Mit 15 wachsen einem Flügel
Phänomenal!“
„Na, hoffentlich drehst du nicht völlig durch!“ sagte Petra trocken.
Katja kicherte.
„Keine Angst“, fuhr sie in dem gleichen Singsang von vorhin fort. „Ich habe nur gerade eine Entdeckung gemacht.“
„Und was hast du entdeckt?“
„Mich.“
*
Wenn Katja den Kopf zurücklehnte, konnte sie durch das Rückfenster des Autos gerade in den Himmel sehen. Die Baumkronen hoben sich gegen den mondhellen Nachthimmel ab, es war, als flöge ein schwarzer Spitzenschleier über ihr dahin.
„Warum lachst du?“ fragte Celia.
„Wahrscheinlich weil sie glücklich ist“, antwortete Mami an Katjas Stelle.
„Oder weil sie zuviel Sekt getrunken hat“, warf Papi ein. „Sie hat einen Schwips.“
„Man kann auch vor Glück beschwipst sein“, tadelte Mami, „und schließlich hat sie allen Grund. Ein schöner Sieg. Ein glückliches Ende nach einer langen, harten Arbeit.“ Es klang feierlich, und eine Weile wurde es still im Auto.
„Das ist es gar nicht“, sagte Katja plötzlich. „Es ist etwas ganz anderes."
„Kein Schwips und nicht der Erfolg — was ist es dann?“ fragte Papi.
„Ich weiß nicht, ob ich es erklären kann. Aber als Mami eben vom ,Ende eines Weges’ sprach, da ist es mir klargeworden. Es ist nicht das Ende, sondern der Anfang. Daß ich den Anfang des Weges gefunden habe. Darüber bin ich glücklich. Versteht ihr das?“
„Nö“, sagte Celia. „Aber das macht ja nichts. Hauptsache, du verstehst es.“
Dieses Buch wurde auf chlorfreies, umweltfreundlich hergestelltes Papier gedruckt.
© 1977 by Franz Schneider Verlag GmbH
Schleißheimer Straße 267, 80809 München
Alle Rechte vorbehalten
Titelbild: Amhild Johne
Umschlaggestaltung: Claudia Böhmer
Illustration: Werner Heymann
Herstellung: Brigitte Matschl
Druck: Presse-Druck Augsburg
Bindung: Conzella Urban Meister, München-Domach
ISBN 3-505-07709-7
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