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Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt

Titel: Minztee bis Maori Tatoo! Mit dem Rucksack um die Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolina Veranen-Phillips
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jemandem, den ich vor wenigen Tagen eine halbe Stunde getroffen hatte, alleine in der Stadt aus zu gehen! Schließlich beschlossen wir, dass er zum ‘Bel Air’ kommen und wir uns auf einen Drink an die Hotelbar setzen würden. Das war möglich. Warum nicht?
    Ich erklärte Laura die Situation und bat sie, an dem Abend mit mir an die Hotelbar zu kommen. Ich wollte dort nicht alleine sein. Einige Zeit später erschien Mario mit zwei von seinen Freunden. Zu Anfang war die Atmosphäre um uns herum ein bisschen angespannt. Ich weiß, dass ich ein bisschen angespannt war. Ich fragte mich, was diese Typen von uns wollten. Hatten sie irgendwelche Erwartungen? Warum waren sie so freundlich zu uns? Aber nach einigen Minuten, als ich merkte, dass sie nichts von uns erwarteten, entspannte ich mich und der Abend wurde angenehmer. Sie wollten nur mehr über uns als Europäer wissen. Sie waren neugierig, herauszufinden, wie das Leben in Europa war. Wir redeten und lachten viel und sie zahlten unsere Drinks. Sie wollten nicht, dass wir irgendetwas zahlten. Wenn wir es versuchten, sagten sie immer wieder, dass wir ihre Gäste wären! Dann erwähnte jemand den Namen des Sängers ‘Shaggy’. Sie sagten, das Shaggy in Äthiopien sehr beliebt war und dass sie ihn auf einem Konzert in Addis Abeba gesehen hatten. Es hatte 200 britische Pounds gekostet, ihn zu sehen. In Europa würdest du ein Drittel des Preises für ein Konzertticket wie dieses zahlen. Das sagte mir, dass sie aus reichen Familien kommen mussten. Ich hätte diesen Betrag nicht gezahlt, besonders nicht um Shaggy zu sehen! Was für einen interessanten Abend wir hatten ... Das Leben war voller Überraschungen!
Jinka
    30. Juni 2002
    Heute war der Tag, an dem ich meine vierte Anti-Malaria-Tablette nehmen musste. Ich genoss diese Tage nicht wirklich! Heute war auch der Tag, an dem ich Addis Abeba für immer verließ, um meine Reise mit der Gruppe nach Jinka, unserem nächsten Ziel, fortzusetzen. Auf dem Weg hielten wir am Langano-See, 200 km südlich von Addis Abeba. Der See war beliebt, sowohl bei den Urlaubern von Addis Abeba als auch bei der einheimischen Rastafari-Gemeinschaft - Pilger aus der Karibik, die glaubten, dass Haile Selassie der wahre Führer ihrer Religion sei. Sobald wir ankamen, aßen wir zu Mittag; dann verbrachten einige den Nachmittag mit Faulenzen, Sonnenbaden und Plaudern am See, während einige andere einen Ort fanden, wo sie das Finale der Fußballweltmeisterschaft sehen konnten: Deutschland gegen Brasilien. Brasilien wurde wieder einmal Weltmeister! Am späten Nachmittag verließen wir den See wieder, fuhren ein bisschen weiter nach Süden und zelteten im Gebüsch am Straßenrand für die Nacht. Für den folgenden Tag stand eine etwa 600 km lange Tagesfahrt nach Jinka an! Eine zehnstündige Fahrt, würde ich vermuten. Es könnte sogar zwei Tage dauern, bis wir die Stadt erreichten!
    Und dann waren wir in der halb-ländlichen, halb-urbanen Stadt Jinka! Obwohl sie ziemlich vom Rest Äthiopiens isoliert war, vermittelte Jinka mit ihrer unbeschwerten Atmosphäre ein warmes, einladendes Gefühl. Als wir ankamen, fand der Markt statt, sodass Laura und ich die Gelegenheit nutzten, in der Stadt umherzuwandern und uns auf dem Markt umzusehen. Auf dem Weg trafen wir einen jungen Schüler, Marc, der beschloss, uns zu eskortieren und uns Teile der Stadt zu zeigen. Als wir durch eine Gruppe von Hütten gingen, sahen wir eine Frau, die vor ihrem Haus Maiskolben abstreifte. Da waren Hunderte auf einem Haufen neben ihr. Es würde eine Weile dauern, bis sie mit dem Haufen fertig wäre, so boten wir ihr unsere Hilfe an und verbrachten einige Zeit mit ihr. Während wir mit dem Abstreifen der Maiskörner beschäftigt waren, kam eine Ziege schüchtern auf uns zu, um gestreichelt zu werden. Schafe, Hühner und andere Tiere wanderten auch frei ohne Sorge in der Welt herum. Wir setzten dann unseren Weg fort und erreichten schließlich den Markt, wo verschiedene Stämme aus der näheren Umgebung einschließlich der Ari, Bana, Besheda und Besketo hingekommen waren, um Handel zu treiben. Manche trugen ihre traditionellen Outfits, einige andere westliche Kleidung. Für mich sahen diejenigen, die ihre traditionellen Outfits trugen, sehr imposant aus! So imposant, dass ich es nicht wagen würde, einen Kampf mit ihnen anzufangen. Die wichtigste Handelsware auf diesem Bauernmarkt war Vieh und Ernten aus der benachbarten Umgebung. Eine typische, alltägliche Szene in Jinka!
    Wieder

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