Mit jedem glühenden Blick
Prolog
Die Crenshaws veranstalteten eine Grillparty, und alle Nachbarn waren gekommen. Lichterketten zierten die alten Eichen, die das große Haupthaus umgaben. Der große Innenhof bot genügend Platz zum Tanzen, und eine Band spielte Countrymusic.
Joe Crenshaw häufte seinen Gästen gegrillte Rippchen und Würstchen auf den Teller und war zufrieden, weil alle ihren Spaß hatten. Er und seine Frau Gail genossen es, Gäste zu bewirten.
"Nimm dir einen Teller und setz dich zu uns, Joe!" rief sein Freund Randy ihm zu. "Wir haben gerade über deine Familie gesprochen, und mein Enkel hat viele Fragen, die ich nicht beantworten kann."
Joe lachte, füllte sich den Teller und schlenderte hinüber an den langen Tisch. Nachdem er sich einige Rippchen hatte schmecken lassen, fragte er: "Was willst du wissen, Teddy?"
Der Zwölfjährige errötete. "Wie lange leben die Crenshaws schon hier?"
"Seit 1845."
Teddy machte große Augen. "Wow!"
"Ja, es ist lange her, dass Jeremiah Crenshaw nach Texas geritten kam. Er fühlte sich hier sofort heimisch und kaufte Land."
"Viel Land?"
"Es gehört sich doch nicht, so etwas zu fragen", warf Randy nun ein.
Joe grinste. "Oh, ich glaube nicht, dass Jeremiah diese Frage beleidigend gefunden hätte. Er war stolz auf seinen Besitz. Ich kenne die genaue Fläche nicht, aber es waren mehrere tausend Morgen."
"Ich wette, er musste einen Haufen Leute einstellen, die für ihn gearbeitet haben, oder?"
"Da hast du Recht, Junge. Aber er hat kleine Teile seines Landes an sie verkauft, damit sie Häuser bauen konnten. Und für die, die kein Grundstück kaufen wollten, hat er Unterkünfte bauen lassen."
"Und wie hat er so viele Leute verpflegt?" wollte Teddy wissen.
"Er war ein Schlitzohr, das kann ich dir sagen. Er hat die Eisenbahnbesitzer überredet, Schienen hierher zu verlegen. So konnte er sein Vieh, die Wolle und Lederprodukte abtransportieren lassen und andere Güter anliefern lassen."
"War New Eden denn damals schon eine Stadt?"
"Nein, eher ein winziger Ort. Aber es entstanden schon Geschäfte und …"
"Saloons!"
"Genau. Das alles wurde um den Bahnhof herum aufgebaut. Damals hieß der Ort aber noch Trail's End."
Randy war erstaunt. "Das wusste ich gar nicht. Du kennst dich ja gut aus, Joe."
"Einige Frauen unserer Familie haben über Generationen Tagebücher über die Ereignisse in der Gegend geführt. Mein Dad hat sie vor einigen Jahren veröffentlicht. Ihr könnt Kopien davon in der Bücherei finden."
Die Diskussion am Tisch wandte sich anderen Dingen zu, aber Joe dachte noch immer über die Geschichte der Crenshaws nach. Als die Band zu spielen begann, zog er sich zurück und setzte sich auf einen der Liegestühle unter der großen Eiche.
Die Mitglieder der Familie Crenshaw hatten sich immer als Hüter ihres Landes betrachtet. Wir alle haben Jeremiahs Stärke, Entschlossenheit, Widerstandsfähigkeit und eine gewisse Wildheit, die zum Leben in Texas gehört, dachte Joe schmunzelnd.
Nach und nach hatte man die Ranch und die anderen Besitzungen zu einer Aktiengesellschaft zusammengefasst, jedes Familienmitglied zum Teilhaber gemacht und jedem ein Stück Land zugeteilt. Selbst jetzt gab es noch genügend Land, um jeden Crenshaw mit einem Grundstück zu versorgen, auf dem er sein Heim bauen konnte. Nicht alle lebten als Farmer oder Viehzüchter, aber es war keine Frage, dass sie hierher gehörten.
Joe bemerkte, dass sein Vorarbeiter Ken Sullivan mit zwei Flaschen Bier in der Hand auf ihn zu geschlendert kam.
"Hoffe, du hast nichts dagegen, dass ich mich zu dir geselle, Joe", meinte er.
"Natürlich nicht. Ich hab gern Gesellschaft. Aber ich schaue mir das Treiben auch gern mal mit etwas Abstand an und genieße es, dass alle ihren Spaß haben."
Ken ließ sich auf dem Stuhl neben Joe nieder und reichte ihm ein Bier. "Den haben sie wirklich. Vor allem Ashley. Ich kann dir gar nicht genug danken, dass du diese Geburtstagsfeier für sie arrangiert hast. Sechzehn ist ein ziemlich wichtiger Meilenstein im Leben eines Mädchens."
"Meine vier Jungs haben damals die Tage gezählt, weiß du noch? Sie konnten es kaum erwarten, ihren Führerschein zu machen, um endlich einmal von der Ranch wegzukommen."
Ken nickte. "Es ist schon schwierig, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass meine Ashley so schnell erwachsen wird, aber deine Jungs, die scheinen jeden Tag noch größer zu werden!"
Joe lächelte. "Ganz zu schweigen von den Mengen, die sie beim Essen verschlingen. Allen voran
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