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Miss Winbolt ist schockiert

Miss Winbolt ist schockiert

Titel: Miss Winbolt ist schockiert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvia Andrew
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Landarbeitern, angegriffen und ihn so schwer am Arm verletzt, dass er noch immer arbeitsunfähig war. Andere waren nur um Haaresbreite schlimmeren Verletzungen entgangen …
    Sie löste sich aus ihrer Erstarrung und schaute sich um. Black Samson würde sie einholen, bevor sie das nächste Gatter erreichen konnte. Sie musste woanders Zuflucht finden. Aber wo? Vielleicht konnte sie die große Eiche erreichen. Sie war versucht, loszurennen, wusste jedoch, dass es besser war, so unauffällig wie möglich auf den Baum zuzugehen. Nach ein paar zögerlichen Schritten schaute sie sich erneut um. Als sie sah, dass Black Samson seinen Kopf in ihre Richtung gehoben hatte, verlor sie die Nerven. Sie schrie auf und rannte auf den Baum zu. Es war das Schlechteste, was sie tun konnte. Müde durch die Hitze des Nachmittags hatte der Stier ihr zunächst wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Doch die plötzliche Unruhe empfand er als Kampfansage! Aufgescheucht durch das Gerenne und die flatternde Kleidung senkte er die Hörner und nahm die Verfolgung auf.
    Emily rannte um ihr Leben. Der Baum ist zu weit weg, ich schaffe es nicht! Schon hörte sie hinter sich das wütende Schnauben des Stiers. Sie stolperte auf die Eiche zu und glaubte bereits, ihr letztes Stündlein hätte geschlagen. Mit allerletzter Kraft gelang es ihr, sich an den unteren Ästen hochzuziehen. Ein Fuß hing noch herab, als der Stier sie erreichte, doch seine Hörner verfingen sich in ihrem hinabfallenden Hut. Black Samson blieb stehen, um ihn abzuschütteln, was ihr den entscheidenden Vorsprung verschaffte, um sich in Sicherheit zu bringen. Emily erklomm einen Ast nach dem anderen, bis sie einen erreichte, der breit genug war, um ihr Zuflucht zu gewähren. Ihr Herz raste, und sie schnappte erschöpft nach Luft, während sie sich an das Geäst klammerte. Sie war dem Stier entkommen.
    Einige Minuten blieb sie regungslos, dann lehnte sie sich zitternd gegen den Stamm. Ihre Beine waren völlig zerkratzt, und ihre Seidenstrümpfe wehten in Fetzen um die Fußgelenke. Sie entfernte die Strumpfreste und zog ihre Schuhe wieder richtig an. Es war ein schmerzhaftes Manöver, da ihre Fingernägel bei ihrem verzweifelten Klettern eingerissen waren. Wenigstens bin ich in Sicherheit! Sie blickte zu dem Stier hinunter und war schockiert darüber, was mit ihrem Hut geschehen war. Er lag zerfetzt im Staub, und Black Samson zerschlitzte die letzten Überreste. Emily grauste es. Wie konnte ich nur Pritchards Stier vergessen? Genauso gut hätte sie und nicht der Hut unter Black Samsons Hufen geraten können.
    Schaudernd wandte sie sich ab und bemühte sich, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie konnte sich glücklich schätzen, dem Stier entkommen zu sein. Das ganze Dorf sprach über das Ungeheuer, und Bauer Pritchard stand unter Druck, sich des Tieres zu entledigen. Erst jetzt erinnerte sie sich daran, dass Will Darby ihr gestern berichtet hatte, dass Pritchard den Stier auf die Wiese von Three Acre Field gebracht hatte, weil sie weiter vom Dorf entfernt lag und zudem von stärkeren Zäunen und Hecken umgeben war. Allerdings lag das Gelände auf dem Weg nach Shearings, und nach dem Gespräch mit Mrs. Gosworth hatte Emily sich durch Bewegung Luft verschaffen wollen, bevor sie Rosa unter die Augen trat. Den Kutscher hatte sie vorausgeschickt, weil sie allein über die Felder nach Hause gehen wollte. Vor lauter Ärger über Mrs. Gosworth und die Sorgen um ihre Zukunft hatte sie dummerweise keinen einzigen Augenblick an den Stier gedacht. Wie kann ich entkommen, ohne wieder an Black Samson vorbeizulaufen? Als sie sich umsah, bemerkte sie, dass ein Ast der Eiche über der Hecke hing, die das Feld begrenzte. Auf der anderen Seite befand sich eine Weide, die sich zu einem kleinen Bach neigte. Es musste möglich sein, sich von dem Ast auf die Wiese fallen zu lassen. Dann konnte sie dem Pfad am Bach entlang bis nach Shearings folgen. Sie fasste neuen Mut und schob sich so weit vor, bis sie über die Hecke sehen konnte. Doch der Abhang war steiler, als sie es in Erinnerung gehabt hatte, und die Entfernung zum Boden war zu groß. Ohne Hilfe war es unmöglich, hinunterzugelangen.
    Mühsam hielt Emily die Tränen zurück. Der Pfad wurde selten benutzt, aber wenn sie noch etwas wartete, würde Will Darby auf seinem Heimweg von Shearings hier vorbeikommen. Sie wusste, dass sie Geduld haben musste, denn Will hatte es nie eilig nach Hause zu kommen. Sie versuchte, sich bequemer hinzusetzen, doch der Ast

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