Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt
Studentenrevolution in Addis gewesen. Es war interessant zu hören, was dieser junge Lehrer über seine Erfahrungen in Äthiopien zu sagen hatte. Aus Neugier fragte ich ihn, wieviel er als Kunstlehrer in Addis verdiente. Er antwortete lächelnd: “500 Birr im Monat!” (Nicht einmal 30 Euro!)
Am Abend wieder im Hotel traf ich zwei weitere Franzosen, die über einige ihrer Reiseerfahrungen in Afrika berichteten. Sie reisten mit einem Allradfahrzeug von Paris nach Kapstadt, nur die beiden, mit dem Geld, das sie von einigen Sponsoren gesammelt hatten, die sie in Frankreich gefunden hatten. Als ich sie traf, warteten sie darauf, dass ihr Motor repariert würde, damit sie ihr Abenteuer fortsetzen konnten. Einige Tage zuvor hatten sie unglücklicherweise ein Problem mit ihrem Motor gehabt und so hatten sie in Addis Abeba Halt gemacht, um ihn zu reparieren. Es sollte einige Tage dauern und es sah aus, als müssten sie sogar einen neuen kaufen! Sie erzählten mir, dass sie das meiste Geld ihrer Sponsoren darauf verwendet hatten, den Motor zu reparieren und sich jetzt fragten, wie sie Kapstadt erreichen würden! Südafrika ist nicht wirklich Tür an Tür mit Äthiopien, also mussten sie mehr Geld bekommen!
Was ich jedoch an ihrer Geschichte interessant fand, war, dass sie den Sudan durchquert hatten, um Äthiopien zu erreichen. Du magst denken: “Was ist so beeindruckend daran, den Sudan zu durchqueren?” Ich fand es überraschend, weil meine Gruppe und ich nicht den Sudan durchquert hatten, um nach Äthiopien zu gelangen. Wir waren von Kairo nach Addis Abeba geflogen, um gerade wegen der politischen Instabilität des Landes den Sudan zu umgehen. Keine Überland-LKWs reisten durch das Land! Aber diese Kerle hatten es geschafft, ohne Probleme hindurchzufahren und sie fühlten sie sogar sehr willkommen geheißen. Sie erzählten mir einige Beispiele für sudanesische Gastfreundschaft. Eines davon war, dass sie in ein Café gingen, um etwas zu trinken und als sie nach der Rechnung fragten, sagte man ihnen, es sei bereits bezahlt. Das Seltsame war, dass sie nicht einmal wussten, wer bezahlt hatte. Ein weiteres Beispiel war, dass sie eines Abends am Rande eines Dorfes Halt machten, um für die Nacht zu campen. Sobald sie hielten, kam jemand, der sie zum Übernachten zu sich nach Hause einlud. Er schlachtete sogar sein einziges Schaf, um ihnen ein Abendessen zu bereiten. Als sie mir diese Geschichte schilderten, sagte einer der Franzosen zu mir: “Weißt du, es sah so aus, als würde die sudanesische Familie das Schaf mehr brauchen als wir! Wir wussten nicht, wie wir reagieren sollten! Also ließen wir sie tun, was sie tun mussten und aßen die Mahlzeit, die sie uns anboten! Was sollte man sonst tun?” Wie in manchen anderen Ländern ist es Teil der sudanesischen Kultur, Fremde herzlich willkommen zu heißen!
An unserem letzten Abend, als wir alle draußen ums Feuer herum saßen und uns unterhielten, während wir darauf warteten, dass das Abendbrot fertig wurde, rannte plötzlich ein Mann von der Rezeption auf uns zu und fragte nach Carolina! Ich dachte: “Was? Ich? Warum? Was ist passiert?” Ich sagte nur: “Ja, das bin ich! Ich bin Carolina.” Der Rezeptionist antwortete: “Da ist jemand am Telefon für dich.”
Was? Wie war das möglich? Wer würde mich in diesem Hotel anrufen? Die einzigen, die wussten, wo ich im Moment war, waren meine Reisekameraden. Nicht einmal meine Familie oder Freunde wussten es! Warum erhielt ich einen Anruf?
Als ich aufstand, um zu gehen und den Anruf entgegen zu nehmen, sah mich die ganze Gruppe verwundert an. Allerdings glaube ich, waren sie nicht so verblüfft wie ich! Während ich auf die Hotelrezeption zuging, um den Anruf entgegen zu nehmen, füllte sich mein Kopf mit Fragen. Wer könnte das sein? Gab es ein Problem?
Ich ging ans Telefon: “Hallo?”
Eine Stimme am Telefon antwortete: “Hallo, Carolina. Hier ist Mario aus Lalibela!”
Ich erwiderte: “Mario? Wie hast du diese Telefonnummer bekommen? Woher wusstest du, dass ich in diesem Hotel bin?”
Mario: “Oh, das war leicht rauszufinden! Hör zu, möchtest du heute abend mit uns in der Stadt ausgehen?”
Ich konnte es nicht glauben. Ich war überrascht. Was passierte mit mir? Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte nicht erwartet, dass dies passierte. Zumindest nicht in Addis Abeba!
Ich sagte nur: “Nein … Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist.”
Ich konnte mir ehrlich nicht vorstellen, mit
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