Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
eine Weile alleine zu sein, um meine Batterien wieder aufzuladen!
Divundu
26. August 2002
Wir verließen den Chobe-Nationalpark und fuhren in die Stadt Divundu in Namibia, um ein paar Last-Minute Essenseinkäufe zu machen, bevor wir nach Botswana zurückfuhren, um das Okavangodelta zu besuchen. Du magst dich fragen, warum wir nach Namibia fahren mussten, um Essen einzukaufen! Warum blieben wir nicht in Botswana? Es waren nur Lebensmitteleinkäufe! Wenn du dir die afrikanische Landkarte ansiehst, wirst du feststellen, dass der Teil von Botswana, in dem wir waren, mit Nationalparks bedeckt war und Divundu war der für uns am einfachsten und schnellsten erreichbare Ort. Du magst dich auch fragen, wie wir vom Chobe-Nationalpark, der im nordöstlichen Teil von Botswana liegt, Namibia so einfach erreichen konnten, das westlich von Botswana liegt! Namibia besitzt ein kleines korridorähnliches Stück Land zwischen Botswana und Angola. Das ist der Grund! Und die B8 verläuft durch diesen Korridor, was die Reise nach Divundu schneller und einfacher machte!
In Divundu war ich zum ersten Mal in der Lage, Geld aus dem Automaten zu holen, nachdem ich drei Monate lang nur die US-Dollar gewechselt hatte, die ich bei mir trug. Ich hatte Schwierigkeiten, mich an meine PIN zu erinnern! Als ich mit den Mädchen durch die Stadt Divundu ging, fühlte ich mich sehr unwohl und fand es schwer, durch eine Gruppe von Männern zu gehen. Wieder Auswirkungen dessen, was in Tansania passiert war. Wenn ich jemanden hinter mir gehen hörte, hielt ich diskret inne und tat so, als würde ich mir ein Schaufenster ansehen, um ihn vorbeigehen zu lassen. Es war eine unerträgliche Angst, die ich fühlte. Ich konnte nicht - wie alle anderen - den Spaziergang einfach nur genießen! Es war schrecklich! Ich wünschte, dass das was mir passiert war, nie passiert wäre! Es ruinierte viele Situationen für mich, die ich hätte genießen können, und ich hasste es. Ich wollte nur, dass diese Gedanken und Erinnerungen verschwanden! Aber wovor hatte ich so Angst? Vor dem Sterben? Vielleicht teilweise; aber ich denke, es war mehr eine Angst davor, gequält zu werden, eine Angst vor körperlichem Schmerz und Leiden, während ich darauf wartete, dass der Tod mich hinweg trug! Warum dachte ich überhaupt über solche Dinge nach? Bevor ich auf Reisen ging, hatte ich klare Vorstellungen über den Tod. Jeder wird sich einmal dem Tod stellen müssen. Es ist ein natürlicher Prozess, der zum normalen Lebenszyklus dazu gehört und wir müssen ihn einfach akzeptieren. Ich war mit dem Konzept glücklich und hatte kein Problem damit, zu sterben, wenn meine Zeit kommen sollte. Was nach dem Leben auf der Erde kam, war mir immer noch unklar. Aber es war okay. Ich konnte mit der Unklarheit leben!
Wie auch immer, nach dem Raubüberfall veränderte sich meine Ansicht über den Tod etwas. Während des Raubüberfalls stellte ich mir alle möglichen Dinge vor, die mir hätten passieren können. Meine Gedanken waren auf die Vergewaltigung, Folter und dazugehörigen Leiden gerichtet, durch die ich hätte gehen können. Die Bilder waren so klar und intensiv und schienen so real, dass es schrecklich war, sie in meinem Verstand gespeichert zu haben. Von diesem Zeitpunkt an hatte ich Angst: nicht vor dem Tod, sondern vor körperlichem Leiden! Manche mögen sagen, dass es gut ist, wenn man Angst hat, weil es hilft, in Zukunft vorsichtiger zu sein und ähnliche Situationen zu vermeiden. Vielleicht stimmt das. Aber dieses permanente Gefühl der Angst jedes Mal zu erleben, wenn ich etwas unternahm, war schrecklich. Es hielt mich davon ab, ich selbst zu sein; davon, in dieser Welt umherzuwandern und mich frei zu fühlen und davon, mein Leben in vollen Zügen zu genießen, so wie ich es davor getan hatte. Diese Erfahrung machte mir klar, wie wichtig und großartig es war, so zu leben, wie das Leben es wert war, gelebt zu werden und wie kurz das Leben sein konnte.
Okavangodelta
27. August 2002
Wir blieben nur eine Nacht in Divundu, campten auf dem Ngebi Campingplatz in der Stadt. Was für eine Abwechslung, unsere Zelte auf einer weichen Wiese auf einem Campingboden aufzubauen, nach Wochen des Kämpfens mit dem harten Boden des wilden afrikanischen Busches!
Wir überquerten wieder die Grenze zurück nach Botswana und fuhren Richtung Okavangodelta, dem berühmten Labyrinth von Sümpfen, Kanälen, Inseln und Seen, die der Okavango auf seiner nie endenden Reise zum Meer bildet. Es ist das
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