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Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition)

Titel: Minus 0.22: Monster In Uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Theis
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fiel die Eisfläche wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Olivia, Big Love, Rudi, Kelvin, Natalya und alle anderen versanken in dem stillen Eiswasser. Sie schwammen durchfroren zurück zur Eisfläche, griffen mit zittrigen Fingern an den frostigen Rand, der sich mit jedem hastigen Griff weiter in Eisscherben auflöste. Gleichzeitig mit der letzten versunkenen gierigen Hand, landete der Kartenspieler mit seiner Selin auf der stabilen Seite der Eisfläche. Während der Kartenspieler auf dem harten Eis landete, fiel Selin sanft auf ihren Liebsten. Gemeinsam sahen sie erleichtert auf das Loch, in dem die Verfolger abgetaucht waren.
    „Wir haben es geschafft“, sagte der Kartenspieler erleichtert.
    „Das Eis schmilzt“, stellte Selin lächelnd fest. Sie strich sanft über die stoppelige Wange des Kartenspielers. „Es wird endlich Zeit für den Frühling.“
    Gelähmt und erschöpft, dennoch zufrieden gestellt, blieb der Kartenspieler wehrlos liegen und schloss mit Selin zeitgleich die Augen. Die Nebenwirkung der Zaubersuppe ließ ihn selbst wieder den warmen Duft von Selins orangenlastigen Parfums riechen. Enttäuscht war er, als er in dem Moment, als er ihre Lippen auf seinen spürte, er den Halt um ihre Taille verlor. Es war, als würde er die Luft zu umarmen. Er riss die Augen auf und sah wie Selins Phantom wie Rauch vom Wind verwischt wurde. Parallel schoss ein stählernes Projektil knapp an ihm vorbei. Gefolgt von zwei weiteren, die er aus der Entfernung auf ihn zukommen sah. Geistesgegenwärtig rollte sich der Kartenspieler zur Seite, sprang auf seine Beine und sah sich um. Zunächst konnte er keinen Feind ausmachen, bis er die eiskalten, blauen Augen ausmachte, die ihn wütend anvisierten. Ihre Finger umklammerten unruhig ihren Revolver.
    „Du wolltest meine Mutter umbringen!“, zischte Lüc zornig.
    Der Kartenspieler zog vorsichtshalber ein Messer aus seinem Mantel. „Ich habe deiner Mutter nie etwas angetan“, sagte der Kartenspieler.
    „Du bist ein schrecklicher Mensch, aber das weißt du sicher besser als ich.“
    „Treib mich nicht zum äußersten“, drohte der Kartenspieler und schritt langsam näher.
    „Ich werde der Welt einen riesigen Gefallen tun“, sagte Lüc und bewegte ihre Finger zum Abzug.
    „Hätte ich für jeden Spruch dieser Art einen Taler bekommen...“, seufzte der Kartenspieler und breitete beide Arme aus.
    Das nächste Projektil flog am Kartenspieler vorbei, als dieser der Kugel durch eine geschickte Drehung ausweichen konnte. Der darauf folgende Angriff scheiterte ebenfalls an den geschärften Reflexen des Kartenspielers. Zu einem weiteren kläglichen Versuch sollte Lüc keine Gelegenheit mehr haben.
    Der Kartenspieler kam ihr mit Wucht entgegen gelaufen, stoppte kurz vor ihr und machte eine weitere Drehung, in der er mit Schwung sein Messer in Lücs Bauch versenkte. Automatisch ging sie in die Knie und versuchte, sich nach hinten zu drücken, während der Kartenspieler das Messer tiefer in ihren Bauch drückte.
    Ihr Kopf klappte auf die Schultern des Kartenspielers.
    „Ist das alles was du kannst?“, flüsterte sie in sein Ohr. „Was würdest du ohne deine blutigen Messer tun, Kartenspieler? Du stichst auf alles ein, wovor du dich fürchtest. Du hast vor den Menschen Angst, deswegen bringst du einen nach dem anderen um, nicht wahr?“
    Der Kartenspieler hätte diesen Wortlaut nicht aus Lücs Mund erwartet. Das Blut lief ihren hochgezogenen Mundwinkel hinunter.
    „Hast du immer noch Angst, Kartenspieler?“, fragte sie grinsend. „Hast du immer noch Angst, vor dem Leben jenseits deiner Messerstechereien?“
    Der Kartenspieler zog das Messer aus Lücs Bauch und ging skeptische einige Schritte zurück.
    Der Wind verwehte ihr Trugbild zu Nebel. „Oh berüchtigter Kartenspieler. Du hast mehr Angst vor den Menschen, als sie vor deiner grausamen Legende. Sie können dir mehr wehtun, als du sie jemals mit deinen blutigen Messern verletzen könntest.“
    Als Lüc verschwunden war, offenbarte sich der wahre Schütze, der für die präzisen Revolverschüssen verantwortlich war. Zack erschien hinter Lücs verwehten Trugbild. Während der Kartenspieler gegen seine Vision von Lüc kämpfte, hatte Zack genügend Zeit gehabt, den Kartenspieler anzuvisieren.
    „Darauf habe ich sehr lange gewartet“, sagte Zack und drückte ab.
    Mit diesem Schuss hatte der Kartenspieler nicht gerechnet. Selbst mit seinen geschärften Sinne schaffte er es nicht mehr rechtzeitig auszuweichen. Er sah das

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