Mischkultur im Hobbygarten
etwa: Frühe Karotten, Salate, Kohlrabi, Radieschen, frühe Rettiche.
Die Franck'sche Mischkulturen-Strategie
Das ABC der Mischkultur
Unsere Gemüsearten haben eine unterschiedliche Reifezeit und Kulturdauer , sie benötigen also ihren Platz im Garten jeweils für eine ganz bestimmte Zeit. Für die Zusammenstellung von Mischkulturen ist dieser Gesichtspunkt nicht unerheblich. So teilte auch Gertrud Franck alle für ihren Garten in Frage kommenden Gemüsearten in drei verschiedene Gruppen ein, nämlich in A-, B- und C-Kulturen .
Spinat als Grundlage
Nach dem Mischkultursystem von Gertrud Franck wird im Frühjahr zunächst der ganze Garten mit Spinat mit je 50 cm Abstand von Reihe zu Reihe eingesät. Spinat wirkt sich mit seiner weichen saponinhaltigen Wurzel äußerst günstig auf die Bodenstruktur aus. Er keimt und wächst schnell, kann also rasch den Boden beschatten. Außerdem ist er eine hervorragende Vorkultur für fast alle Gemüsearten mit Ausnahme von Roten Beten und Mangold, die zur gleichen Familie gehören. Durch diese Spinat-Einsaat ist der Garten gleichzeitig geordnet und eingeteilt. Zwischen die Spinatreihen können jetzt nach und nach die geplanten A-, B- und C-Kulturen angelegt werden. Ein Gartenstück von 2 m Breite entspricht dann dem folgenden Schema:
Die Reihen, die für die späteren A-Kulturen freigelassen wurden, beispielsweise die geplanten Tomatenreihen, können Sie auch mit Senf einsäen. Er beschattet und durchwurzelt den Boden und hält ihn unkrautfrei. Ist es Zeit Tomaten zu pflanzen, wird er einfach ausgehackt und bleibt als Bodenbedeckung liegen.
Auch der Spinat wird, sobald er zu schießen beginnt, ausgehackt und bleibt zwischen den Reihen als erste Schicht der Bodenbedeckung liegen, die im Laufe des Jahres zwischen den Reihen aufgebracht wird und als Flächenkompost dem Boden Nährstoffe zuführt. Vorher können Sie natürlich laufend davon ernten. Zwar wird ein normaler Haushalt den vielen Spinat kaum bewältigen können – vielleicht haben Sie ja Abnehmer in der Nachbarschaft oder eine große Gefriertruhe. Seine eigentliche Aufgabe ist hier die Bodenverbesserung .
Das Besondere an diesem System ist, dass der einmal ausgearbeitete Gartenplan jedes Jahr wieder verwendet werden kann – unter einer Bedingung: Die Reihen müssen sich jeweils um 25 cm verschieben. So werden die A-, B- und C-Reihen auf den Spinatreihen des Vorjahres angelegt. Durch den verrotteten Flächenkompost haben sie hier bestmögliche Bedingungen und in den Zwischenreihen sorgen nun der Spinat und der später aufgebrachte Flächenkompost dafür, dass auch im folgenden Jahr die Gartenkulturen wieder optimale Start- und Wachstumsbedingungen haben.
Der Mischkulturenplan von Gertrud Franck.
Reihenmischkulturen im Jahreslauf
Für manche Kleingärten ist das Franck'sche Schema vielleicht zu streng geplant, oder der Garten ist zu klein, um es konsequent durchführen zu können. Es gibt aber auch die Möglichkeit, jeweils einige Reihenmischkulturen zusammenzustellen, die dem eigenen Bedarf besonders entgegenkommen.
Wenn im März der Boden genügend abgetrocknet ist, können Sie das Land für die Saat und Pflanzung vorbereiten. War der Boden über Winter mit Mulch bedeckt, so rechen Sie jetzt die Reste ab. Der Boden wird gelockert, die obere Schicht mit einem Karst oder Rechen fein zerkrümelt und das ganze Land vorbeugend gegen Pilzkrankheiten mit 1:10 verdünnter Ackerschachtelhalmbrühe überbraust. Dann werden die Reihen gezogen und das Gartenstück je nach Plan bestellt.
Im Folgenden werden einige Beispiele für Reihenmischkulturen im Laufe eines Gartenjahres vorgestellt.
Frühjahr bis Herbst
Beispiel 1:
Ein Gartenstück von 4 m Länge kann wie folgt bestellt werden:
März: In Abwandlung zum System von Gertrud Franck werden drei Reihen Spinat im Abstand von nur je 25 cm gesät. Der Spinat ist hier die Vorkultur für den später zu pflanzenden Blumenkohl und Sellerie. Im Anschluss daran sät man den Spinat dann nur noch in jede zweite Reihe, also jeweils im Abstand von 50 cm. Unseren Erfahrungen nach hat sich neben dem Spinat auch die Melde hervorragend für diese Vor- und Zwischensaaten bewährt. Sie gehört zur selben Pflanzenfamilie wie der Spinat, ist aber etwas robuster und wird nicht von Mehltau befallen. Außerdem kann sie noch geschnitten und verwertet werden, wenn sie geschossen ist. Die Triebspitzen sind sehr zart und keinesfalls bitter wie beim geschossenen Spinat.
Gleichzeitig mit Spinat
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