Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
Stadt ist ein interessanter Schmelztiegel verschiedener kultureller Gruppen, einschließlich Franzosen, Melanesier, Polynesier, Indonesier, Vietnamesen und andere! Wir gingen durch das ‘Quartier Latin’, das Ähnlichkeiten mit dem gleichnamigen, berühmten Pariser Distrikts hat und besuchten das Museum ‘Le Musée de la Nouvelle Calédonie’, das der Archäologie und Ethnologie der Zivilisationen von Ozeanien gewidmet war. Eine breite Palette von Artefakten aus dem alltäglichen melanesischen Leben, Kunst und Kultur wurde in diesem Museum ausgestellt. Was meine Augen anzog, waren modellierte hölzerne Totems, riesige Pirogen oder ausgegrabene Einbäume, die benutzt wurden, um auf dem Ozean zu navigieren. Außerdem angsteinflössende Masken aus Papua Neuguinea und Vanuatu sowie schöne Kunststücke von den Salomonen, Fidschi und Neuseeland. Schön! Ich hatte keine Verbindung nach Polynesien oder Melanesien: Ich habe keine Vorfahren, die von dort stammen und weiß nicht viel über polynesische und melanesische Kunst, Kultur und Lebensstil, aber ich fühlte mich sehr davon angezogen! Ich kann nicht erklären, warum! Vielleicht weil ich die Kunst dem Auge schmeichelnd fand: Ich genoss die Art und Weise, wie sie viele Symbole in ihrer Kunst gebrauchten, ein bisschen wie die Hieroglyphen in Ägypten oder die Sandmalereien in Australien. Ich schätze die Art von Kontinuität und nie endender Bewegung in ihren Malereien, als Symbol für die Unendlichkeit des Lebens! Es ist ein Gefühl von ‘für immer’ in jedem Stück ihrer Kunst …
Neukaledoniens Geschichte lässt sich nur mit zwei wichtigen Worten erklären: die ‘Kanaks’ und die ‘Caldoches’, die die Insel entzweiten. Ich wollte mehr über diese zwei Gruppen wissen und die Beziehung zwischen ihnen besser verstehen. Die Kanaks waren die einheimischen Melanesen aus Neukaledonien und die Caldoches waren diejenigen französischer Herkunft, von denen die meisten nie das Mutterland Frankreich gesehen hatte! Die Caldoches werden als ein einzigartiges Volk angesehen, die gewisse Aspekte der Kultur ihrer Vorfahren behalten, während sie ihre eigenen Brauchtümer erschaffen haben. Wie lebten diese beiden Gruppen zusammen? Weiße Siedler landeten im späten 18. Jahrhundert in Neukaledonien, machten sich das Land zu eigen und beschlossen, die Macht über das einheimische Volk zu ergreifen, wie in vielen ähnlichen Fällen auf der Welt. In diesem Fall siedelten die Franzosen sich in der Nouméa Gegend an und drängten die Kanaks in den Norden der Hauptinsel Grande Terre. Seit dem 19. Jahrhundert haben die Kanaks ihre Unabhängigkeit erbeten und erst 1998 wurde der Noumèa Accord unterschrieben, der dem Urvolk Neukaledoniens politische Macht sicherte.
Ich blieb nicht lange genug, um einen wirklichen Eindruck zu bekommen, wie gut die beiden Gruppen interagierten, aber ich hatte das Gefühl, dass es immer noch eine große Kluft zwischen den beiden Kulturen gab, die sich nur langsam mit der Zeit schließen würde. Ich vertraue wirklich darauf, dass eines Tages beide Gruppen aufwachen und anfangen, einander besser zu verstehen und ihre kulturellen Differenzen besser wertzuschätzen! Es ist sehr herausfordernd, einen Mittelweg zu finden, um friedlich und echt miteinander zu interagieren. Nicht nur wegen der Unterschiede in ihren Lebensstilen, Werten und kulturellen Hintergründe, sondern auch wegen Jahrhunderten der Geschichte und Kultur, die durch beider Völker Venen geflossen sind, die die Individuen jeder Gruppe eng miteinander verbinden. Es wir viel Stärke, Mut, Geduld, Bereitschaft und einen offenen Sinn von beiden Seiten erfordern, damit das geschieht! Aber ich glaube, das ist es wert! Ich glaube, dass kulturelle Unterschiede und sich vermischende Traditionen eine Nation bereichern und einen offeneren Sinn in seiner Bevölkerung kreiert. Es macht das Land und sein Volk stärker und vereinigt sie mehr! Ich hoffe und vertraue, dass die Kanaks und die Caldoches eines Tages in sehr naher Zukunft auf der gleichen Insel eins werden! Das natürliche Phänomen der Adaption ist der Schlüssel zu einer gesunden Koexistenz! Können wir dies Adaption nennen? Ja, natürlich!
21. Januar 2003
Heute ging ich in den Süden Nouméas, um ein Taxiboot nach Anse Vata Beach zu nehmen, das mich zu einer Insel namens I’lle aux Canards brachte, nur fünf Minuten von der Küste entfernt. An Bord war eine kleine Gruppe junger australischer Touristen, die viel Spaß zu haben und ihren
Weitere Kostenlose Bücher