Miss Carolines verwegener Plan

vieles, was das Gestüt angeht, mit Newman besprochen. Ihm Verantwortung übertragen. Bald schon könnte ich mit dir nach London gehen – wenn du damit einverstanden bist.“
    Er hielt einen Moment den Atem an, so schockiert war er darüber, was sie ihm anbot. „Du willst meinetwegen das Gestüt aufgeben?“, fragte er fassungslos.
    „Nach Papas Tod wollte ich nur eines: seinen Traum verwirklichen. Doch nun habe ich einen eigenen Traum: Ich will deine Frau sein.“
    Gerührt küsste Max ihre Hand, die noch immer so kraftlos war. „Ich liebe dich, Caroline. Und ich möchte nicht, dass du ein solches Opfer bringst. Tatsächlich würde ich gern weiterhin mit dir in Denby Lodge leben, mich um die Pferde kümmern und gemeinsam mit dir unseren Sohn aufwachsen sehen.“
    „Aber der Posten beim Kriegsministerium …“
    „Ich glaube, ich wusste es schon seit einiger Zeit. Eingestanden habe ich es mir allerdings erst letzte Nacht. Jemand anders soll die Stellung in London übernehmen. Meine Welt ist jetzt hier, bei dir und bei unserem Kind. Nie mehr möchte ich von hier fortgehen. Denkst du, dass du mir beibringen kannst, ein guter Vater zu sein? So, wie du mir schon so viel anderes beigebracht hast … Würde es dir gefallen, mit mir gemeinsam auf dem Gestüt zu arbeiten und zu leben?“
    „Du Dummkopf“, murmelte sie liebevoll. „Weißt du denn nicht, dass ich dich – obwohl ich zunächst dagegen angekämpft habe – fast vom ersten Moment an geliebt habe? Du wirst auch keine Nachhilfe brauchen, um ein guter Vater zu werden. Da du so sanft und verständnisvoll mit den Pferden umgehst, wirst du auch unsere Kinder liebevoll behandeln. Allerdings bestehe ich darauf, dass wir einen Teil unserer ursprünglichen Abmachung ändern. Ich widerrufe meine Erlaubnis, dass du Affären haben darfst. Wahrscheinlich bin ich eine egoistische, gierige Frau. Jedenfalls will ich dich für mich allein. Also, ich warne dich. Solltest du jemals auf die Idee kommen, mich zu betrügen, dann könnte ich zum Gewehr greifen. Und ich treffe immer.“
    Max lachte. „Das bezweifele ich nicht. Also, lass uns noch einmal neu anfangen.“ Er kniete sich neben das Bett. „Caroline, willst du meine Frau sein, meine einzige Liebe, von der ich mich niemals trennen werde? Willst du den Rest deines Lebens an meiner Seite verbringen?“
    Ihre Augen, unter denen dunkle Ringe lagen, leuchteten auf. „Ja, Max. Das will ich. Es gibt nichts, was ich mir mehr wünschen würde.“
    – ENDE –

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Julia Justiss

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