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Mister Mirakel

Mister Mirakel

Titel: Mister Mirakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wort ›Halloween‹ zu lesen.
    Dieses Fest war für ihn vorbei. Das stand fest. Suko versuchte, die beiden Frauen zu beruhigen. Ich wollte mehr über den jungen Mann erfahren, denn es war ein junger Mann, das sah ich auch, obwohl ich ihm nicht ins Gesicht schaute. Was hatte ihn dazu veranlaßt, mit einem Haumesser Menschen zu bedrohen?
    Wir standen hier wie auf dem Präsentierteller. Ich schob ihn vor, und er stolperte dorthin, wo ich es haben wollte, in den Schutz eines mit Kleidung vollgehängten Ständers.
    Dort drückte ich ihn in die weichen Stoffe hinein und tastete ihn schnell nach Waffen ab.
    Es waren keine zu finden. Nicht einmal der Umriß eines Taschenmessers malte sich ab. Um so besser für uns beide. Aus dem Griff ließ ich ihn trotzdem nicht. »Für dich ist es vorbei!« flüsterte ich scharf in sein Ohr. »Ich will, daß du dich umdrehst, wenn ich dich jetzt loslasse. Und versuche nicht, mich überwältigen zu wollen. Du würdest es nicht schaffen.«
    »Ist schon okay, Mister, ist schon okay!« Er sprach dumpf in die Kleidung hinein. Es hörte sich sogar an, als würde er weinen, was mich schon irritierte, denn so etwas paßte einfach nicht zu seinem Verhalten. Er hatte Menschen mit dem Tode bedroht, und jetzt weinte er wie ein kleines Kind? Wieso?
    Ich ließ ihn los, was er kaum merkte. Er wäre gefallen und hätte noch einige Mäntel von der Stange gerissen, doch ich packte ihn und zerrte ihn hoch, um ihn umdrehen zu können.
    Hinter mir war es zu einem wilden Gedränge gekommen. Die Menschen drängten jetzt in den Stand hinein. Sie schrieen, sie schimpften, sie wollten dem Mann an den Kragen, der vor Angst zitterte. Ich drehte mich um und sorgte dafür, daß er hinter mir blieb und so einigermaßen geschützt war.
    Irgendwo schrillten die Pfeifen der Bobbies, die auch hier in der Nähe präsent waren. Suko versuchte ebenfalls, die Leute aufzuhalten. Er hatte die Halloween-Maske aufgehoben und brüllte die Leute an, daß er von der Polizei war.
    Sie wollten sich nicht aufhalten lassen, drängten meinen Freund immer mehr in meine Richtung zurück. Der kritische Punkt lag nicht mehr fern, an dem die Masse zum Mob wurde und über uns stürzte. Das mußte auf jeden Fall vermieden werden. Wenn nicht anders möglich, dann durch Schüsse in die Luft.
    So weit kam es nicht, denn plötzlich waren die uniformierten Kollegen da. Zum Glück kamen sie zu viert, und ihr Erscheinen ließ die Masse stocken.
    Noch immer flogen die Wort- und Satzfetzen um unsere Ohren. Da wurde von einem Mörder gesprochen, der keinerlei Rücksicht kannte und unter Zeugen Menschen hatte köpfen wollen. Die Kollegen waren verunsichert, aber sie entspannten sich etwas, als Suko ihnen seinen Ausweis zeigte und dabei auch auf mich deutete. Er gab ihnen in Stichworten einige Erklärungen ab, die akzeptiert wurden. Die Kollegen stellten sich auf unsere Seite und taten, was sie tun mußten. Sie drängten die wütenden Menschen zurück, damit wir einen Freiraum bekamen.
    Der junge Mann stand noch immer dicht an meiner Seite. Er zitterte, er schnappte nach Luft, er weinte, und ich fragte mich, ob so ein Mensch reagierte, der vor wenigen Minuten noch bereit gewesen war, andere zu köpfen.
    Die Maske lag in meiner Nähe.
    Sie leuchtete nicht von innen. Sie sah aus wie ein normaler, ausgehöhlter Kürbis, in den Öffnungen hineingeschlitzt worden waren. Mehr nicht.
    Ich drehte den jungen Mann herum, so daß ich ihn anschauen konnte. Himmel, er war nicht mal erwachsen. Ich schätzte ihn auf sechzehn oder siebzehn Jahre.
    »Wie heißt du?« fragte ich ihn.
    Er zog die Nase hoch. Seine Unterlippe zitterte. Die Augen waren vom Weinen gerötet. Das braune Haar klebte auf seinem Kopf. Sein Gesicht war bleich wie Kalk.
    »Hast du mich nicht verstanden?«
    »Frank Stockwell.«
    »Okay, Frank, danke. Ich bin John Sinclair und rein zufällig ein Polizist.«
    »Weiß…« Er nickte.
    »Möchtest du dich hier mit mir unterhalten? Oder sollen wir woanders hingehen?«
    »Lieber weg. Die Leute hier, sie wollen mich… mich… lynchen.«
    »Das wird nicht mehr geschehen. Wir können ruhig hierblieben und uns unterhalten.«
    »Gut, ja…« Er zog seine Nase hoch und schaute aus ängstlichen Augen über den kleinen Markt. Doch es gab niemand mehr, der ihn bedroht hätte.
    »Du weißt, was du getan hast, Frank?« fragte ich.
    »Ich fürchte schon. Aber nicht genau…«
    »Wieso?«
    Er hob die Schultern und schielte dabei an mir vorbei auf die am Boden liegende

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