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Mission Eureka

Titel: Mission Eureka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: McGill Gordon
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sich hin.
    Â»Habe ich recht?« wiederholte Altenburg.
    Gibbs lächelte. »Ist ja gut. Ich gebe mich geschlagen.«
    Â»Okay«,
sagte Altenburg und atmete erleichtert auf. »Trinken wir auf den Gott
der Wissenschaft, wo immer er auch sein mag.« Er erhob sein Glas, Gibbs
ebenfalls. Sie stießen miteinander an. »Auf den Gott der Wissenschaft«,
sagte Gibbs, und zum ersten Mal an diesem Tag lachte Altenburg. Die
Zeitung brachte am nächsten Tag ein großes Bild auf der Titelseite:
Altenburg und Gibbs mit erhobenem Glas einander zuprostend und sich
grinsend gegenseitig auf die Schulter klopfend. Darüber die
Schlagzeile: DIE RETTER E UROPAS AUF SAUFTOUR.
    In
seiner Wut hatte Goncourt die Zeitung von seinem Schreibtisch gefegt,
und jetzt lag sie vor Altenburgs Füßen. Sein Konterfei auf dem Fußboden
schaute ihn grinsend an. »Wie kommt dieses Foto zustande?« brüllte
Goncourt mit zornbebender Stimme.
    Â»Woher soll ich das
wissen?« brüllte Altenburg zurück. In dem Moment fiel ihm der Mann mit
der Kamera ein, der ein paar Tische weiter gesessen hatte.
»Selbstverständlich waren wir nicht betrunken!«
    Â»Dann
lesen Sie bloß mal den Text!« schnaubte Goncourt. »Natürlich alles nur
Andeutungen, wie immer in diesen verdammten Artikeln, aber der Tenor
ist, daß die Zukunft Europas in den Händen von Saufbolden liegt. Können
Sie sich vorstellen, wie sehr das unserem Image schadet? Ich sehe sie
förmlich vor mir, diese Sesselfurzer in Rom, wie sie die Köpfe
zusammenstecken und sich das Maul zerreißen.«
    Â»Also, niemand, der mich kennt, wird diesen Mist auch nur einen Moment lang für bare Münze nehmen.«
    Â»Und was ist mit denen, die Sie nicht kennen?«
    Â»Die können mir den Buckel runterrutschen.«
    Â»So?
Aber vielleicht sind diese Geschichten ja gar nicht so aus der Luft
gegriffen. Vielleicht geht es mit dem G-5 tatsächlich nicht so voran,
wie es vorangehen könnte. Gibbs ein Trinker, das würde eine Menge
erklären.«
    Â»Ich habe Ihnen doch gesagt«, versetzte Altenburg wütend, »er ist und er war nicht betrunken.«
    Â»Was ist er dann?«
    Â»Er
ist der beste experimentelle Praktiker, den es in Europa gibt. Verdammt
noch mal, er hat schon mit dem Langmuir-Blodgett-Team an diesen
Molekularschichten gearbeitet, ganz am Anfang. Keiner hat mehr
Erfahrung auf diesem Gebiet als er.«
    Goncourt schwieg
einen Moment, dann sagte er: »Okay. Wenn Sie rausgehen, sagen Sie bitte
de Groot, er möchte hereinkommen. Er wartet draußen im Vorzimmer.«
    Altenburg
nickte und ging hinaus. Einen Moment später kam de Groot herein. Er war
ungehalten, weil Goncourt ihn so lange hatte waren lassen, und machte
aus seiner Verärgerung auch keinen Hehl.
    Â»Sie haben
sich mit Ihrem Auftritt beim Finanzausschuß keinen Gefallen getan,
Monsieur Goncourt«, kam de Groot ohne Umschweife zur Sache.
    Â»Diese Bürokraten â€¦Â« begann Goncourt.
    Â»Diese Bürokraten«, fiel de Groot ihm ins Wort, »können sehr unangenehm werden, besonders, wenn man sie nervös macht.«
    Â»Wie soll ich das verstehen?«
    Â»Diese Geschichte mit Ihrem Killerautomaten. Sie haben damit einen erheblichen Wirbel verursacht. Die Sache gefällt E UREKA ganz und gar nicht. Sie hat Mißstimmungen zwischen einzelnen
Mitgliedsländern hervorgerufen. Spannungen zwischen linken und eher zur
rechten Mitte hin tendierenden Regierungen. Verstimmungen innerhalb von
Regierungskoalitionen.«
    Â»Ja, ja«, schnarrte Goncourt
hämisch, »und ich kann mir schon denken, daß die Linken es sind, die
das lauteste Wehgeschrei anstimmen.«
    Â»Das ist nicht der Punkt«, sagte de Groot müde, »E UREKA haßt Konflikte solcher Art. Sie stiften Unruhe. Das ist der eigentliche Grund, warum Sie die Mittel von E UREKA bis jetzt noch nicht bekommen haben.«
    Noch
lange, nachdem de Groot sein Büro wieder verlassen hatte, stand
Goncourt am Fenster und starrte mit versteinerter Miene nach draußen.
    Zwei
Stunden später saßen Altenburg, Gibbs, Swann und Mädler ihm an seinem
Schreibtisch gegenüber und hörten sich dieselben Worte an. Goncourt
hatte keine Zeit verloren. Er dankte ihnen dafür, daß sie so schnell
gekommen waren. Dann stimmte er eine etwa fünf Minuten dauernde,
wütende Tirade gegen Politiker im allgemeinen und zaudernde
Bürokratenhengste im besonderen an.

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