Mit Liebe gestrickt
auf.«
»Machen Sie sich jetzt deswegen keine Sorgen. Ich bin sicher, dass die Versicherung das abdecken wird.«
Gott sei Dank sind wir da auf dem Laufenden; Mr. Prewitt hat erst vor ein paar Monaten lamentiert, dass die Prämien immer teurer werden, und ich weiß noch, dass ich den Scheck ausgestellt habe. Und zwar äußerst ungern, weil es so viel teurer geworden war.
Graham kommt herüber und legt den Arm um seine Mutter.
»Mum, du solltest gehen. Hier gibt es nichts zu tun, bis wir fertig sind. Ich habe Pete angerufen, und er ist unterwegs. Warum lässt du dich nicht von mir nach Haus bringen?«
»Nein, mir geht es hier gut - ich möchte sicher sein, dass es wirklich ganz aus ist.«
»Es ist aus, Mum. Möchtest du reingehen, Jo? Ich muss dir einen Helm geben, aber ich kann dich reinlassen, wenn du es dir genauer anschauen möchtest.«
Möchte ich wirklich nicht. Eigentlich habe ich sogar Angst davor, aber ich muss sehen, wie schlimm es tatsächlich ist.
»Danke, Graham.«
Es ist viel schlimmer, als ich gedacht habe, und gleichzeitig seltsamerweise auch wieder nicht. Unten scheint alles sogar ziemlich normal, bis auf den Rauchgeruch und die nasse Wolle und einige schwarze Flecken an den Wänden. Der Fußboden ist voller Wasser, aber alles andere scheint in Ordnung zu sein, und die Regale neben der Eingangstür sehen total unbeschädigt aus.
Die Tür zur Treppe muss geschlossen gewesen sein, weil gleich dahinter alles schwarz und pitschnass ist, der Boden, die Wände, alles. Und man kann durch die Löcher im Dach das Tageslicht sehen, und der Gestank ist viel schlimmer, so stark und beißend, dass man ihn beinahe schmecken kann.
Du lieber Himmel, da muss aber wirklich eine Menge repariert werden.
»Nebenan ist es schlimmer, Schätzchen - da ist nicht nur das Dach, sondern auch der Fußboden kaputt.«
»Aha.«
»Genug gesehen?«
»Ja, danke.«
»Dann lass uns wieder an die frische Luft gehen.«
»Wie schlimm ist es?«
Elsie kann es kaum erwarten, die Neuigkeiten zu hören.
»Es ist ein totales Durcheinander, aber ich bin sicher, dass wir es wieder hinkriegen.«
Eigentlich bin ich mir da gar nicht so sicher, aber das werde ich ihr ganz bestimmt nicht hier auf der Straße auf die Nase binden, besonders nicht vor der armen Mrs. Davis, die aussieht, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.
»Gehen wir alle zu mir nach Haus. Es ist am nächsten, und Gran ist da, und sie möchte Sie bestimmt sehen, Mrs. Davis. Kommen Sie, Sie sollten hier nicht länger stehen.«
»Ich bin nicht sicher, ob ich ihr unter die Augen treten kann, nicht nach all diesen Jahren.«
»Sei nicht albern, Mum - du hast es doch nicht absichtlich getan.«
Graham nimmt ihre Hand, und Reg nickt bekräftigend.
»Komm bitte, Pat - Mary möchte dich bestimmt sehen.«
Wir machen uns alle auf den Weg, aber Mrs. Davis steht immer noch vor unserem Schaufenster.
»Ich hätte nie gedacht, dass man Kürbisse stricken kann.«
Ich rufe lieber gleich Mr. Prewitt an und setze mich mit der Versicherung in Verbindung. Und dann sollte ich die Jungs für die Schule fertig machen. Vielleicht kann Reg sie heute Morgen hinbringen. Ich glaube nicht, dass ich all die Fragen ertragen kann.
Gran hat Schinkenbrote vorbereitet, und die Jungs schauen mit Travis Cartoons.
Wir sitzen um den Küchentisch, und alle sind in Schweigen verfallen, als Mrs. Davis ihre Teetasse absetzt.
»Also, das war es für mich, ich werde nicht wieder eröffnen. Ich habe zu viele Jahre mit meinen Händen in Eimern mit kaltem Wasser verbracht; das wirkt sich verheerend auf die Gelenke
aus, wisst ihr - in manchen Nächten geht es meinen Händen ganz furchtbar. Nein, ich habe genug. Man kann eh kein Geld mehr mit Blumen verdienen, nicht mit all den Supermärkten und den Computern, in denen man sie auch kaufen kann.«
»Überstürze nur nichts, Pat.«
»Nein, Mary, ich habe schon seit Jahren daran gedacht, aufzuhören.«
Jetzt scheinen alle mich anzusehen. Und mir wird bewusst, dass dies einer der Momente ist, wo man eine Entscheidung treffen muss. Ich schätze, ich könnte erst mal den Schaden der Versicherung melden und dann entscheiden. Aber eigentlich habe ich mich schon entschieden.
»Nach all der vielen Arbeit, Schätzchen, es ist so ein Jammer.« Gran ist jetzt auch den Tränen nahe.
»Das ist schon okay, Gran, ehrlich, ich wollte sowieso renovieren.«
Alle lächeln.
Auch wenn ich glaube, dass mehr als ein paar Schichten Farbe nötig sind, um das hier
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