Mit Liebe gestrickt
wieder in die Reihe zu kriegen.
»Wir werden schneller wieder geöffnet haben, als ihr euch vorstellen könnt, ihr werdet sehen. Wir räumen auf und fangen von vorn an. Ich bin gut in Neuanfängen.«
Elsie putzt sich die Nase.
»Natürlich wirst du das, meine Liebe, und ich werde dir helfen. Wir haben das in null Komma nix wieder im Griff, Mary, und wahrscheinlich wird es mit all den wunderbaren Ideen, die Jo hat, sogar besser als vorher.«
Reg steht auf und stellt seine Tasse in die Spüle.
»Also gut, dann brauchen wir jetzt einen Plan. Ich rufe die Leute von der Versicherung an. Wir können nicht aufräumen, bevor sie sich den Schaden angesehen haben. Elsie, glaubst du,
dass Jeffrey den Mann kennt, den die Versicherung aller Wahrscheinlichkeit nach vorbeischicken wird?«
»Das will ich meinen. Er hat alle gekannt, bevor er in Rente ging, und mit ganz vielen hält er Kontakt.«
»Also gut, das können wir zu unserem Vorteil nutzen. An diesem Punkt beginnt unser Aktionsplan.«
Als sich die Nachricht von dem Feuer verbreitet, kommen immer mehr Leute vorbei, und als die Jungs von Reg zur Schule gebracht werden, geht es hier zu wie am Piccadilly Circus.
»Mum?«
»Ja, Archie?«
»Können wir uns später das Feuer ansehen?«
»Es ist vorbei, das habe ich dir doch gesagt, Archie. Alles ist in bester Ordnung; du gehst jetzt zur Schule und machst dir einen schönen Tag, und wir sehen uns später. Was hättest du denn gern zum Abendbrot?«
Er schnaubt.
»Das ist nicht fair. Ich wollte es sehen und die Spritze vom Feuerwehrauto ausprobieren.«
»Sie haben viel zu viel zu tun, als dass sie Jungs mit der Spritze spielen lassen können, Archie.«
»Vielleicht hätten sie es nicht bemerkt.«
»Geh und such deine Schuhe, Schätzchen.«
Ich kann immer noch den Rauch riechen. Ich glaube, ich nehme ein Bad und wasche mir die Haare.
Reg zieht sich den Mantel an.
»Kommt jetzt, Jungs, wenn wir uns beeilen, haben wir vielleicht noch Zeit, eine Süßigkeit zu kaufen.«
Sie stürzen zur Haustür.
Ich bin im Bad und versuche so zu tun, als sei alles normal. Aber das ist es nicht. Ich weiß wirklich nicht, ob ich das schaffe. Ich bin zu müde. Das Baby bewegt sich, und ich fange an zu weinen, ganz leise. Das ist absolut verdammt typisch. Kaum fange ich an zu glauben, dass ich etwas im Griff habe, Bingo, da kommt die nächste Krise, die alles wieder über den Haufen wirft. Vielleicht sollte ich noch mal darüber nachdenken. Ich möchte ja weitermachen, aber dies ist möglicherweise einer dieser Momente im Leben, wo man einen Neuanfang machen sollte. Nur, wohin soll ich gehen? Es gefällt uns hier, uns allen. Und der Laden fing gerade an zu laufen, mit der Website und den Gruppen und allem.
Du liebe Güte, ich hoffe, die Versicherung versucht nicht, sich vor der Schadensregulierung zu drücken, weil ich mir absolut kein neues Dach leisten kann. Und ich muss dafür sorgen, dass die Jungs keinen Schreck bekommen; Jack wird sich bestimmt vorstellen, es wäre nur noch ein Haufen verkohlter Asche übrig. Ich muss sie mitnehmen und es ihnen zeigen, sobald es sicher ist. Archie wird begeistert sein.
»Bist du bald fertig, Schätzchen? Nur weil Reg zurück ist und gern mit dir reden möchte. Er hat einen Aufräumplan parat.«
»Ich bin in einer Minute unten, Gran.«
»Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist? Du klingst so komisch.«
»Alles bestens.«
»Du solltest wieder ins Bett gehen, weißt du, dich ausruhen - ich möchte nicht, dass du dich übernimmst.«
»Mach dir keine Sorgen, Gran, mir geht es gut.«
»Möchtest du noch ein Schinkenbrot?’«
»Nein danke.«
»Ich könnte dir ein Spiegelei mit gebratenem Speck machen.«
Eigentlich klingt das ziemlich gut.
»Ja, gern. Ich bin gleich unten.«
»Ich stelle die Pfanne auf den Herd.«
»Danke, Gran.«
Gebratener Speck mit einem Spiegelei. Ich schätze, das ist ein Anfang.
K APITEL ACHT - September
Im Zwielicht
Es ist Donnerstagmorgen, und nachdem ich die Kinder zur Schule gebracht habe, gehe ich mit Connie zum Laden. »Ich habe da eine Idee, Con, die ich gern mit dir besprechen würde, aber du musst wirklich ehrlich sein, okay? Mir offen sagen, was du davon hältst.«
Tatsächlich war ich die halbe Nacht wach und habe darüber nachgedacht, also hoffe ich inständig, dass ihr meine Idee gefällt.
»Na klar.«
»Du weißt, dass Mrs. Davis davon redet, ihren Laden nebenan zu verkaufen?«
»Ja.«
»Also, wenn ich das nötige Geld auftreiben kann,
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