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Mit dem schlimmen Zwilling im Bett

Mit dem schlimmen Zwilling im Bett

Titel: Mit dem schlimmen Zwilling im Bett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virna DePaul
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tiefergehende Beziehung gehabt hatte?
    Sie wusste, wenn er mit seiner Mam und seinem Dad zusammen war, war er anders. Netter. Liebevoller. Dadurch wurden in ihren Gedanken all jene Schichten betont, die Max ausmachten. Und wie sehr sie diese Schichten auf ihrer Suche nach einem Orgasmus missachtete.
    „Also“, sagte Max und unterbrach ihre Gedanken. „Mit einem deiner Ziele haben wir schon Fortschritte gemacht. Hast du bei deinem Babyplan bereits Fortschritte gemacht?“
    Überrascht, wie deutlich er das Thema aufbrachte, suchte Grace in seinem Gesichtsausdruck nach irgendeinem Anzeichen von Spott. Doch sie sah nur ehrliche Neugierde. Entspannt lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und war froh über die Ablenkung. „Ein wenig“, sagte sie.
    „Wirst du mir davon erzählen?“
    „Wenn es dich wirklich interessiert, dann schon.“ Alles war besser, um ihre Gedanken woanders hinzulenken als darüber nachzudenken, ob seine Mutter einen Blick auf sie werfen und sofort wissen würde, dass sie ihren Sohn als Sexspielzeug benutzte. Bei diesem erbärmlichen Gedanken drehte sie sich zum Fenster.
    Das Buschland der Wüste hatte sich farblich von tristem Khakigrün zu einem etwas helleren Grün verändert, während sie in die Ausläufer des Gebirges hinauffuhren. Wunderschön. Die Erhebungen und die Vegetation erinnerten Grace ein wenig daran, wo sie aufgewachsen war, an Georgia. Anders zwar, aber dasselbe Grün. Für einen Augenblick tauchte ein Bild ihrer Mama und ihres Papas vor ihrem inneren Auge auf, wie sie einander umarmten und wie ihre Mama ihren Kopf an die Schulter ihres Papas kuschelte.
    Heiße Tränen wollten sich ihren Weg an die Oberfläche bahnen, doch sie drückte sie wütend weg.
    Was tat sie hier eigentlich mit Max? Sie genoss ihre Zeit mit ihm, ja, aber dadurch wurde sie auch daran erinnert, was sie nicht hatte.
    Das, was sie als kleines Kind gehabt hatte, war wertvoll gewesen. Die Ehe ihrer Eltern war erstaunlich stark und glücklich gewesen. Sie war nicht zu jung gewesen, um zu vergessen, wie sehr die beiden ineinander verliebt gewesen waren.
    Mit einem Sohn oder einer Tochter könnte sie ihre eigenen Erinnerungen erschaffen – dazu brauchte sie keine Liebe und keine Romantik. Dazu brauchte sie gesunden Samen und einen Mann, der gewillt war, ein Vater zu sein.
    Und dieser Mann war nicht Max.
     
    ***
     
    Aus einem Augenwinkel erhaschte Max einen flüchtigen Blick auf Grace. Sie schien entrückt zu sein, in ihrer eigenen Welt versunken. So sehr er auch überzeugt war, dass ihr Plan, auf diese Weise eine Familie zu gründen, Unsinn war, wollte er doch mehr über ihren Denkprozess und ihre Absichten erfahren. Wie könnte er ihr es sonst ausreden? „Grace?“
    „Ähm … Was willst du wissen?“
    „Ich glaube nicht … dass ich so eine Unterhaltung schon jemals geführt habe. Wie findest du einen Papa für ein Kind?“
    „Ich habe mich mit einer Vormundschaftsstelle in Verbindung gesetzt, dass sie mir jemanden vorstellen, der ähnliche Werte und Wünsche hat. Im Wesentlichen ist es wie bei einer Partnervermittlung, bloß …“
    „Bloß anstatt sich zu treffen mit der Absicht, ein Kind zu zeugen und dann davonzugehen, triffst du dich mit der Absicht, eine Scheinfamilie zu erschaffen.“
    „Das ist kein Schein“, sagte sie mit einem Stirnrunzeln. „Das Baby hätte eine echte Mutter. Einen echten Vater. Sie müssen nicht verheiratet sein, um eine Familie zu sein. Schau dir doch all die geschiedenen Familien an, die ihre Kinder immer noch mit Stabilität und Liebe versorgen. Klingt, als ob du implizierst, etwas anderes als ein verheirateter Mann und eine verheiratete Frau seien keine Familie.“
    Max schüttelte den Kopf. „Überhaupt nicht. Das ist unfair, Grace. Eine Familie ist eine Familie, egal welche Struktur sie hat.“
    „Genau das ist mein Punkt. Solange das Kind Eltern hat, die es lieben, wie wichtig ist dabei schon, ob die Eltern verheiratet sind?“
    „Und wie steht es damit, übereinzukommen, wie man das Kind aufzieht?“
    „Es gibt Formulare, die man ausfüllt, um Übereinstimmung zu garantieren. Dann werden Verträge abgeschlossen, in denen die wichtigsten Felder abgedeckt werden, wie zum Beispiel impfen oder nicht impfen, in welcher Glaubensrichtung das Kind erzogen werden soll, private oder öffentliche Schulen, Sparpläne fürs College und so weiter.“
    Er riss das Steuer herum, um einem Schlagloch auszuweichen. Vor einigen Minuten waren sie von der Hauptstraße abgezweigt,

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