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Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Mississippi Delta – Blut in den Bayous (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Schatten getaucht und tropfnaß vom Tau. Sie legte mir ihre Hände aufs Gesicht und in den Nacken, rieb mir über Brust und Rücken.
    »Du bist spät gekommen«, sagte sie.
    »Ich mußte einen alten Mann zur Heilsarmee In Lafayette bringen.«
    Sie küßte mich auf die Schulter und tastete mit ihrer Hand meine Brust abwärts. Ihr Körper war noch warm vom Schlaf.
    »Hört sich an, als hätte jemand nicht sehr gut geschlafen«, sagte sie.
    »Schätze ich auch.«
    »Ich kenne eine gute Methode, das am Morgen wieder auszugleichen«, sagte sie und führte die Hand an meine Lenden.
    Sie spürte, wie ich unwillkürlich zusammenzuckte.
    »Hast du heute morgen deinen Keuschheitsgürtel um?« fragte sie. »Wieder Skrupel wegen Mommy?«
    »Ich habe gestern abend Victor Romero umgelegt.«
    Ich spürte, wie sie sich versteifte. Dann sagte sie mit belegter Stimme: »Du hast Victor Romero getötet.«
    »Er hat’s so gewollt.«
    Da wurde sie wieder still. Sie mochte ein hartgesottenes Mädchen sein, das in einem Obdachlosenasyl großgeworden war, doch in ihrer Reaktion auf jemand, der gerade einen anderen Menschen getötet hatte, unterschied sie sich nicht von anderen.
    »Das liegt an dieser verdammten Gegend, Robin.«
    »Weiß ich. Ich will auch nicht über dich urteilen.« Sie legte mir die Hand auf den Rücken.
    Die Hände auf den Knien, starrte ich durchs Fenster auf den Hof. Der Picknicktisch aus Rotholz war schwarz vor Nässe.
    »Möchtest du, daß ich dir Frühstück mache?« fragte sie schließlich.
    »Nicht jetzt.«
    »Ich mach’ dir Toast in der Pfanne auf die Art, wie du ihn magst.«
    »Ich möchte jetzt nichts essen.«
    Sie legte die Arme um mich und drückte mich. Ich spürte ihre Wange und ihr Haar an meiner Schulter. »Liebst du mich, Dave?« fragte sie. Ich antwortete nicht.
    »Jetzt komm, Streak. Offen und ehrlich: Liebst du mich?«
    »Ja.«
    »Nein, tust du nicht. Du magst bestimmte Dinge an mir. Das ist ein Unterschied, ein sehr großer.«
    »Ich bin dem heute nicht gewachsen, Robin.«
    »Was ich dir sagen will, ist, daß ich verstehe und daß ich mich auch gar nicht beklage. Du bist anständig zu mir gewesen, als niemand sonst es war. Weißt du, was das für mich bedeutet hat, als du mich zur Mitternachtsmesse mit zur Kathedrale genommen hast? Noch nie vorher hat mich ein Mann mit soviel Respekt behandelt. Mommy hat geglaubt, ihre Füße stecken in Cinderellas Glaspantöffelchen.«
    Sie nahm meine Hand in ihre und küßte mich auf den Handrücken. Dann sagte sie fast im Flüsterton: »Ich werde immer deine Freundin sein. Bei allem.«
    Ich ließ meine Hand unter ihrem Pyjamaoberteil den Rücken hochgleiten und küßte sie in die Augenwinkel. Dann zog ich sie an mich, spürte ihren Atem auf meiner Brust, spürte ihre Finger auf Schenkeln und Bauch und legte mich neben sie und blickte ihr in die Augen, auf die braune Glätte ihrer Haut, sah, wie sich ihre Lippen teilten, wenn ich sie berührte; dann drückte sie sich einen kurzen Moment lang fest an mich, stand vom Bett auf, legte den Riegel an der Tür vor und zog ihren Pyjama aus. Sie setzte sich neben mich, beugte sich über mein Gesicht und küßte mich, und ihr Mund lächelte, als schaue sie auf einen kleinen Jungen hinunter. Ich streifte meine Unterhose ab, und sie setzte sich auf mich, ihre Augen schlossen sich, ihr Mund öffnete sich lautlos, als sie mich in sich aufnahm. Sie vergrub ihre Hände in meinen Haaren, küßte mein Ohr, streckte sich dann über mir aus und verhakte ihre Füße in meinen Kniekehlen.
    Einen Augenblick später spürte sie meine Spannung und wie ich versuchte, mich zurückzuhalten, bevor ich jenem alten männlichen Drang nachgab, einfach jenen berstenden Moment der Erfüllung zu vollenden, ob nun de? andere daran teilhaben kann oder nicht. Doch sie stützte sich auf Arme und Knie und lächelte mich an und hörte nicht auf, sich zu bewegen, und als ich innerlich schwach wurde und spürte, wie mir der Schweiß auf der Stirn ausbrach, und meine Lenden heiß werden fühlte wie eine Flamme, die einen Kreis in Papier brennt, beugte sie sich wieder auf meine Brust, küßte mich auf Mund und Hals und schob ihre Hände unter mein Hinterteil, als könnte ein Teil von mir ihr in jenem allerletzten, herzbrechenden Augenblick zu entfliehen versuchen.
    Später lagen wir, den Ventilator über uns, auf den Bettlaken, während die Sonne zwischen den Zweigen draußen heller wurde. Sie drehte sich auf die Seite, schaute auf mein Profil und umspannte

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