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Mischkultur im Hobbygarten

Mischkultur im Hobbygarten

Titel: Mischkultur im Hobbygarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Weinrich
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Friedrich Boas hat das mit Kressepflanzen nachgewiesen, die er in mehreren Reihen nebeneinander aussäte. Nach dem Auflaufen der Saat zeigte sich eine deutliche Hemmwirkung in der Mitte. Da wir in unseren Gärten in der Regel nie mehr als vier Reihen nebeneinander säen, wird diese Hemmwirkung durch die Randwirkungen fast ganz verdeckt.

    In der Nachbarschaft von Salat lassen sich gesunde Radieschen ernten.
Auf gute Nachbarschaft!

Schierling und Hafer fördern sich gegenseitig.
Die Nachbarschaft von Zwiebeln und Knoblauch fördert das Wachstum von Wicken.
Möhren unterstützen das Wachstum von Straucherbsen und Wicken.
Sellerie und Blumenkohl gedeihen besonders gut zusammen.
Frühkartoffeln beeinflussen Dauerkohlarten positiv und umgekehrt, solange die Frühkartoffeln so früh geerntet werden, dass die Kohlpflanzen in ihrem kräftigen Wachstum ab Ende Juli nicht behindert werden.
Die Blüten von Kapuzinerkresse oder Tulpen halten im Vasenwasser normalerweise nur einen Tag. Zusammen mit einem Zweig des Lebensbaumes bleiben sie einige Tage lang frisch.

Mischkulturenanbau in Reihen
    Bei den folgenden Beispielen gehen die Kulturvorschläge nicht von Beeten mit Rändern bzw. Wegen aus, sondern von einem zusammenhängenden Gartenstück. Wird der bestellte Boden für Pflege oder Ernte betreten, kann man die entstandenen Trittspuren beim Rückwärtsgehen wieder mit der Hacke auflockern. Exemplarisch wurden hier Gartenstücke mit 2 beziehungsweise 4 m Breite zugrunde gelegt; sollten Sie mehr Fläche zur Verfügung haben, können Sie die Pflanzabschnitte einfach entsprechend vervielfachen.

    Mischkultur in Reihen: Kohlsetzlinge und Salatpflänzchen wachsen zwischen schnurgeraden Saatreihen heran.

Gertrud Franck – Pionierin des Mischkulturenanbaus
    Auf der schwäbischen Alb unter denkbar ungünstigen Bodenverhältnissen entstand bereits in den 70er-Jahren ein vorbildlicher Mischkulturengarten. Gertrud Franck (* 25. 09. 1905, † 18. 04. 1996) gelang es in jahrzehntelanger Praxis, ihre Erfahrungen zu einem regelrechten System auszuarbeiten.
    Ihre Aufzeichnungen berichten von anfangs unerklärlichen Beobachtungen, die sich jährlich wiederholten. Manche Pflanzen gediehen in bestimmten Nachbarschaftsverbänden immer besser und in anderer Pflanzennachbarschaft jeweils schlechter. Schließlich wurde es ihr zur Gewissheit, dass die Pflanzen sich gegenseitig beeinflussten. Nun begann sie, systematisch zu experimentieren, die im Laufe der Zeit gewonnenen Einsichten zu kontrollieren und mit biologischen Abläufen aus der ungestörten Natur zu vergleichen. So konnte sie in ihrem Garten ein gut durchdachtes Mischkulturensystem erarbeiten. Gleichzeitig ahmte Gertrud Franck mit der dazugehörigen Bodenpflege durch Bodenbedeckung und Flächenkompostierung sowie durch passende Vor-, Nach- und Untersaat geeigneter kurzlebiger Pflanzen ein Stück Natur nach, das keinen unbesiedelten, leeren Boden duldete. Der Garten dankte es ihr durch konstante Bodenfruchtbarkeit und gesunde Erträge.
Mit Maß gärtnern
In den folgenden Pflanzbeispielen werden immer exakte Pflanzabstände in cm angegeben, um dem Anfänger die Beeteinteilung zu erleichtern. Mit ein wenig Erfahrung und bei einigermaßen gutem Augenmaß können Sie die ersten Reihen der Beetränder bzw. die Beetmitte markieren und für Zwischensaaten jeweils die abgeschätzte Mitte zwischen den Einzelreihen wählen. Hilfreich ist es auch, sich Handspannen, Stiel- oder Blattlängen von Arbeitsgeräten ungefähr auszumessen und diese als Hilfsmaße einzusetzen – denn welcher gestandener Gärtner teilt seine Beete schon mit dem Zollstock ein?
    Ihre Impulse für den Anbau von Mischkulturen im Klostergarten der Abtei Fulda und die entsprechenden Versuche dazu führten zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Gertrud Franck und den Schwestern der Abtei Fulda.
Mischkulturen-Alphabet
A-Kulturen: Kulturen mit langsamer Wachstumszeit, die ihren Platz im Garten etwa ab Mitte Mai bis zum Ende des Jahres beanspruchen. In A-Reihen werden beispielsweise gepflanzt oder gesät: Tomaten, Stangenbohnen, Gurken, Spätkohlarten.
B-Kulturen: Pflanzen, die entweder nur in der ersten oder zweiten Hälfte des Vegetationszeitraums Platz benötigen, werden genau zwischen zwei A-Reihen angelegt. Beispiele für B-Kulturen sind: Zwiebeln, Erbsen, Lauch, Möhren, Frühkohl, Buschbohnen.
C-Kulturen: Pflanzen mit kurzer Kulturführung bis zur Ernte. In C-Reihen können jeweils mehrere Kulturen aufeinander folgen,

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