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Mit dem schlimmen Zwilling im Bett

Mit dem schlimmen Zwilling im Bett

Titel: Mit dem schlimmen Zwilling im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna DePaul
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ruckartigen Kopfnicken begab sie sich ins Badezimmer und ließ die Tür offen, so wie er es gesagt hatte. Er hörte die Dusche angehen.
    Er atmete hörbar aus, während er sich ihren Körper mit diesem verrückt fantastischen Tattoo vorstellte, wie er unter den Wasserstrahlen glitzern würde. Ächzend fasste er sich selbst durch seine Jeans an und stellte sich vor, dass sie ihn streicheln würde. Verdammt nochmal, als sie in diesem Fitness-Studio vor ihm auf den Knien war, musste er sich dermaßen zusammenreißen, damit er nicht …
    Er hörte sie mit einer Flasche hantieren und grinste. Wenn sie nur halb so aufgedreht war wie er, würde sie vermutlich gerade seinen Arsch verfluchen. Das Beste wäre, ihre Gedanken auf etwas anderes zu lenken.
    „Erzähl‘ mir von Lucy und Jericho!“, sagte er.
    Es schien nicht so, als würde sie antworten, doch dann rief sie über das Geräusch des laufenden Wassers zurück: „Nachdem sich Lucy und ihr letzter Freund Jamie getrennt hatten, kam sie mit dieser Theorie daher.“
    „Was für eine Theorie?“
    „Dass Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, wie Arbeiter und Intellektuelle, oder Grundschullehrerin und Fallschirmspringer, sehr viel miteinander herumalbern können, aber wenn es zu langfristigen Bindungen kommt, dann sollte doch Gleich bei Gleich bleiben.“
    Das klang nicht nach der freigeistigen Lucy. Vielleicht hatte er sie falsch verstanden. „Gleich und Gleich? Bedeutet was?“
    „Beide sollten Grundschullehrer sein. Oder beide Fallschirmspringer. Du weißt schon, dasselbe. In ihrer Persönlichkeit, wenn schon nicht im Beruf.“
    „Klingt langweilig“, sagte er.
    „Kann sein. Ich dachte eigentlich, Jamie und Lucy würden so gut zueinander passen. Sie waren komplett unterschiedlich, zwar sind beide Professoren, aber sie ist wild und er eher zurückhaltend. Und dennoch, sie leuchteten auf wie Weihnachtsbäume, wenn sie beieinander waren.“
    “Also hältst du ihre Theorie für falsch?“
    Eine Zeitlang war nur das Geräusch der Dusche zu hören. Dann sprach Grace wieder mit leiser Stimme: „Wie ,passend‘ können sie gewesen sein, wenn er sich von ihr getrennt hat?“
    „Willst du damit sagen, dass der Grund dafür, warum ihre Beziehung nicht andauerte, war, weil der eine nicht so war wie der andere?“
    „Eigentlich …“ Sie zögerte, dann hörte die Dusche auf.
    Max bemühte sich, Visionen einer nackten und tropfenden Grace aus seinem Gehirn zu verbannen. Keine Zeit, erinnerte er sich wieder. „Lucy hat uns nie erzählt, warum Jamie sie stehen ließ“, sagte Grace. „Nur, dass er es tat, und da brachte sie diese ganze „gleich und gleich gesellt sich gern“ Theorie auf.“
    „Bist du sicher, dass sie nicht von gleichem Geschlecht gesprochen hat? Gleich mit gleich wie in eine Frau mit einer Frau? Ich meine, ich weiß, dass Lucy keine Lesbe ist, aber vielleicht ist sie bisexuell?“, fragte Max.
    Grace lachte. Der Klang war hell und perlend. „Geht das auf eine männliche Fantasievorstellung zurück, von der du vorher gesprochen hast?“
    „Alles geht auf diese Fantasievorstellung zurück.“
    Sie erschien auf der Schwelle, trug ein fuchsienrotes Top und einen gewagten, schwarzen Rock und hatte ein Handtuch als Turban um den Kopf geschlungen.
    „Hast du eigentlich jemals diese Fantasievorstellung erlebt? Im wahren Leben meine ich, nicht im Fernsehen oder auf dem Computer-Bildschirm?“
    Die lockere Art, wie sie sich auf Pornofilme bezog, ließ ihn sich fragen, ob sie einen Höhepunkt bekäme, wenn sie so Zeug anschauen würde. Er hatte genug davon gesehen, aber konnte sich nicht an eine einzige Szene erinnern, geschweige denn an eine mit zwei Frauen. Alles, was er sehen konnte, war Grace.
    „Max?“
    „Was?“
    „Hast du jemals zwei Frauen zusammen beobachtet? Bist du jemals mit zwei Frauen zusammen gewesen ?“
    Zum Teufel nochmal! Diese Unterhaltung hatte eine Wendung in Richtung interessant genommen. „Ja. Macht dich das an?“
    „Überhaupt nicht.“
    Sein überdimensionaler Gradmesser wurde zu weit getrieben. Worüber sonst noch log sich Grace selbst etwas vor? „Nicht einmal vorgestellt, dass du eine dieser Frauen wärst?“
    „Ich teile nicht gern“, sagte sie.
    Wenn nicht zwei Frauen, dann … „Wie wär’s dann mit zwei Männern?“, fragte er.
    Anstatt irgendetwas abzustreiten, wurde ihr Gesichtsausdruck weicher, und ihre Augen funkelten. „Ist das nicht die Fantasie jeder Frau? Ein Mann innen, der andere Mann wendet sich

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