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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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erwarteten sie die Befehle des Magiers, auszuschwärmen und die Adler einzunehmen. Doch die Schwerter fielen ihnen aus den Händen, und einer nach dem anderen kippte um.
    Die Königlicher Adler bewegte sich ziellos, niemand leistete irgendeine Anstrengung, das Schiff auf Kurs zu halten, während sich alle Augen auf das majestätischste Geschöpf von Midkemia richteten, eines, von dem man nur noch aus Sagen und Legenden wußte.
    Dann zeigte Anthony auf etwas. »Seht!«
    Inmitten der Feuersbrunst stand Dahakon bewegungslos da, von einem rubinfarbenen Lichtschein umgeben, welcher ihn gegen die Wut des Drachen abschirmte. Nicholas fragte: »Können wir nicht etwas tun?«
    Calis legte einen weiteren Pfeil auf und schoß ihn ab, doch er prallte an dem rubinfarbenen Schild ab. Nakor sagte: »Ich glaube …«
    Er nahm einen Pfeil aus Calis’ Köcher und brach die Spitze ab. Er hielt den abgebrochenen Pfeil hoch und sagte: »Sein Trick hält nur Stahl ab. Kannst du damit schießen?«
    Calis nahm den Schaft, der nun drei Viertel seiner ursprünglichen Länge maß. »Ich werde es versuchen.« Er legte den Pfeil auf und schoß. Anders als die beiden anderen Pfeile traf dieser den Magier in die Brust, und der schrie auf; der rubinfarbene Schild verschwand, und das Feuer des Drachen versengte ihn.
    Mit einem Kreischen, das noch an Bord der Adler gehört werden konnte, ging der Magier in Flammen auf und fiel zu Boden, wo er nicht mehr zu sehen war.
    Der Drache besah sich das brennende Schiff, und dann machte er sich mit einem einzigen Flügelschlag davon. Segelnd glitt er über den Wellen hinweg in den Sonnenuntergang. In einem weiten Bogen erhob er sich und flog über das Schiff, wandte sich nach Nordwesten und schoß davon.
    Harry flüsterte: »Ryana.«
    Nicholas nickte.
    »Sieh mal!« sagte Harry Nicholas blinzelte, um zu erkennen, worauf sein Freund zeigte, und dann entdeckte er auf dem Rücken des Drachen eine winzige Gestalt.
    »Ist das Pug?« fragte Harry.
    Nakor grinste und meinte: »Ich denke doch.« Er lachte. »Jetzt haben wir alles hinter uns.«
    Vaja rief vom Hauptdeck: »Nakor!«
    Alle drehten sich um. Vaja kniete neben Ghuda. Nicholas und die anderen folgten Nakor und Anthony nach unten. Der Kopf des verwundeten Söldners war auf einen Sandsack gebettet, aus seiner Nase lief Blut.
    Anthony drehte ihn auf die Seite, untersuchte die Wunde und blickte Nicholas mit Schmerz in den Augen an. Er schüttelte den Kopf.
    Nakor nahm Ghudas Hand. »Was gibt es, alter Freund?«
    Ghuda hustete, und Blut lief ihm aus den Mundwinkeln.
    »Freund?« fragte er mit dünner Stimme. »Ich liege hier und ersticke an meinem eigenen Blut, nur weil du mich unbedingt um die halbe Welt schleppen mußtest, und du nennst mich Freund?« Er drückte Nakors Hand fest, und Tränen rannen über die wettergegerbten Wangen. »Sonnenuntergänge an anderen Meeren und erhabene Anblicke und großartige Wunder, Nakor.« Er hustete heftig und spuckte Blut. »Ein Drache aus Gold!« Mit seinem letzten Atem sagte er: »Mein Freund.« Er keuchte erstickt, schüttelte sich und bewegte sich nicht mehr.
    Nicholas schluckte seinen Schmerz hinunter und sah sich auf Deck um. Andere verwundete Männer lagen in der Nähe, und er sagte: »Anthony.«
    Der junge Magier folgte Nicholas Geste und eilte davon, um denjenigen, die Hilfe brauchten, diese zu leisten.
    Nicholas spürte eine Hand auf seiner Schulter und sah auf. lasha stand neben ihm. Er erhob sich, und sie sagte: »Fahren wir jetzt in deine Heimat?«
    Nicholas unterdrückte seine Tränen nicht, ließ sie über die Wangen rinnen und nahm das Mädchen in den Arm. Er hatte Angst, seine Stimme würde versagen, deshalb nickte er nur. Er schluchzte, halb erleichtert, halb traurig, und sagte: »Wir fahren nach Hause.«
    Schließlich riß Nicholas sich zusammen und schob lasha sanft zur Seite. Er wandte sich zum Achterdeck und sagte: »Mr. Pickens, Kurs auf Krondor!«
    Amos rief: »In die Takelage, ihr Hafenratten!«
    Die Königlicher Adler wendete langsam; und als der Wind die Segel füllte, ließ sie die beiden brennenden Rümpfe majestätisch hinter sich zurück. Nicholas sah zu, wie zuerst der Nachbau der Königliche Möwe und dann die Galeere des Oberherrn versank.
    Amos stellte sich neben Nicholas und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Hab ich dir eigentlich schon gesagt, wie sehr du mich neuerdings an deinen Vater erinnerst?«
    Nicholas wandte sich Amos zu, und in seinen Augen glitzerten Tränen. »Nein«, gab

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