Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
gelangweilt zu sein. Als ich die Regeln verstanden hatte, ging ich in dem Spiel völlig auf! Weil das Spiel so lange dauert, konzentrieren sich die Zuschauer nicht die ganze Zeit auf das Spiel. Es ist ein sehr gesellschaftliches Ereignis, mit vielen Unterhaltungen, sowie Gelächter und Scherzen. Natürlich musste ich die berühmten Four’N’Twenty Fleischpastete mit Tomatensoße und einem kalten Bier probieren! Man muss sich den jeweiligen Gepflogenheiten des Landes anpassen!
Und dann war es Zeit, mich von Australien zu verabschieden. Im Flugzeug nach Christchurch schloss ich meine Augen. Ich wollte einfach in meinen Gedanken durchspielen, was während der letzten paar Tagen mit mir passiert war. Wow! Ich hatte vieles erlebt und viele verschiedene Leute in solch einer kurzen Zeit getroffen! Es ist nur eine Schande, dass ich nicht länger in Neukaledonien blieb. Nächstes Mal bin ich vorsichtiger mit meinem Reisepass! Das Leben meinte es gut mit mir. Ich war im Himmel: Ich war so glücklich, von einem Ort zum nächsten zu gehen und überall neue Leute zu treffen. Es gab etwas Gutes daran, wenn man Leuten für eine kurze Zeitspanne begegnete: Ich hatte nur Zeit, das Beste in den Leuten zu sehen, die ich traf. Es gab keine Zeit, um Schwächen oder schlechte Gewohnheiten zu erkennen. Es war ein bisschen wie Marketing: Ich sah nur die guten Qualitäten der Produkte! Ihre schlechten waren gut verborgen. Es kam nicht darauf an! Es war schön! In einem solch kurzen Zeitraum hatte ich keine Chance, zu tief zu graben! Ich nehme an, das Gleiche galt auch für mich. Ich zeigte nur eine Fassade: meine gute Fassade!
II Neuseeland
Christchurch
25. Januar 2003
Ich landete mitten am Nachmittag am Christchurch Flughafen auf der südlichen Insel von Neuseeland. In Sydney, während ich darauf wartete, ins Flugzeug zu steigen, hatte ich gerade genug Zeit, um das Internet zu benutzen und herauszufinden, dass Jason mich dort abholen würde. Jason war ein Freund von Shelley, mit dem sie mich in Kontakt gebracht hatte, um mir während meines Aufenthaltes in Christchurch zu helfen. Wie Shelley war er Lehrer und hatte einige Jahre in England unterrichtet, bevor er nach Christchurch zurückkam, um sich mit seiner Freundin Emma dort niederzulassen. Weil ich ihn nie getroffen hatte, hatte ich keine Ahnung, wie er aussah! Offensichtlich wusste er auch nicht, wie ich aussah. Wie würden wir also einander erkennen?
In der Ankunftshalle, während ich langsam meine Koffer schob, blickte ich alle wartenden Leute an. Ich trug ein breites Lächeln im Gesicht. In meiner letzten E-mail an Jason hatte ich gesagt: Ich bin einfach zu erkennen. Ich werde diejenige sein, die lächelt!” Jetzt war ich hier, stand in der Menge und dachte: “Wer ist Jason?” Zu meinem Glück warteten nicht viele Leute. Plötzlich sah ich einen Typen, der ein knallrotes T-shirt trug, der mich mit fragenden Augen anblickte. Vielleicht war das Jason! Ich ging auf ihn zu. “Jason?”, fragte ich. Er erwiderte: “Carolina..?” Toll! Ich hatte Jason gefunden!
Wir fuhren zurück zu Emmas Wohnung. Im Auto hörte Jason nicht auf zu sprechen. Er fragte mich nach meinem Trip und erkundigte sich, was ich in Großbritannien getan hatte, bevor ich weg ging. Jedes Mal wenn Stille eintrat, füllte er sie mit Worten. Ich denke nicht, dass er Stille mochte. Ich war ruhiger. Ich war nicht in der Stimmung, zu reden. Ich dachte, dass ich später viel Zeit haben würde, mit ihm zu reden. Emma war bereits zu Hause und wartete mit Damian, einem Freund von Jason, auf uns. Es war eine solch unangenehme Situation für mich, mit drei Leuten in einem Haus zu sitzen, die ich nie getroffen hatte. Die einzige Verbindung war, dass meine Freundin Shelley Jason kannte! Sie sorgten jedoch sofort dafür, dass ich mich wohl fühlte und ich fühlte mich sehr willkommen! Es fühlte sich gut an!
Eine Stunde später brachte Jason mich zu einem Backpackers in der Stadt, wo ich für zehn Tage bleiben würde. Viele Leute fragten mich: “Warum bleibst du für zehn Tage in Christchurch? Es ist dort so langweilig! Zwei oder drei Tage sind genug!” Ich weiß nicht, warum ich so lange blieb, aber ich bereue es wirklich nicht. Ich hatte eine tolle Zeit! Im Backpackers traf ich Brian, einen meiner neuen Zimmerkollegen, einen Schotten, der im Begriff war von Neuseeland nach Australien zu reisen. Als ich seinen Kiwi-Reiseführer sah, fragte ich ihn, ob er meinen australischen
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