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Mit 16 tanzt man in das Leben

Mit 16 tanzt man in das Leben

Titel: Mit 16 tanzt man in das Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Schultern und trat ans Fenster. Da drüben hinter dem Fenster schlief Klaus. Und darüber war das Zimmer von Luischen.
    Luischen...
    Vielleicht sollte sie einfach mal mit ihr reden? Sie hatten sich doch immer so gut verstanden! Morgen würde sie einen Augenblick abpassen, wenn Luischen allein war, und würde sie besuchen. Beruhigt tastete sich Katja zu ihrem Bett zurück und schlief ein.
    Luischen ging gleich zum Angriff über. Katja brauchte gar nichts zu erzählen, gar nichts zu beichten - Luischen wußte alles.
    „Wie habt ihr bloß so verquer miteinander kommen können“, meinte sie kopfschüttelnd und drückte Katja eine Schüssel mit Äpfeln und ein Küchenmesser in die Hand. „Aber ich weiß schon - du mit deiner vielen Arbeiterei, da hat der Junge sich einfach zurückgesetzt gefühlt. Warum versucht ihr nicht, eure Interessen unter einen Hut zu kriegen?“
    „Ich glaube nicht, daß Klaus jetzt noch daran interessiert ist“, sagte Katja kleinlaut.
    „Unsinn. Aber wenn du ihm ständig aus dem Weg gehst! Wenn man Probleme miteinander hat, sollte man darüber reden, das ist die einzige Art, sie aus der Welt zu schaffen.“
    „Auch ein Problem wie Editha?“
    „Woher weißt du so genau, daß sie ein Problem ist?“ sagte Luischen undurchsichtig. „Ich kann dir nur sagen: weich dem Jungen nicht aus, rede mit ihm, alles andere findet sich von selbst.“
    „Aber er weicht mir doch aus!“
    „Er kann dir schlecht ausweichen, wenn du hier im Haus bist, oder? Da fällt mir gerade ein, daß ich in letzter Zeit wieder schreckliche Schmerzen in meinem rechten Arm habe. Rheuma, weißt du. Ich sollte den Arm eigentlich bandagiert lassen. Aber wenn ich das tue, brauche ich dringend jemanden, der mir in der Küche und im Haushalt hilft. Würde das deine Zeit erlauben?“ fragte sie verschmitzt.
    „Und ob! Und wenn ich ein paar Trainingsstunden dafür schießen lasse. Das ist schließlich ein Notfall. Hier sind die Äpfel. Soll ich sie auch kleinschnippeln?“
    „Nein, gib mir erst mal den Verbandskasten. Da muß irgendwo noch eine elastische Binde sein.“
    Luischen schob den Ärmel hoch und ließ sich von Katja Hand und Arm verbinden.
    „Gräßlich unbequem“, stöhnte sie. „Immer mit so einem Ding herumlaufen zu müssen - aber was tut man nicht alles für euch Kinder. So, und jetzt kannst du die Äpfel schnippeln.“
    Sie war gerade dabei, den letzten Apfel zu entkernen, da erschien Klaus. Er blieb verdutzt im Türrahmen stehen und starrte auf Katja, als hätte sie sich von Kopf bis Fuß mit Schuhcreme schwarzgefärbt und ihre Haare mit grüner Ölfarbe gespült.
    „Mach den Mund zu“, sagte Luischen, „und komm rein. Es zieht.“

    „Die Haustür steht noch auf“, antwortete Klaus und blieb, wo er war. „Was machst du denn hier?“
    „Äpfel schnippeln. Siehst du doch.“ Katja wurde zu ihrem Ärger rot. Ihr Herz schien Vollgas zu geben, jedenfalls raste der Puls mit hundertfünfzig Sachen los. „Luischen kann ihren Arm nicht benutzen, da hat sie mich um Hilfe gebeten.“
    „Ich hätte ihr doch auch helfen können - eh - ich meine, nett, daß du gekommen bist, aber es ist doch nicht nötig, daß du deine kostbare Zeit opferst, ich — eh...“ Klaus verhedderte sich und schaute hilflos von einem zum anderen.
    „Das überlaß nur Katja, sie wird schon wissen, ob sie Zeit hat oder nicht. Und nun stör uns nicht, sonst werden wir nicht pünktlich mit dem Essen fertig.“
    Insgeheim zähneknirschend, aber entschlossen und tapfer ertrug Luischen den verhaßten Verband eine Woche lang. Und täglich verbrachte Katja jede freie Minute bei Funkes, half Luischen beim Kochen, Wäscheaufhängen, Staubsaugen und Bügeln.
    Am ersten Tag erschien Klaus gegen halb fünf und erkundigte sich, ob er etwas einkaufen solle. Am zweiten war er schon um vier Uhr zur Stelle, um das Treppenhaus zu säubern. Am dritten Tag wartete er bereits an der Haustür auf Katja.
    „Was ist mit deinem Training?“
    „Hab ich sausen lassen. Die kleine Pause wird mich nicht gleich um Jahre zurückwerfen.“
    „Und die Hausarbeiten?“
    „Mach ich heute abend. Ist nicht viel.“
    „Wollen wir sie nicht schnell zusammen machen? Und nachher machen wir gemeinsam den Haushalt. Wir müssen heute noch einen Kuchen backen, mein Vater hat morgen Geburtstag.“
    Er sagte „wir“.
    „Und Editha? Wartet sie nicht auf dich?“
    „Ich hab ihr gesagt, daß ich diese Woche kaum Zeit habe und überhaupt - die nächste Zeit - ich meine, man kann

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