Mit der Hoelle haette ich leben koennen
ich wie ein niederes
Lebewesen behandelt werde, weil ich es gewagt habe, versehrt aus dem Einsatz zurückzukehren, das bleibt für mich unfassbar.
Erst als ich meine Aufzeichnungen vor Publikum las, als klar war, dass sich der Text zu einem Buch auswachsen würde, hörte ich zum ersten Mal den Satz: » Respekt , Daniela, dass du das alles durchgestanden hast!«
Schön wäre es, wenn ich diesen Satz in einer Zeit gehört hätte, in der es mir weitaus schlechter ging als heute.
Um die mir nur allzu bekannten Zustände zu ändern, habe ich den ersten Deutschen Veteranenverband e.V. gegründet. Der Verband bietet allen ehemaligen Soldaten, Zivilisten und Angehörigen von Staatsbürgern in Uniform ein Forum, um sich auszutauschen und/oder sich zu engagieren.
All den Kameraden, die sich von ihren Mitmenschen unverstanden und ignoriert fühlen, soll der Verband Anlaufstelle sein. Jeder, der reden, jeder, der verstanden werden möchte, soll die Möglichkeit haben, mit unserer Hilfe Betroffenen auf Augenhöhe zu begegnen.
Unser Sozialstaat verfügt über Maschen, durch die nicht wenige Soldaten nach ihrer Rückkehr von einem Einsatz fallen. Viel zu oft wird weder ihre Wehrdienstbeschädigung anerkannt noch treffen sie auf Verständnis bei Ämtern und Behörden, wodurch nicht selten ein Vermeidungsverhalten erzeugt wird. Genau dadurch aber nehmen die Widrigkeiten, egal ob gesundheitlicher oder wirtschaftlicher Natur, nur noch zu.
Der Deutsche Veteranenverband e.V. hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, eine Änderung des Einsatzweiterverwendungsgesetzes zu erwirken. Dieses Gesetz besagt, dass es jedem Soldaten, der nach dem 1. Dezember 2002 aus einem Einsatz
zurückkehrt - egal ob an Körper oder Seele beschädigt -, möglich sein soll, einen Posten bei der Bundeswehr zu erhalten. Was aber ist mit jenen Kameraden, fragen wir, die bereits ab 1992, was ist mit jenen, die bis Dezember 2002 im Auftrag der Bundeswehr ihren Dienst geleistet haben? Diese Soldaten bleiben, wenn sie nicht als wehrdienstbeschädigt eingestuft werden, in den meisten Fällen gänzlich unversorgt. Wir fordern: Die Stichtagsregelung muss aufgehoben werden!
Auch hat sich der Veteranenverband e.V. zum Ziel gesetzt, die Erforschung von Posttraumatischen Belastungsstörungen zu fördern und voranzutreiben; dazu soll das vom Verband veranstaltete jährliche Symposium eine öffentliche Plattform bieten.
Der Verband bemüht sich zudem um den Fortbestand der ersten Selbsthilfegruppe zu PTBS, die sich vor kurzem in Osnabrück formiert hat.
Zusammengefasst lauten die Ziele des Verbandes:
• Änderung des Einsatzweiterverwendungsgesetzes
• Änderung der Stichtagsregelung
• Unterstützung von Kriegsheimkehrern mit einer diagnostizierten Posttraumatischen Belastungsstörung
• Organisation und Zusammenführung ehemaliger Veteranen
• Förderung der Tradition einzelner Verbände und Truppengattungen
• Vernetzung von internationalen Veteranenverbänden
• Förderung der Erforschung Posttraumatischer Belastungsstörungen
• Organisation des jährlichen Symposiums PTBS
Sowohl in den USA als auch in den Niederlanden gibt es Veteranentage, an denen sich ehemalige Soldaten in ihren alten Uniformen zeigen können, ohne sich dafür schämen zu müssen.
Wir Deutschen halten ja etwas von Fortschritt. Können wir dann nicht mal vorwärtsdenken und Soldatenparaden einmal nicht sofort mit dem Dritten Reich in Verbindung bringen?
So möchte ich alle Mitbürger auffordern: Löst euch endlich von dem Zwang, es allen und jedem zu jeder Zeit recht machen zu müssen. Es ist nicht verwerflich, Stolz auf sein Land zu empfinden. Das sage ich als Deutsche und als Kroatin im Herzen, als Erdenbürgerin und Kosmopolitin.
Haltet also inne und seht her, was die Soldaten für dieses Land geleistet haben.
Unsicherheit ist das Produkt aus dem,
was das Herz sich wünscht,
und dem,
was der Verstand
nicht zu leisten vermag.
Epilog
Nachdem Sie, liebe Leserin, lieber Leser, nun meine Geschichte gehört haben und sich vielleicht sogar in der einen oder anderen Situation wiedererkannten, habe ich zum Schluss noch ein wichtiges Anliegen:
Ich möchte alle Menschen, die an einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden, dazu ermutigen, ihre Stimme zu erheben. Wohl weiß ich, dass ihr daran zweifelt, ob ihr überhaupt noch sprechen könnt. Glaubt mir aber: Wenn ihr euch traut, wird die Stimme zu euch zurückkehren. Vielleicht ist es am Anfang noch ein leises
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