Mit jedem glühenden Blick
wollte und beschuldigten ihn, das so geplant zu haben. Tom lehnte sich zurück und meinte: "Zum Teufel, Crenshaw, zumindest könntest du mir die Möglichkeit geben, einen Teil meines Geldes zurückzugewinnen!"
Jake lächelte. "Nächste Woche, Tommy. Da bekommst du deine Chance."
Er steckte das Geld in seine Hemdtasche und betrachtete besorgt seinen Cousin. Der sechsundzwanzigjährige Jordan war normalerweise ein ruhiger, besonnener Mensch. Jake hatte ihn selten so aufgeregt wie jetzt gesehen.
Nachdem Jake sich verabschiedet hatte, bahnten er und Jordan sich einen Weg durch die gut besuchte Kneipe. Jake grüßte Bekannte, ohne jedoch stehen zu bleiben. Erst auf dem Parkplatz sprach er Jordan an.
"Okay, was zum Teufel ist so wichtig, dass du mich bei meinem Pokerspiel unterbrechen musstest? Das ist meine einzige Chance, mich zu entspannen. Wenn das Haus brennt, hättest du die Feuerwehr rufen sollen. Wenn Einbrecher im Haus sind, hättest du den Sheriff rufen sollen. Also, was konnte deiner Meinung nach nicht warten, bis ich wieder zu Hause bin?"
"Tiffany."
Jake erstarrte. "Wovon redest du?" Er wurde lauter.
"Sie ist auf der Ranch."
Jake starrte Jordan fassungslos an. Warum sollte seine Exfrau nach all den Jahren wieder aufgetaucht sein? Ungläubig schüttelte er den Kopf. "Hat sie gesagt, was sie will?"
Jordan stieg in seinen Pick-up und schlug die Tür zu. "Das kann sie dir selbst erzählen. Ich habe ihr versprochen, dich zu holen, und das habe ich getan. Jetzt verschwinde ich nach Hause. Wenn ich mir nicht um eine der Stuten Sorgen gemacht hätte, wäre ich gar nicht auf der Ranch gewesen, als deine Ex aufgetaucht ist." Er winkte kurz und fuhr los.
Jake stand da und starrte dem Wagen hinterher. Tiffany Rogers war auf die Ranch zurückgekehrt, obwohl sie geschworen hatte, niemals wieder einen Fuß dorthin zu setzen. Er hatte nicht erwartet, sie jemals wiederzusehen und konnte sich nicht vorstellen, was sie von ihm wollte.
Frustriert schüttelte er den Kopf und stieg in seinen Wagen, um zu seiner dreißig Meilen entfernt liegenden Ranch zu fahren. Was konnte Tiffany an einem Freitagabend, er schaute auf die Uhr, kurz vor Mitternacht wohl von ihm wollen? Hatte die Frau ihm nicht schon genug Kummer bereitet?
Jake erinnerte sich an die Nacht, bevor sie gegangen war. Tiffany hatte schon seit Tagen in einem der Gästezimmer geschlafen, was nichts Ungewöhnliches gewesen war. Sie hatte es immer getan, wenn sie ihren Willen nicht durchsetzen konnte. Zu dem Zeitpunkt hatte er bereits gelernt gehabt, ihr Schmollen zu ignorieren, denn er war sicher gewesen, alles getan zu haben, um sie glücklich zu machen. Trotz ihrer Prinzessinnen-Allüren hatte er sie geliebt und immer gehofft, dass sie irgendwann zu der reifen Frau werden würde, von der hin und wieder etwas in ihrem Verhalten aufblitzte.
Als er in jener Nacht aufgewacht war, hatte er gespürt, dass Tiffany neben ihm im Bett lag. Er hatte angenommen, sie habe sich beruhigt und sei bereit, sich wieder mit ihm zu vertragen. Manchmal hatte er sich sogar gefragt, ob sie sich nur deshalb mit ihm stritt, weil sie ihr Versöhnungsritual so sehr genoss. Er hatte sich auch in dieser Nacht nicht dagegen gewehrt, erinnerte er sich reuevoll.
Als er am nächsten Morgen das Haus wie immer bei Tagesanbruch verlassen hatte, war er der Meinung gewesen, es sei alles in Ordnung zwischen ihnen. Doch als er später zurückkam, war Tiffany verschwunden und mit ihr all ihre Sachen und einige von seinen.
Innerhalb von Stunden hatte er die Scheidungsunterlagen auf dem Tisch gehabt. Da hatte er gewusst, dass sie in der Nacht nicht zu ihm gekommen war, um sich zu versöhnen, sondern um Abschied zu nehmen.
Inzwischen waren sie lange genug geschieden, dass er sich von dem Schock und der Verzweiflung erholt hatte, die er damals verspürt hatte. Sie waren fast vier Jahre verheiratet gewesen, als ihre Beziehung zerbrach.
Natürlich hätte er wissen können, dass ein reiches Mädchen aus Dallas sich auf dem Land nicht wohl fühlen würde, aber sie hatte immer wieder behauptet, es sei ihr egal, wo sie lebe, solange sie nur mit ihm zusammen sein könne. Und er war zu verliebt gewesen, um zu erkennen, dass ihre Ehe keine Chance hatte. Tiffany hatte gesagt, was er hatte hören wollen, und er hatte ihr geglaubt.
Die Scheidung war alles andere als freundschaftlich verlaufen. Vier Jahre waren keine lange Beziehung, und sein Anwalt und Pokerfreund Curtis Boyd hatte sich entschieden gewehrt, als
Weitere Kostenlose Bücher