Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
Vom Netzwerk:
große Hoffnung auf Erfolg drückte er die Wahlwiederholung und hörte überrascht, wie er verbunden wurde. Beim dritten Klingeln meldete sich eine barsche Stimme. »Marcel, wo zum Teufel haben Sie gesteckt?«
    »Hier ist nicht Marcel«, antwortete Paul Ravel kühl. »Darf ich fragen, mit wem ich spreche?«
    »Was soll das heißen, Sie sind nicht Marcel? Sie benutzen sein verdammtes Handy. Ich sehe es auf meinem Display. Wo verdammt noch mal steckt er?«
    »Monsieur, hier ist Capitaine Paul Ravel von der Polizei in Saint-Malo. Ich frage Sie noch einmal: Mit wem spreche ich?«
    »Ravel, das hier ist die Durchwahl zum Polizeichef der Bretagne. Ich heiße Pierre Savary. Ich bin im Polizeihauptquartier in Rennes. Und noch einmal, wo steckt Marcel?«
    »Monsieur, ich kann nicht beurteilen, ob ich wirklich mit Monsieur Savary rede. Ich werde jetzt die Polizei in Rennes anrufen und bitten, mich durchzustellen.«
    Bevor der Polizeichef protestieren konnte, hatte Paul Ravel aufgelegt und rief über das Telefon im Streifenwagen das bretonische Polizeihauptquartier an. Ravel sagte dem Beamten, der sich dort meldete, dass Monsieur Savary seinen Anruf erwarte. Kurz darauf hatte er die gleiche Stimme wie zuvor in der Leitung.
    »Tut mir leid, Monsieur«, sagte der Polizist aus Saint-Malo, »aber ich musste auf Nummer sicher gehen. Marcel und sein Kollege Raymond sind tot. Sie liegen am Strand von Val André. Mehr kann ich leider noch nicht sagen. Wir sind erst seit zehn Minuten hier.«
    Pierre Savary wurde kreidebleich. Was der Polizist ihm soeben mitgeteilt hatte, würde solch ungeheuerliche Folgen nach sich ziehen, dass es ihm für einen Moment die Sprache verschlug.
    »Monsieur? Sind Sie noch dran?«
    »Ja, Capitaine, ich bin noch da. Was können Sie an Einzelheiten mitteilen?«
    »Na ja, Monsieur, beide Toten weisen Anzeichen körperlicher Gewaltanwendung auf. Wir haben sie noch nicht eingehend untersucht, aber Raymonds Arm dürfte gebrochen sein, der Körper war in Fötushaltung zusammengerollt, so, als wollte er sich gegen einen Angreifer schützen.«
    »Und Marcel?«
    »Schreckliche Augenverletzungen, ein Auge muss geblutet haben, beide wurden tief in die Augenhöhlen gedrückt. Die Augäpfel sind nicht mehr sichtbar. Und beide Männer haben auf seltsame Weise den Kopf verdreht. So was habe ich noch nie gesehen.«
    »Sind sie dort, wo Sie sie gefunden haben, auch getötet worden?«
    »Gewiss nicht, Monsieur. Man hat sie über die Strandmauer geworfen. Im Sand zeichnet sich jeweils ein tiefer Eindruck ab. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Täter allein war. Vielleicht sind sie zu zweit, möglicherweise sogar zu dritt gewesen. Schwer vorstellbar, dass das alles die Tat nur einer Person war. Marcel und Raymond waren schließlich bewaffnet.«
    »Haben Sie überprüft, ob eine oder beide Waffen benutzt wurden?«
    »Ja, Monsieur. Marcels Pistole steckte noch voll geladen in seinem Holster. Aus Raymonds Waffe wurden zwei Schüsse abgegeben, beide von dem Jungen, der die Leichen gefunden hat.«
    »Einem Jungen?«
    »Ja. Zwei Elfjährige haben die Leichen gefunden und die Waffe im Sand entdeckt, etwa fünf Meter von den beiden Toten entfernt. Der kleine Scheißer hat auf die Strandmauer gezielt und in einem angrenzenden Haus ein Fenster herausgeschossen.«
    »Großer Gott, da hätte ja jemand zu Schaden kommen können!«
    »Was Sie nicht sagen! Ich habe einen jungen Beamten angewiesen, den beiden eindringlich ins Gewissen zu reden, wie gefährlich es sein kann, wenn man mit geladenen Waffen hantiert.«
    »Gut, Capitaine. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie ernst das alles ist. Holen Sie sich aus Saint-Malo alles, was Sie für die Ermittlungen brauchen: die Spurensicherung, Sanitäter, Ärzte, Rechtsmediziner, Fotografen. Und sagen Sie Ihrem Vorgesetzten Bescheid, er soll sofort an den Tatort kommen. Auch wenn Sie selbst sehr gründlich zu sein scheinen.«
    »Danke, Monsieur.«
    »Ich werde per Hubschrauber nach Val André fliegen. Und übrigens, ich wünsche nicht, dass irgendwas davon an die Medien dringt, zumindest nicht in den nächsten Stunden. Marcel und Raymond waren die beiden persönlichen Leibwächter von Henri Foche.«
    »Großer Gott«, sagte Paul Ravel.

    Pierre Savary wählte die private Handynummer von Henri Foche und teilte ihm in aller gebotener Ruhe mit: »Henri, lassen Sie alles stehen und liegen, und kommen Sie sofort in mein Büro. Es ist äußerst dringlich.«
    Der Gaullistenführer wusste sofort, dass ein

Weitere Kostenlose Bücher