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Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition)

Titel: Midnight Fever: Verhängnisvolle Nähe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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sie keinen klaren Gedanken fassen. Sie wollte nach Hause, sofort.
    Sie war ohne Auto da. Lucy hatte darauf bestanden, sie abzuholen, und zunächst war Claire darüber froh gewesen, vor allem, als sich herausstellte, dass das
Warehouse
sich in einer rauen Gegend am Stadtrand befand. Da war sie froh gewesen, nicht allein hinfahren und den Club suchen zu müssen. Jetzt wünschte sie sich sehr, in ihren Wagen steigen und heimfahren zu können.
    Seit heute wohnte sie in einem neu gebauten Haus, das ihre Freundin Suzanne Barron für sie eingerichtet hatte. Es war einladend, hell und freundlich. Diese Nacht würde sie zum ersten Mal darin schlafen. Sie sehnte sich danach, eingerollt auf ihrem schönen gelben Chintzsofa zu liegen.
    Bud beugte sich zu ihr, nicht um sie anzumachen, sondern um ihr etwas zu sagen, ohne schreien zu müssen. Er kam mit dem Mund an ihr Ohr, und seine tiefe Stimme war gut zu verstehen. Als sie seinen Atem spürte, lief ihr ein Schauder über den Rücken.
    »Wenn Sie nach Ihrer rothaarigen Freundin Ausschau halten, die ist vor einer halben Stunde mit dem Kerl abgezogen, mit dem sie getanzt hat. Ich hab sie gehen sehen. Sie hatte ihren Mantel an.«
    Alarmiert drehte Claire den Kopf und stieß mit der Nase gegen seine. Aus dieser Nähe sah sie die goldenen Sprengsel in seinen Augen, die sie aussehen ließen wie Bernstein. Sie drückten Stärke aus und wirkten dennoch freundlich.
    »Sie kommt sicherlich zurück!«, rief sie. Doch sie glaubte es selbst nicht und er genauso wenig. Er erwiderte nichts, sah sie bloß an.
    Was sollte sie tun, wenn Lucy wirklich nicht wiederkam? Jedenfalls nicht in Panik verfallen. Das war ihr erster Ausgehabend, da wollte sie auf keinen Fall die Nerven verlieren. Nein, es musste eine Lösung geben, eine Möglichkeit, von hier wegzukommen – ein Taxi, natürlich! Sie würde sich ein Taxi rufen.
    Endlich gelang es ihr, den Barkeeper auf sich aufmerksam zu machen, der eifrig Bier zapfte und Cocktails mixte. Der Alkoholpegel stieg zusammen mit den Dezibel. Gerade servierte er einem Mann rechts neben ihr einen Drink, der eindeutig keinen mehr brauchte, dann kam er zu ihr. »Ja?«, rief er. »Wollen Sie jetzt doch mal was Richtiges trinken?«
    Claire beugte sich über die Theke. »Ich möchte ein Taxi!«, rief sie. »Könnten Sie mir bitte eins bestellen?«
    »Bestimmt nicht. Was denken Sie denn?«, rief er und verdrehte die Augen. »Um die Zeit kommt kein Taxi mehr hierher. Zu gefährlich. Suchen Sie sich eine Mitfahrgelegenheit.« Er war weg, bevor sie noch etwas sagen konnte.
    Oh Gott, oh Gott. Was nun? Lucy würde nicht zurückkommen, das war klar. Mit Lucy konnte man Spaß haben, aber zuverlässig war sie nicht. Und Claire hatte sich heute Abend für Spaß entschieden, nicht für Zuverlässigkeit. Das hatte sie nun davon.
    Mit Suzanne hätte sie herkommen sollen. Suzanne war absolut zuverlässig. Sie hätte Claire auf keinen Fall sich selbst überlassen. Andererseits hätte sie sie nie und nimmer in einen Club wie das
Warehouse
begleitet.
    Neben ihr stand Bud von seinem Hocker auf und wurde immer größer.
    Er war überwältigend groß und breit, ein Hüne von einem Mann. Er hielt ihr die Hand hin, und Claire ergriff sie zögernd. Seine schwieligen Finger schlossen sich sacht und beruhigend um ihre. Er half ihr vom Hocker und drehte sie sanft zur Tanzfläche. Claire reichte ihm kaum bis zum Kinn, obwohl sie Absätze trug. Mit bloßen Füßen würde sie ihm bis zur Schulter reichen.
    »Gehen wir«, sagte er.
    Oh Gott, er wollte tanzen. Jetzt in die Grube hinunterzusteigen war das Letzte, was Claire wollte. Sie fühlte sich schon mitgenommen genug, da brauchte sie nicht auch noch angerempelt zu werden. Aber Bud war so freundlich gewesen, dass sie es ihm eigentlich schuldig war, auf seinen Wunsch einzugehen. Und wahrscheinlich würde er es gar nicht zulassen, dass jemand sie zu heftig anrempelte.
    Er steuerte jedoch gar nicht auf die Treppe zu, sondern an der Grube vorbei. Auch dort herrschte Gedränge, aber die Leute wichen vor ihm zur Seite, und so führte er Claire mit behutsam lenkenden Berührungen Richtung Ausgang.
    »Haben Sie Ihre Garderobenmarke bei sich?«, fragte er.
    »Ja«, antwortete sie verwirrt.
    Er hielt ihr die Hand hin. »Geben Sie sie mir.«
    Sie griff in ihr schwarzes Samttäschchen und händigte sie aus. »Warum?«
    Er stand mit dem Rücken zum Saal und blockierte mit seinem breiten Oberkörper die Sicht. Und irgendwie sogar den Schall, denn er sprach

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