Mit Liebe gestrickt
aber beeil dich … Herrgott, ich hoffe, das ist dein verdammter Hund, sonst sind wir in großen Schwierigkeiten.«
Jede Menge Kläffen setzt ein, bevor Trevor erscheint und sich halb umbringt vor Freude, hochspringt, wie verrückt mit dem Schwanz wedelt und Martin beinahe umwirft.
»Nacht, Martin.«
»Nacht, Ellen. Das müssen wir ungedingt mal wiederholen.«
»Was, deine Exfrau total sauer zu machen?«
Er lacht.
»Nein. Na ja, ja. Ich meine, etwas trinken oder so. Ich könnte was zu essen machen, wenn ich eine Küche habe.«
»Toll. Mach was mit Jo aus, und wir sind dabei.«
Harry geht zusammen mit Martin den Pfad entlang, um sich die Scheune anzusehen, während Ellen und ich im Auto warten.
»Du hättest mitgehen und ein zweites Date verabreden sollen.«
»Ellen, dies war ja wohl kaum ein Date. Und außerdem kann ich keine Dates verabreden, wenn ich im siebeneinhalbten Monat bin. Es ist zu … was auch immer - ich weiß auch nicht genau, aber es gibt ganz bestimmt kein Kapitel darüber im ›Was erwarten Sie, wenn Sie ein verdammtes Kind erwarten‹.«
»Tja, sollte es aber geben. Willkommen in der wirklichen Welt. Schwanger von dem einen Mann, ausgehen mit dem anderen, und keiner von beiden ist dein Ehemann. Mein kleines Mädchen ist endlich erwachsen geworden. Ich bin sehr stolz auf dich, Darling.«
»Fall tot um.«
»Ich mag ihn.«
»Ich auch. Aber ich bin so voller Hormone, dass ich kaum sagen kann, was wirklich ich bin und was nicht.«
»Also, er hat definitiv Potenzial, mehr will ich ja gar nicht sagen. Streich ihn nicht von deiner Liste.«
»Was hast du nur immer mit Listen?«
»Sich mit dir zu unterhalten, ist immer wieder ein Vergnügen.«
Ein paar Stunden später bin ich kurz davor, einzuschlummern, zwar müde aber auch glücklich; es war der beste Geburtstag, den ich seit Jahren hatte. Der beste überhaupt, genau genommen.
Nick war immer ein hoffnungsloser Fall mit Geschenken. Einmal hat er mir ein neues Bügelbrett gekauft, bis Ellen es spitzgekriegt hat und mit ihm shoppen gegangen ist. Aber dieses Jahr war ganz anders. Die Kinder sind glücklich, und ich habe eine fantastische neue Handtasche und genug Parfum für die nächsten Jahre. Und Ellen hat ein neues Rezept erfunden für heiße Schokolade mit Wodka, von dem sie schwört, dass es sie zur Multimillionärin machen wird. Also war es alles in allem ein Spitzentag.
Und zu sehen, wie Martin die gefürchtete Patricia in die Knie gezwungen hat, war auch ziemlich gut. Und Ellen hat recht, ich mag ihn wirklich. Aber ich werde jetzt nicht in Panik verfallen deswegen. Werde ich nicht. Ich werde morgen darüber nachdenken. Oder in ein paar Monaten. Nicht jetzt. Es gibt zu viel, worüber ich mir Sorgen machen muss. Wie zum Beispiel, zu verhindern, dass Gran sich bei der Operation Hausrenovierung zu sehr ins Zeug legt, und wie ich das mit dem Laden regele und alle Herbstlieferungen rechtzeitig vor dem Baby bekomme. Mein Rücken tut mir wieder weh, und das Baby ist sehr unruhig heute Nacht.
Vielleicht sollte ich lieber eine Liste machen.
K APITEL SIEBEN - September
Licht an, Kamera ab, Action
Nach einem hastigen Last-Minute-Einkauf neuer Schuhe und Hosen gehen die Jungs jetzt wieder zur Schule, und alles geht langsam wieder seinen gewohnten Gang, Gott sei Dank. Martin hat jede Menge Aufträge übernommen, damit er sich seine neue Küche leisten kann, und wir reden schon von einem Essenstermin mit Ellen und Harry in ein paar Wochen, den Ellen mit konstanter Bosheit ein Doppeldate nennt, weil sie weiß, dass es mich in Panik versetzt. Ich habe beschlossen, dass hochschwangere Frauen keine Dates haben, es ist einfach ungehörig, also ist es für mich nichts weiter als ein Abendessen, und das ist gut so.
Tatsächlich kann ich kaum fassen, wie schnell die Zeit vergeht; in der Schule reden sie sogar schon über die diesjährige Weihnachtsaufführung, und Archie hat sich die Rolle einer Aubergine geangelt, wenn auch glücklicherweise nicht im Krippenspiel. Ich glaube, im Moment könnte ich Annabels Selbstgefälligkeit, dass Harry eine bessere Rolle gekriegt hat, nicht so gut ertragen, und ehrlich gesagt ist so gut wie jede Rolle besser als die einer Aubergine. Jede Klasse soll entweder ein Gedicht vorsingen oder vortragen, und Archies Klasse bastelt riesige Pappmascheemodelle, um sie auf der Bühne hin und her zu schwenken. Jacks Klasse will »Slinky Malinky« vortragen, was Archie
bereits umbenannt hat in »Stinky Maplinky«. Ich soll ihm
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