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Das Herz Eines Highlanders

Das Herz Eines Highlanders

Titel: Das Herz Eines Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Prolog
    Selbst der Tod ist besser als ein Leben in Schmach. Beowulf
    Maldebann Castle, Schottische Highlands 1499
    Das Schreien musste aufhören.
    Er konnte es nicht länger ertragen, obwohl er wusste, dass er sie nicht retten konnte. Seine Familie, seinen Clan, seinen besten Freund Arron, mit dem er noch gestern über die Heidefelder geritten war, und seine Mutter - oh, aber das mit seiner Mutter war eine andere Geschichte; ihre Ermordung war die Vorankündigung dieses ... dieses ... barbarischen ...
    Er wandte sich ab und verfluchte sich selbst als Feigling. Wenn er sie nicht retten und auch nicht mit ihnen sterben konnte, so schuldete er ihnen zumindest die Ehre, diese Vorgänge in sein Gedächtnis einzumeißeln. Um ihre Tode zu rächen.
    Jeden einzeln, wenn nötig.
    ... Rache bringt die Toten nicht wieder zurück. Wie viele Male hatte sein Vater diese Worte gesprochen? Damals hatte
    Gavrael ihm geglaubt, hatte an ihn geglaubt, aber das war zu einer Zeit gewesen, bevor er seinen mächtigen, weisen und wundervollen Vater an jenem Morgen über der Leiche seiner Mutter hatte kauern sehen, mit blutverschmiertem Hemd und einem tropfenden Dolch in der Faust.
    Gavrael Mclllioch, der einzige Sohn des Herrn von Malde- bann, stand reglos hoch oben auf Wotan's Cleft und blickte von den steilen Klippen hinab auf das Dorf Tuluth, das sich tief unter ihm in das Tal schmiegte. Er fragte sich, wie dieser Tag nur so furchtbar hatte werden können. Gestern war ein schöner Tag gewesen, erfüllt von den schlichten Vergnügungen eines Jungen, der eines Tages über diese üppigen Highlands herrschen würde. Dann war der grausige Morgen angebrochen und hatte ihm das Herz zerrissen. Nachdem er seinen Vater kauernd über dem übel zugerichteten Leichnam von Jolyn Mclllioch entdeckt hatte, war Gavrael in den Schutz des dichten Hochlandwaldes geflüchtet, wo er fast den ganzen Tag zwischen Trauer und Wut hin- und hergerissen worden war.
    Schließlich waren beide Gefühle abgeklungen und hatten ihn seltsam kalt zurückgelassen. Bei Einbruch der Dämmerung war er dem Pfad zurück zur Burg Maldebann gefolgt, um seinen Herrn und Vater mit dem Vorwurf des Mordes zu konfrontieren. Es war ein letzter Versuch, in dem, was er als Zeuge beobachtet hatte, einen Sinn zu finden - wenn es denn einen Sinn gab. Nun aber, als er von hoch oben auf Tuluth hinabblickte, erkannte der vierzehnjährige Sohn des Ronin Mclllioch, dass sein Alptraum gerade erst begonnen hatte. Schloss Maldebann wurde belagert, das Dorf stand in Flammen und völlig außer sich liefen die Menschen zwischen den Feuersäulen und den Toten umher. Hilflos musste Gavrael mit ansehen, wie ein kleiner Junge von einer Hütte wegrannte, geradewegs in das offene Schwert eines wartenden McKane. Er fuhr zusammen; es war nur ein Kind, aber Kinder würden erwachsen werden und Rache üben, und der fanatische McKane hatte es sich zur Regel gemacht, niemals Samen des Hasses zu hinterlassen, die aufkeimen und vernichtende Früchte hervorbringen könnten.
    Im hellen Schein des Feuers, das die Hütten verschlang, konnte er sehen, dass die McKane seinen Leuten zahlenmäßig weit überlegen waren. Die charakteristischen grüngrau karierten Plaids des verhassten Feindes standen zwölf zu eins gegen die Mclllioch. Fast scheint es, als hätten sie gewusst, dass wir verwundbar sind, dachte Gavrael. Mehr als die Hälfte der Mclllioch waren im Norden, um an einer Hochzeit teilzunehmen.
    Gavrael verwünschte sich dafür, dass er erst vierzehn war. Obwohl für sein Alter groß und kräftig gebaut, mit Schultern, die außergewöhnliche künftige Kräfte ahnen ließen, wusste er, dass er für die stämmigen McKane kein Gegner war. Sie waren Krieger mit kraftvoll entwickelten, ausgereiften Körpern, getrieben von blankem Hass. Tag und Nacht übten sie sich im Kampf und lebten nur, um zu plündern und zu morden. Gavrael hätte gegen sie genauso viel ausrichten können wie ein kläffender Welpe gegen einen Bären. Er hätte sich in die Schlacht stürzen können, die zu seinen Füßen tobte, und er würde genauso sinnlos sterben wie der Junge wenige Augenblicke zuvor. Wenn er schon in dieser Nacht sterben sollte, so schwor er sich, seinem Tod einen Sinn zu geben.
    Berserker, schien der Wind zu flüstern. Gavrael legte den Kopf auf die Seite und lauschte. Nicht nur, dass sein Leben gerade zerstört wurde, jetzt hörte er auch noch Stimmen. War er dabei, den Verstand zu verlieren, noch bevor dieser furchtbare Tag zu

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