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Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter

Titel: Midkemia Saga 06 - Des Königs Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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die Schulter. »Irgendwann wirst du den Dreh schon rausbekommen.«
    Nicholas meinte nur: »Wie war das mit dem Spaßverderben?«

Vermählung

    Die Gäste jubelten.
    Lyam, König der Inseln, trank, nachdem er der Braut und dem Bräutigam einen Toast ausgebracht hatte. Amos stand grinsend da. In seiner formellen Hoftracht hätte man ihn fast nicht wiedererkennen können; Seidenhemden und Frack bildeten die Mode des Jahres im Königreich. Und nur aus Liebe zu seiner geliebten Alicia hatte er das angezogen, was er sonst als »diese blödaussehende Wäsche« abtat.
    Ansonsten hätte er noch seine Admiralsuniform anziehen können, doch die verabscheute er noch mehr.
    Nicholas saß mit anderen Gästen am Kopf der Tafel im großen Saal des Prinzenpalastes von Krondor. Zu seiner Rechten saß Elena, seine Schwester, und ihr Gemahl unterhielt sich mit Erland, einem von Nicholas’ Brüdern und dessen Gemahlin, der Prinzessin Genevieve. Borric, Erlands Zwillingsbruder, sprach mit seiner Gemahlin, Yasmine, während Alicia zusah.
    Nicholas’ Mutter war von Freude überwältigt gewesen, als sie ihr jüngstes Kind in den Hof kommen sah, und noch dazu hinkte es nicht mehr.
    Es hatte monatelang gedauert, bis die Hochzeit geplant war und alle Gäste in Krondor eingetroffen waren. Der König hatte von seinem Hof in Rillanon kommen müssen und war noch vor Arutha erschienen. Die Nachricht hatte den Prinzen von Krondor in Frihaven erreicht, wohin Baron Bellamy von Carse ein kleines Boot geschickt hatte. Arutha hatte dort mit seiner Flotte gelegen. Amos hatte recht behalten: Arutha hatte sich dagegen entschieden, Nicholas und seinen Gefährten zu folgen.
    Als Arutha nach Krondor zurückgekommen war, hatten Nicholas und Amos ihm und dem König alles – angefangen vom Überfall auf Crydee bis hin zur Zerstörung der beiden Schiffe nördlich von Endland – erzählt. Lyam hatte einen Boten zum Eiland des Zauberers geschickt, um zu sehen, ob man Pugs Aufenthaltsort ausfindig machen könnte. Nicholas und Borric waren nach Sethanon gesandt worden, schließlich konnte man nur Mitgliedern der königlichen Familie vertrauen.
    Nicholas und sein Bruder waren zwei Wochen später mit der Nachricht zurückgekehrt, daß in Sethanon alles seine Ordnung hatte, und Nicholas hatte erzählt, wieviel Ehrfurcht das Orakel von Aal in ihm erzeugt hatte. Zu seiner Überraschung war der Stein des Lebens nicht zu sehen gewesen, da er von einer magischen Zeitverschiebung verborgen wurde, die Pug erschaffen hatte. Trotzdem, das Wissen um seine Anwesenheit und seine Verletzlichkeit ungeachtet seiner Beschützer hatte in Nicholas einen tiefen Eindruck hinterlassen, nach allem, was er im vergangenen Jahr hatte durchmachen müssen.
    Der Bote zum Eiland des Zauberers war mit einer Nachricht von Pug zurückgekommen. Der Magier würde zur Vermählung eintreffen. Alle Gäste hatten sich rechtzeitig eingefunden, und die Zeremonie hatte vonstatten gehen können.
    Nun dauerte die Feier an, und Nicholas konnte sich zum ersten Mal seit langer Zeit richtig entspannen. Er blickte seine Begleiterin an und lächelte. lasha hatte sich gut am Hofe eingelebt, und ihr Wortschatz in der Sprache des Königreichs wuchs von Tag zu Tag.
    Die anderen Mädchen, ihre früheren Zofen, waren längst der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der jüngeren Männer am Hof geworden. Über sie gingen Gerüchte, sie wären fünf Schwestern aus einem fernen Land, Töchter eines mächtigen Prinzen, und die Mädchen zeigten keinerlei Neigung, diese Gerüchte zu zerstreuen.
    Marcus saß bei seinem Vater und seiner Schwester, die Anthony immer fest an der Hand hielt, während Marcus Abigails Interesse für die Höflinge schlicht übersah. Nicholas bemerkte, wie Abigail fast unverhüllt mit dem Sohn des Herzogs von Ran, dem Schwager von Elena, liebäugelte.
    Herzog Martin war stark gealtert, sein Haar war nunmehr fast grau, und seine aufrechte Haltung und sein kräftiges Auftreten waren verschwunden. Daran war nicht nur das Alter schuld, sondern auch die Trauer. Mit der Gemahlin war ihm die Lebensfreude verlorengegangen, dachte Nicholas. Martin hatte schon davon gesprochen, sich zu Marcus’ Gunsten von seinem Amt als Herzog zurückzuziehen. Nicholas wußte, es würde lange Streitgespräche zwischen dem König, Arutha und Martin geben, ehe dieser Schritt genehmigt werden würde.
    Martin war sehr erleichtert gewesen, als seine Kinder zurückgekommen waren, und zwischen Nicholas und ihm hatte es eine peinliche

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