Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
zu bleiben und lieber das zu tun, was ihn glücklich machte, als den Regeln der Gesellschaft zu folgen. Was die anderen über ihn dachten, war irrelevant! Gut für ihn! Ohne es zu wissen, hatte er mich etwas gelehrt: Sei dir immer selbst treu! Ich überlegte mir, dass er das komplette Gegenteil zu der Familie war, die ich am Flughafen Sydney gesehen hatte!
Neugierig fragte ich ihn nach seinen Tattoos. Sie waren beeindruckend und schön! Er erklärte mir, dass sie eine Geschichte erzählten: Seine Geschichte, seine Lebensgeschichte! Er war extra nach Neukaledonien zurückgekehrt, um sich tätowieren zu lassen. Dieses Mal war er zurückgekommen, um einem Tattoo mehr Information hinzuzufügen. Er erklärte mir, dass er sich, bevor er sich hatte tätowieren lassen, lange mit dem Künstler unterhalten und seine Lebensgeschichte erzählt hatte. Zusammen hatten sie besprochen, was er wollte, dass sein Tattoo repräsentieren sollte.
Da dachte ich, dass ich auch gerne ein Tattoo hätte. Wie toll es wäre, einen Teil meiner Lebensgeschichte auf meinen Körper gemalt zu bekommen! Ich fand die Idee sehr ansprechend! Vielleicht könnte ich nur meine Reise symbolisieren! Im Moment war es nur ein Gedanke! Würde der Gedanke Realität werden?
Schließlich kam der Morgen. Aber der Bus nicht! Nachdem ich mit einigen Leuten gesprochen hatte, wurde mir klar, dass am Sonntag keine Shuttlebusse fuhren! Hmm, was denn jetzt? Ich dachte immer noch, dass ein Vermögen für ein Taxi zu zahlen außer Frage stand. Ich würde es vorziehen, das Geld für etwas anderes auszugeben! Ich hatte eine Idee! Draußen standen einige Autos, die auf Leute warteten oder Leute absetzten. Ich ging auf ein Paar zu und erklärte meine Geschichte. Ich fragte sie, ob sie nach Nouméa hineinfuhren und ob sie mich mitnehmen würden. Bitte! Sie waren ein bisschen überrascht, willigten aber freundlicherweise ein. Normalerweise würde ich nie eine fremde Person fragen, ob sie mich mitnimmt, aber die beiden sahen in Ordnung aus. Unterwegs fragte ich sie, was sie in Nouméa taten. Sie waren einige Jahre zuvor wegen der Arbeit dort hingezogen und genossen die entspannte Atmosphäre der Insel. Dann waren sie an der Reihe, mich mit Fragen zu meinen Reisen zu bombardieren! Sie waren neugierig und schienen sehr interessiert an meinem Abenteuer! Die Hauptfrage war immer: “Warum?” “Warum tust du das?”
Die Stadt Nouméa
Neukaledonien, Kanaky für die Eingeborenen, liegt im südwestlichen Pazifik. Es war ein Territoire d’Outre Mer (TOM), ein Überseeterritorium, das von 1946 bis 1999 Frankreich gehörte. Jetzt hat es einen besonderen Status: Im Nouméa Accord von 1998 bestimmte Frankreich, dass zwischen 2014 und 2019 per Volksentscheid beschlossen werden soll, ob es Teil der Französischen Republik bleibt oder ein unabhängiges Land wird. Zwischenzeitlich liegt die politische Macht bei den Kanaks, den Ureinwohnern Neukaledoniens, während Frankreich immer noch Militär, Außenpolitik, Immigration, die Polizei und die Währung kontrolliert.
Ich stieg nicht weit vom ‘la Place des Cocotiers’ entfernt aus, einem der Hauptplätze im Stadtzentrum. Von dort aus ging ich immer höher zur ‘Auberge de Jeunesse’, der Jugendherberge, die auf der Hügelspitze lag und von wo aus man das Stadtzentrum überblickte. Die Aussicht war fantastisch! Ich fühlte ich mich sofort, als wäre ich in Frankreich. Die meisten Menschen waren Franzosen aus der ‘Métropole’, dem Festland Frankreich. Ich sah und hörte nicht viele andere Nationalitäten! Die meisten von ihnen waren nach Nouméa gekommen, um einen Job zu finden. Nur einige wenige, wie ich, waren tatsächlich im Urlaub! Ich traf dort sehr nette und freundliche Leute. In dem Zimmer, das ich bewohnte, lernte ich zwei französische Mädchen, Karine und Sandrine, kennen. Die eine war gerade in Neukaledonien angekommen, um in der folgenden Woche einen neuen Job als Krankenschwester anzufangen. Das zweite Mädchen war nach Neukaledonien gekommen, um zu studieren. Sie erklärten mir, dass Neukaledonien einen Mangel an Lehrern, Krankenschwestern und Polizisten hatte, sodass viele junge Leute aus der Métropole mit den entsprechenden Qualifikationen nach Neukaledonien reisten, um einen Job zu bekommen! Tolle Idee!
Ich verbrachte meinen ersten Tag damit, mit Karine und Sandrine die Hauptstadt zu besichtigen. Nouméa, wo 60% der Inselbevölkerung lebte, war das Nervenzentrum von Neukaledonien und das Haupttouristenziel. Diese
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