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Mission auf Leben und Tod

Mission auf Leben und Tod

Titel: Mission auf Leben und Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Robinson
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die Uhr von zwei bewaffneten Posten bewacht. Marchant öffnete die Fahrertür und warf die Aktentasche auf den Beifahrersitz, dann stieg er ein, ließ den Motor an und legte den Sicherheitsgurt um.
    Er sah die Garrotte kaum, mit der er erdrosselt werden sollte, da zog sich die dicke, kalte Plastikleine bereits straff um seinen Hals. Im Rückspiegel, während er verzweifelt an der Plastikleine zerrte, die sich immer fester um seinen Hals schloss, erhaschte er die ausdruckslose Miene von Marcel.
    Marcel zog gnadenlos zu. Marchant versuchte zu schreien, er wand sich zur Seite, strampelte mit den Beinen und hatte das Gefühl, die Augen würden ihm platzen. Die Leine aber schnürte ihm die Luft ab, und mit einer letzten, fast übermenschlichen Anstrengung warf er sich nach hinten und trat gegen die Windschutzscheibe, die mit einem dumpfen Plopp zerbarst.
    Es war Olivier Marchants letzte Bewegung, bevor die stille Schwärze des Todes über ihn kam.

KAPITEL EINS
    Die amerikanische Militärbasis, intern nur als Camp Hitmen bezeichnet, schimmerte unter der gleißenden Wüstensonne. Keiner brauchte ein Thermometer, um die Temperatur zu messen, die lange vor Mittag bereits an die 40 Grad Celsius erreichte. Wenn es nicht nötig war, verließ niemand den Schatten der Holzhütten oder Zelte.
    Camp Hitmen hatte seinen Namen von der nahe gelegenen alten irakischen Stadt Hit am Westufer des Euphrat, 200 Kilometer von Bagdad entfernt. Die Basis war von der US-Armee für ihre Spezialkräfte eingerichtet worden, für die Navy SEALs, die Rangers und Green Berets, die harten Jungs des US-Militärs.
    Auch wenn die gnadenlose Sonne alles in ihrer sengenden Macht tat, um die Bewohner jeglicher Energie zu berauben, herrschte im Camp Hitmen permanent höchste Alarmbereitschaft. Man war immer aufs Äußerste angespannt; das Lager war eine Staubschüssel, bevölkert von wachsamen US-Soldaten, deren antrainierte Aggression und kaum verwunderliche Rachsucht sich jederzeit entladen konnten.
    Ihr Handwerkszeug stand, wenn möglich, unter Leinwandplanen aufgereiht, um das Metall nicht der unmittelbaren Hitze auszusetzen. Die Humvees, die gepanzerten Fahrzeuge, Kampfpanzer und Wüstenjeeps wurden ständig von Mechanikern gewartet. Benzintanks waren aufgefüllt, Ölstände kontrolliert, Geschosse und Raketen aufmunitioniert. Alles, was dem militärischen Transport diente, war einsatzbereit. Nur für den Fall.
    Der gesamte Komplex war von schweren Betonwällen umgeben, auf deren hoch gelegenem Laufgang die Wachen patrouillierten. Dahinter schloss sich ein 100 Meter breites »Niemandsland« an, das in der Nacht von Scheinwerfern grell beleuchtet wurde. Tagsüber war es nur eine sonnenverbrannte Sand- und Stauböde, ein offenes Areal, auf dem jeder Eindringling umstandslos erschossen werden würde.
    Nichts ist uneinnehmbar. Camp Hitmen allerdings war so gesichert, wie man es von einem Außenposten in einem tief gespaltenen Land erwartete, in dem sich die Bevölkerung nicht entscheiden konnte, ob es die Anhänger der jeweils konkurrierenden islamischen Glaubensrichtung hassen oder in die Arme schließen sollte – ganz zu schweigen von einer ausländischen Armee, die an diesem gesetzlosen nahöstlichen Kriegsschauplatz den Anschein von Ordnung aufrechtzuerhalten versuchte.
    Daneben gab es islamische Extremisten, deren Hass auf die Amerikaner so groß war, dass sie bereitwillig ihr eigenes Leben opferten, falls sie nur die Gelegenheit bekamen, Angehörige des US- oder des britischen Militärs zu töten oder zu verstümmeln, Soldaten, die dem Land eigentlich nur helfen wollten, wieder in die internationale Staatengemeinschaft zurückzukehren. Jede Nacht rückten sie an und beschossen das Lager mit Panzerfäusten, versuchten Sprengsätze an Autos und Lkws zu befestigen und schickten ihre Selbstmordattentäter, damit sie von den amerikanischen Wachen niedergemäht werden konnten.
    Es war eine tödliche Umgebung, in der alles zu einem Kampf geriet. Die Klimaanlagen ächzten, die Generatoren liefen ständig auf Hochtouren, die Stromversorgung musste unentwegt überwacht werden. Die Männer waren Nervenbündel. Keiner ging zwischen den Zelten einfach so herum. Alle trugen ihren Gefechtshelm und spurteten tief gebückt über den harten Sanduntergrund, bereit, sich auf den Boden zu werfen, falls das Kreischen einer Panzerfaust zu hören sein sollte oder eine verräterische weiße Rauchfahne aufstieg und mit dem Beschuss seitens der Heiligen Krieger von jenseits

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