Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Millennium Falke

Millennium Falke

Titel: Millennium Falke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
Vom Netzwerk:
ohne ein oder zwei unerwartete Wendungen?«
    Allana nickte, größtenteils um Leias willen, und Leia verfolgte, wie sie sich in Spiellaune versetzte, von Neuem vor sich hinsummte und diese und jene Schaltfläche berührte.
    Allana war ein bemerkenswertes Kind – frühreif, keine Frage, aber auch abenteuerlustig und ungeheuer geduldig –, und Leia fühlte sich ihr genauso eng verbunden, wie sie sich Anakin und Jacen verbunden gefühlt hatte und wie sie für ihres und Hans einziges überlebendes Kind, Jaina, empfand. In Wahrheit war Allana die Tochter von Jacen und der hapanischen Königinmutter Tenel Ka, doch dieses Geheimnis kannte bloß eine Handvoll Eingeweihter. Die meisten kannten Allana als Amelia, ein hapanisches Findelkind, das die Solos nach Jacens tragischem Tod adoptiert hatten, der zu diesem Zeitpunkt bereits den Sith-Namen Darth Caedus angenommen gehabt hatte. Caedus war der Gipfel der Tragödie gewesen, die aus Jacens Leben geworden war. Leia fragte sich oft, wie es nur dazu hatte kommen können. Und dass er durch die Hand seiner Zwillingsschwester gestorben war, machte das Ganze noch unerträglicher. Doch sosehr Leia es auch versuchte, sie konnte all diese furchtbaren Jahre nicht aus ihrer Erinnerung tilgen.
    Du wirst mir immer fehlen, ungeachtet dessen, was aus dir wurde.
    Als Tenel Kas Tochter war Allana die Chume’da – die Thronerbin – des Hapes-Konsortiums. Doch nach dem, was das Kind dank Jacen durchmachen musste, und aus Angst, dass eines Tages womöglich herauskam, wer ihr wahrer Vater war, wollte Tenel Ka sie außer Gefahr bringen, und das nicht allein vor den politischen Intrigen der Art, wie sie im Konsortium an der Tagesordnung sind. Und so war Allanas Tod durch einen Stamm zielorientierter Nanoviren vorgetäuscht worden, und Han und Leia hatten sie unter ihre Fittiche genommen. Mehr noch, sie hatten sie mit offenen Armen aufgenommen und fühlten sich für jede Sekunde gesegnet, die das Kind in ihrer Gesellschaft verbrachte.
    Der ursprüngliche Plan hatte vorgesehen, dass die machtsensitive Allana die Jedi-Akademie besuchen sollte, die jetzt nach Shedu Maad verlegt worden war, in die Nähe von Terephon in den Vergänglichen Nebeln, doch bislang war daraus nichts geworden. Tenel Ka hatte das Gefühl, dass Allana bei den Solos sicherer sei als auf der Akademie. Allana und die Akademie passten auch nicht sonderlich gut zusammen. Allana, freigeistig und voller Energie, hatte Mühe, während der Unterrichtsstunden still zu sitzen, und schien weniger daran interessiert, ihre Machtfähigkeiten zu verfeinern, als vielmehr daran, ihren Instinkten zu folgen und die Mysterien des Lebens auf ihre ganz eigene Art und Weise zu ergründen.
    Als Kind warst du genauso. Manchmal schmerzt es mich, so viel von dir in ihr zu sehen. Es schmerzt mich, und zugleich erfüllt es mein Herz bis zum Überlaufen.
    Allana sprach nur selten von dem Vater, den sie kaum gekannt hatte. Auf dem Gipfel von Jacens irregeleiteten Bemühungen, das Schicksal der Galaxis in die Hand zu nehmen, hatte er sie in der Absicht entführt, Tenel Ka dazu zu zwingen, seine bösen Machenschaften zu unterstützen. Han und Leia waren entscheidend an ihrer Rettung beteiligt gewesen, um erst dann zu erfahren, dass Jacen ihr Vater war. Das Mädchen war schon sein ganzes Leben lang allen möglichen Gefahren ausgesetzt – durch hapanische Verschwörer, durch die Angehörigen eines Killik-Nests und durch angeheuerte Attentäter gleichermaßen. Doch Jacens Verrat war zu tiefgreifend gewesen, und seine Taten hatten ihrer Kindheit ein vorzeitiges Ende beschert. Verschwunden war der stupsnasige Hosenmatz, der Jedi einst Schedi ausgesprochen und ein Stoff-Tauntaun nach dem freundlichen Mann benannt hatte, der später als ihr Vater offenbar werden würde.
    Leia wusste, dass Allanas Schweigen in Bezug auf Jacen nicht bedeutete, dass sie ihn vollkommen aus ihren Gedanken verdrängt hatte, bloß, dass sie ihre dunklen Erinnerungen an ihn an einem Ort vergraben hatte, wo sie niemand finden konnte. Was Leia am meisten Sorgen bereitete, war, dass diese Erinnerungen verfaulen und einem Makel gleich in Allanas Psyche sickern würden. Das alles wies zu starke Parallelen zu Leias eigenem Leben auf, zu dem, was sie selbst durchgemacht hatte, als sie erfuhr, dass in Wahrheit Darth Vader ihr Vater war. Jahrelang trug sie die Furcht in sich, dass ihre Kinder dieselbe Schwäche für die dunkle Seite der Macht geerbt hatten, die Anakin Skywalker an den Tag gelegt

Weitere Kostenlose Bücher