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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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vorgeschlagen, dass wir in diesem Teil des Flusses schwimmen sollten?
    Wir verbrachten den ganzen Tag damit, von einer Stromschnelle zur nächsten zu raften. Wir rafteten nur auf Stromschnellen 4. und 5. Grades. Es war die meiste Zeit sehr schön, aber manchmal sehr beängstigend. Manchmal fühlte ich mich, als hätte ich überhaupt keine Kontrolle über mein Leben. Mein Leben war in den Händen des Instrukteurs und der restlichen Gruppe, die mit mir paddelten. Ich hatte das Gefühl, dass ich gar keine Macht hatte. Das Einzige, was ich tun konnte, war, meinem Instrukteur blind zu vertrauen. Mittags hielten wir für eine halbe Stunde am Flussrand und fanden heraus, wie Laura in der Stromschnelle gefangen war. Als sie ins Wasser fiel, wurde sie von einer mächtigen Welle unter Wasser geschleudert, die sie 30 Sekunden oder länger unter Wasser hielt und ihr nur kurz Zeit ließ, jedes Mal, wenn sie an die Oberfläche rotiert wurde, ein wenig Luft zu schnappen. Dieser Kreislauf endete erst, als das Kajak der Retter ankam. Jetzt verstand ich, warum ihre Augen hinterher mit Beginn jeder Stromschnelle so viel Angst zeigten.
    Wildwasserrafting war schon eine Erfahrung für sich. Ich glaube jedoch nicht, dass ich wieder mitmachen würde. Ich genoss es zu der Zeit, aber jetzt, wo ich weiß, was es ist, denke ich nicht, dass mir die Art von Spaß gefällt. Es ist, als würde man die ganze Zeit mit seinem Leben spielen. Wenn sich mir noch mal die Gelegenheit bieten sollte, würde ich niedrigere Stromschnellen wählen, zum Beispiel 2 oder 3 und vielleicht 4.
    An dem Abend sahen wir den Film von unserem Tag beim Raften. Als ich mit einem aus dem Rettungsteam sprach, erzählte er mir, dass Unfälle passieren und dass eine Woche bevor wir ankamen, einer der Instrukteure starb, als er in einer Stromschnelle geraten war!
    23. August 2002
    Am dritten Tag unseres Aufenthaltes in Victoria Falls ging es für Mike, einen Australier aus Melbourne, und mich ins Niemandsland zwischen Sambia und Simbabwe, um die 111 m hohe Brücke über dem Sambesi zu finden, von wo aus wir Bungeejumpen wollten. Ein paar Tage zuvor hatte er mich gefragt, ob ich mal Bungeejumping ausprobieren wollten. Ich sagte ja, ohne weiter darüber nachzudenken. Jetzt, wo ich Zeit gehabt hatte, war es zu spät; ich hatte bereits gesagt, dass ich es tun würde! Wir wollten in einem Tandem springen, aber wir waren zu groß dafür! Also beschloss ich, zuerst zu springen und Mike würde als Zweiter springen. Hier wusste ich wieder nicht wirklich, was mich erwartete, sodass ich nicht wirklich Angst hatte, oder vielleicht hatte es in meinem Kopf noch nicht geklickt, dass ich im Begriff war von einer 111 m hohen Brücke zu springen. Wir wurden gewogen und uns wurde unser Gewicht auf den Arm geschrieben. Ein bisschen peinlich, dachte ich mir! Zumindest für die, die ihr Gewicht nicht offenbaren möchten! Jeder auf der Straße würde jetzt mein Gewicht kennen! Wir stellten uns an und beobachteten die Menschen vor uns, die an einem Seil festgebunden wurden, bevor sie einer nach dem anderen entweder mit einem großen Lächeln oder einem versteinerten Blick im Gesicht von der Brücke sprangen. Es wurde coole Technomusik gespielt, die uns in Stimmung bringen und bereit für den Sprung machen sollte, unsere Zweifel wegwischen.
    Sehr schnell war ich an der Reihe. Ich trat vor. Sie blickten mich an. “Oh nein, du kannst nicht springen, wenn du die trägst!”, sagte einer von denen, die mich auf den Sprung vorbereiteten, als er meine Flip-Flops sah! Was hatte ich mir an dem Tag gedacht? Keine Sorge! Ich zog sie aus und ging barfuß. Ich setzte mich einen Meter vom Brückenrand entfernt hin, während mir Schutzpolster um meine Knöchel gewickelt wurden, bevor sie sicher mit einem riesigen Elastikband festgebunden wurden. Ich trug auch einen Hüftgurt als Back-up. Die Person, die meine Knöchel festband, brachte mich zum Reden, um meine Gedanken vom Springen abzulenken. Dann war es soweit! Ich war bereit, zu gehen. Sie halfen mir, zu gehen oder genauer gesagt, zum Rand der Plattform zu springen. Plötzlich fand ich mich am Rand der Plattform wieder mit den Instrukteuren hinter mir, die mir sagten, ich solle geradeaus blicken, nicht nach unten. Schnell realisierte ich, was passierte. Es war zu spät für einen Rückzieher. Ich konnte meine Meinung nicht mehr ändern. Es gab nur noch eines zu tun: Springen. Ja, Springen! Von der relativen Sicherheit der Brücke, 111 m über dem Fluss,

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