. Es sind Bäume zu fällen.«
    Laurie kreischte fast: »Wir können ihn nicht einfach so liegen lassen! Er wird ertrinken!«
    Der Aufseher kam herbei und schlug Laurie mit seiner Peitsche quer über das Gesicht. Eine tiefe Wunde klaffte in der Wange des Sängers auf, aber er ließ den Kopf seines Freundes nicht los.
    »Zurück an die Arbeit, Sklave. Du wirst heute abend ausgepeitscht werden, weil du so mit mir gesprochen hast. Es gibt noch andere, die klettern können. Und jetzt laß ihn los!« Wieder hieb er zu.
    Laurie zuckte zusammen, aber er hielt Pugs Kopf weiterhin über Wasser.
    Nogamu erhob seine Peitsche zu einem dritten Schlag, aber eine Stimme hinter seinem Rücken gebot ihm Einhalt. »Holt den Sklaven unter dem Ast hervor.« Laurie sah, daß der Sprecher ein junger Soldat war, der den Sklavenmeister begleitet hatte. Der Aufseher wirbelte herum. Er war es nicht gewohnt, daß man seinen Befehlen nicht Folge leistete. Als er jedoch sah, wer mit ihm gesprochen hatte, verkniff er sich die Worte, die ihm auf der Zunge lagen. Statt dessen verneigte er sich und erklärte: »Der Wunsch meines Herrn ist mir Befehl.«
    Er bedeutete den Sklaven mit den Äxten, Pug zu befreien, und bald darauf konnte dieser unter dem Ast hervorgezogen werden. Laune trug ihn zu der Stelle hinüber, wo der junge Soldat stand.
    Pug hustete das Wasser aus seinen Lungen und keuchte: »Ich danke dem Herrn für mein Leben.«
    Der Mann antwortete nicht. Als sich jedoch der Aufseher näherte, wandte er sich an diesen. »Der Sklave hatte recht, nicht Ihr. Der Baum war verfault. Es ziemt sich nicht für Euch, ihn für Euer falsches Urteil und Eure schlechte Laune zu bestrafen. Ich sollte Euch auspeitschen lassen, aber die Zeit ist zu kostbar dafür. Die Arbeit geht ohnehin nur langsam voran, und dies mißfällt meinem Vater.«
    Nogamu neigte den Kopf. »Ich habe viel an Gesicht verloren. Gewährt Ihr mir die Erlaubnis, meinem Leben ein Ende zu setzen?«

    »Nein. Das wäre zuviel der Ehre. Kehrt an die Arbeit zurück.«
    Das Gesicht des Aufsehers lief vor Scham und Wut rot an. Er hob die Peitsche, deutete auf Laurie und Pug. »Ihr zwei da, zurück an die Arbeit.«
    Laurie stand auf. Pug versuchte es ebenfalls. Seine Knie waren weich, weil er fast ertrunken wäre; aber nach einigen vergeblichen Versuchen blieb auch er stehen.
    »Diese beiden sind für den Rest des Tages von der Arbeit entschuldigt«, erklärte der junge Herr.
    »Dieser da« – damit wies er auf Pug – »ist nur von geringem Nutzen. Und der andere muß die

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