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Mit einem Fuß im Himmel

Mit einem Fuß im Himmel

Titel: Mit einem Fuß im Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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nichts mehr von mir wissen.«
    Therese drehte den Ring nachdenklich in den Fingern. »Für Liselotte also, weißt du, Oskar, ich meine, dann sollte Liselotte ihn auch bekommen!«
    »Täubchen, du willst doch nicht?!« rief Oskar entsetzt, denn er sah schon wieder ein neues Unwetter am Ehehimmel aufsteigen.
    »Nein, nein, so nicht! Wir haben uns doch versöhnt, nicht wahr? Für immer.«
    »Für immer, Therese, ich schwöre es dir!«
    »Siehst du, und deshalb meine ich, du solltest den Ring Liselotte schenken, oder ich werde ihn ihr schenken, das ist viel
    besser! Denn ohne Liselotte, ich weiß nicht, ob wir da wieder zueinander gefunden hätten!«

    Vielleicht war es nichts als ein Zufall, durch den sich Liselotte und Till Torsten, trotz aller Mißverständnisse und Verwicklungen, doch noch fanden. Oder war es mehr als das, war es Schicksal? Ihre aufrichtige Liebe führte sie beide an ihren Platz, an dem vielleicht noch eine Möglichkeit bestand, einander wiederzutreffen, und die törichte, blinde Hoffnung Verliebter sollte sich wieder einmal gegen alle Vernunft erfüllen, denn die Liebe ist und bleibt nun einmal stärker, viel stärker als der Verstand, und das ist gut so.
    Ganz instinktiv und ohne sich über ihr Tun vor sich selber Rechenschaft abzulegen, waren sie beide »Zum treuen Husaren« zurückgekehrt, an den Ort, wo sie die erste persönliche Aussprache miteinander gehabt hatten, und hier trafen sie einander wieder.
    »Till!« rief Liselotte. »Till!«
    »Liselotte!« rief er, und sein Gesicht strahlte vor Glück. »Du hier!«
    Und ohne ein weiteres Wort lagen sie einander in den Armen.
    Als sie sich endlich voneinander lösten, fragte der nette alte Kellner schmunzelnd: »Darf ich Ihnen jetzt die Soleier bringen? Heut kann ich Sie Ihnen sehr empfehlen!«
    »Ja, bitte!« sagte Liselotte.
    »Her damit!« stimmte Till Torsten zu. »Und zwei Kognaks, nicht zu vergessen!«
    Sie setzten sich an denselben Tisch, an dem sie gestern gesessen hatten, hielten einander bei den Händen und sahen sich unverwandt an.
    »Liselotte«, sagte er, »ich kann dir nicht sagen, wie froh ich bin! Wenn du wüßtest, wie ich dich den ganzen Tag über gesucht habe.«
    »Hast du?«
    »Ja, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie«, versicherte er. »Und als ich dann deinem Bräutigam begegnet bin...«
    »Meinem... wie? Wovon sprichst du denn?«
    »Von dem Herrn in deiner Wohnung. Bitte, sag mir die Wahrheit. Er erklärte, du seiest seine Braut.«
    Liselotte lachte. »Das war nur Oskar Hähnlein, mein Chef!«
    »Und was hatte er in deiner Wohnung zu suchen?«
    »Ich habe ihn dort hingelockt, damit seine Frau sich mit ihm versöhnen konnte! Weißt du, das ist eine lange Geschichte, aber mit uns hat das gar nichts zu tun!«
    »Ich glaube dir, Liselotte. Und ich muß mich über mich selber wundern, daß ich dir glaube, nach allem, was ich mitgemacht habe.«
    »War es so schlimm?«
    »O ja! Was Gaby mir angetan hat... Aber darüber wollen wir nicht reden. Und dann diese schreckliche, aussichtslose Suche nach dir. Das war noch schlimmer.«
    »Du Armer!«
    Der Kellner brachte Kognak und Soleier. Till Torsten und Liselotte stießen miteinander an.
    »Genau wie gestern!« meinte Liselotte.
    »Viel schöner, sehr viel schöner«, erklärte Till.
    »Stimmt! Gestern hatten wir keine Soleier«, witzelte Liselotte, und dann lachten sie beide, albern vor Glück.
    »Nun sag mir nur, warum bist du eigentlich verschwunden?« forschte Till Torsten anschließend.
    »Kannst du dir das nicht denken?«
    »Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen. Doktor Speelmann übrigens auch, sei mir nicht böse, bitte. Aber wir sind zu keiner vernünftigen Erklärung gekommen.«
    »Das sieht euch Männern wieder mal ähnlich! Wegen des Briefes natürlich!«
    »Wegen welchen Briefes, bitte?«
    »Den ich dir geschrieben habe!«
    »Du... mir? Ich schwöre dir, Liselotte, ich habe nie im Leben einen Brief von dir bekommen!«
    »Aber natürlich. Du hast mir sogar darauf geantwortet. Als Tante Hedwig!«
    »An Tante Hedwig hast du geschrieben? Aber, Liselotte, daran erinnere ich mich wirklich nicht! Wenn du wüßtest, wie viele Briefe ich da täglich zu beantworten habe, und außerdem merke ich mir die Namen absichtlich nie, verstehst du, aus Diskretion!«
    »Oh, Till, wenn ich das gewußt hätte! Du ahnst nicht, was für ein Stein mir da vom Herzen fällt!«
    »Was hast du denn an Tante Hedwig geschrieben? Das muß ja etwas ganz Furchtbares gewesen sein! Bitte, Liebes, raus

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