Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
den Urlaub und fragte Matt, ob er in seiner Wohnung in Subiaco wohnen wollte. Subiaco ist Perths stylischster und weltoffenster Vorort, gleich westlich vom Stadtzentrum. Ich hatte so viel Glück. Ich konnte dann Perths Stadtzentrum besuchen, ohne jeden Tag zu viel Zeit im Zug zu verbringen. Ich hatte die Gelegenheit, in das Einkaufszentrum im Stadtzentrum zu gehen, meinen täglichen Cappuccino in einem Café zu genießen und Sightseeing zu machen. Außerdem besuchte ich das Kunstmuseum in der Nähe des Bahnhofs, die Münzprägeanstalt in Perth und machte einen Spaziergang entlang des Swan Rivers. Ich genoss die lockere Einstellung der Menschen in Perth wirklich sehr, die australische “Keine Sorge, das passt schon”- Einstellung. Es schien, dass es keine Sorgen im Leben gab und schlussendlich würde alles immer gut sein. Es ist keine Einstellung, die man in Europa oft erlebt. Ich denke, in Europa sind die Leute viel gestresster.
Ich spazierte auch zum Kings Park, der eine schöne Mischung aus natürlichem Busch und Landschaftsgärten ist. In diesem Park gab es auch ein ANZAC Kriegsdenkmal, wo eine ewige Flamme brennt. Es war ein typischer schöner Tag, also setzte ich mich ins Gras mit einem perfekten Panoramablick über die Stadt Perth und den Swan River. Das Einzige, was ich riechen konnte, war der einzigartige Duft der Eukalyptusbäume um mich herum. Ich liebte den Geruch! Während ich im Park saß, las ich, dass Perth 1829 gegründet worden war und die erste Siedlung in Australien war, die statt aus Sträflingen vollständig aus englischen Auswanderern bestand. 1850 änderte sich alles, weil man zu wenig Arbeiter hatte: Sträflinge mussten Straßen und öffentliche Gebäude bauen!
An einem anderen Tag besichtigte ich Fremantle, eine Hafenstadt in der Nähe von Perth. Im Gegensatz zu anderen Städten in Australien hat Fremantle seine denkmalgeschützten Gebäude erhalten. Ich verbrachte Stunden damit, die Straßen entlang zu wandern und Museen sowie einheimische Kunstgallerien zu besuchen. Ich ging auch am Round House vorbei. Dieses interessant geformte Gebäude war das älteste verbliebene Gebäude in Westaustralien. Es wurde 1830 als Kerker gebaut und war das erste, permanente Gebäude in der Kolonie. Ein Stückchen weiter die Straße runter hörte ich, wie sich zwei Leute unterhielten. Obwohl ich nicht klar hören konnte, was sie sagten, erkannte ich ihre Sprachmelodie: Sie sprachen portugiesisch! Wenn ich an Australien denke, dann denke ich nicht an ‘Portugiesen’. Als ich näher auf sie zukam, war ich nicht besonders überrascht, auf dem Schild neben der Tür, an der sie standen, ‘Consulate of Portugal’ zu lesen! Witzig! Offenbar hatten in den 1950ern Portugiesen von Madeira, einer portugiesischen Insel, eine Fischereigemeinschaft in Perth gegündet und 30 Jahre später war ihre Zahl auf 6.000 gewachsen, ihre Nachkommen eingeschlossen!
Dann ließ ich mich von meinen Füßen dorthin leiten, wo sie hinwollten. Sie führten mich zu einem Töpferladen, der einem Italiener gehörte, der vor Jahren nach Australien migriert war. Seine Töpferwaren waren sehr schön, aber ich wollte nicht anfangen, Tonwaren zu kaufen. Also redeten wir. Ich fragte ihn, wie schwierig es gewesen war, nach Australien auszuwandern und warum er sich in Fremantle niedergelassen hatte. Ich bin immer neugierig, die Geschichte anderer herauszufinden. Ich glaube, dass jeder etwas Interessantes zu sagen hat!
‘Wenn Frauen zu viel lieben’ und ‘Fearless Living’ zu lesen, half mir, vieles über mich selbst zu verstehen. Es ließ mich auch erkennen, wer ich war und warum ich mich so verhielt, wie ich es tat. Diese Bücher halfen mir auch, ein klares Bild davon zu bekommen, wer ich werden wollte. In ‘Fearless Living’ gebrauchte Rhonda Britten den Ausdruck ‘das Rad der Angst’, was ein Zustand ist, der dich davon abhält, ein abenteuerlustiges Leben zu führen, aus Angst, dass dir etwas Schlimmes passieren könnte. Erst als ich in Perth war, erkannte ich, dass ich in einer ‘Rad der Angst’-Umgebung aufgewachsen war, bis ich beschloss, Frankreich zu verlassen. Ein Jahr, das ich in Amerika verbrachte, öffnete mir die Augen. Es half mir zu erkennen, dass alles möglich ist. Es ist möglich, jeden Traum zu verwirklichen. Ich erinnerte mich dann daran, dass ich in New York mit meiner Freundin Camilla, die auch ein Au-pair in Connecticut war, in eine Bar ging und mit einem Typen sprach, der Schauspieler war. Das war sein Job!
Weitere Kostenlose Bücher