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Mit Arabella fing alles an

Mit Arabella fing alles an

Titel: Mit Arabella fing alles an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holgate John
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mich mehr, als daß sie mich trat, verächtlich aus ihrem Blickfeld. Ich flog einen guten Meter weit nach hinten auf den Betonfußboden und landete, Gott sei Dank, auf einem mistfreien Fleck.
    »Zwei Sachen, Jacky«, sagte Ellis und wischte sich dabei die Nase. »Erstens hast du vergessen, sie zu füttern. Zweitens darfst du niemals ihre Zitzen einklemmen. Das mögen sie ganz und gar nicht.«
    Daraufhin durfte ich wieder nur die Schüssel für einige Kühe tragen, aber dann — weil mir keine andere Wahl blieb — raffte ich meinen ganzen Mut zusammen und versuchte es nochmals. Diesmal lief alles mehr oder weniger nach Plan. Ohne Rückstände paßte jetzt alles zusammen.
    »Besser«, meinte Ellis zustimmend. »Jetzt hast du’s raus. Wir werden einen perfekten Kuhknecht aus dir machen.«
    Was für ein Lob. Ich fühlte mich wie ein A-B-C-Schütze, dem der Lehrer gerade eine brillante Zukunft prophezeite.
    John, der in der nahen Stadt einen Platz auf dem Gymnasium gefunden hatte, beneidete mich und hätte am liebsten mit mir getauscht. Die beiden Kleinen allerdings fanden ihre eigenen Unterrichtsstunden in der vier Meilen entfernten Dorfschule viel interessanter.
    Gegen Ende der ersten Woche — ich ging immer nachmittags zu Ellis, weil er morgens wegen der pünktlichen Ablieferung für den Milchwagen zu beschäftigt für Erklärungen war — sagte er zu mir: »Du solltest dich langsam mal nach ein paar Kühen umtun, Jacky. Fang erst mit wenigen an, dann kauf noch’n paar dazu. Ende nächster Woche ist Auktion in Oxenford, warum guckst du dich da nicht mal um?«
    »Könntest du nicht mitkommen?« fragte ich ihn.
    »Auf jeden Fall«, sagte er grinsend. »Warum hätte ich das wohl sonst gesagt? Wir könnten uns die Kühe ansehen und prüfen, ob Material dabei ist, für das sich das Geldausgeben lohnt.«
    Die Woche bis dahin war nutzbringend. So konnte ich noch die Melkmaschine vorbereiten, die wir bereits mit dem Hof gekauft hatten, fehlende Gerätschaften besorgen und die notwendigen Formalitäten erledigen.
    In unserer Unschuld, die allerdings rapide abnahm, hatten wir uns eingebildet, daß man einfach auf einer Farm ankam, sich ein oder zwei Kühe besorgte, irgendwie Milch aus ihnen hervorzauberte und schwupp — die Sache liefe dann. Mitnichten. Wenn man in England Milch zum Verkauf produziert, muß man bei der Molkereigenossenschaft registriert sein.
    Doch dies hängt nicht nur von einem einfachen Stempel ab. Während ich noch von Ellis in diese Geheimnisse eingeführt wurde, erhielten wir den Besuch einer sehr kompetenten Dame vom Landwirtschaftsministerium. Sie unterzog unser Anwesen einer strengen Kontrolle, bevor sie zusagte, unser Aufnahmegesuch wohlwollend empfehlen zu wollen.
    Als Zeichen unserer Dankbarkeit wurde sie von Shirley reichlich mit Tee und Kuchen bedacht.
    Nach ihr fand sich ein sehr ernster junger Mann mit starken Wucherungen in der Nase von der Molkereigenossenschaft bei uns ein. Er brachte den Vertrag zum Unterschreiben, kam aber sehr schnell zu der Überzeugung, daß niemand von uns ihn überhaupt verstehen könnte. Er bestand darauf, das Dokument Wort für Wort mit uns durchzugehen und die seiner Meinung nach besonders wichtigen Abschnitte in einem fürchterlichen >Black Country<-Akzent vorzutragen. Ab und zu machte er eine Pause, um sicherzugehen, daß wir unbedarften Bauerntölpel den Sinn des Gesagten auch verstanden. »Ja, ja«, beeilten wir uns zu antworten in dem Bemühen, bei ihm den Eindruck zu erwecken, daß jedes seiner Worte für uns ein Evangelium sei. »Was kommt danach?« Wir hätten das Ding auch unterschrieben mit der Aussicht auf Harakiri, falls unsere Egerton-Milch nicht die Genossenschaftstests bestanden hätte.
    Einige Tage danach tauchten zwei Milchkannen aus Metall auf, wie die Utensilien eines Zauberers, und zwar auf dem Gestell, das am Ende unseres Weges aus Eisenbahnbohlen gezimmert worden war. Von diesem Altar würden unsere Opfergaben jeden Tag entgegengenommen werden, nicht später als 8 Uhr. Wir erhielten ebenfalls einen Vorrat an Etiketten mit unserem Namen und einer Nummer darauf sowie einer freien Stelle, in der die Literanzahl jeweils einzutragen war. Diese Zettel mußten an den Kannen befestigt werden, um sicherzugehen, daß niemand anderer von unseren Mühen profitieren würde, wenn wir uns erst einmal eine Kuh angeschafft hätten.
    Um dieses Problem der Anschaffung näher zu diskutieren, begaben Ellis und ich uns in die >Schmiede<. Bei unserem Eintritt

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