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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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Ereignisse an.
    Voran ritten die fünf, und die Günarring-Schlucht war nur mehr knapp vier Meilen entfernt. Sie erreichten den blutigen Schauplatz einer großen Schlacht: zertrümmerte Rüstungen und gespaltene Helme, zerbrochene Waffen, getötete Pferde und Menschen - manche blonde Harlingar, andere dunkle Hyranier. Doch ob hell- oder dunkelhäutig, tot waren sie so oder so: von Speeren und Pfeilen durchbohrt, von krummen oder geraden Säbeln aufgeschlitzt, von Hämmern und Keulen zerschmettert. Tuck bemühte sich, die gemetzelten Männer nicht anzusehen, aber sie waren überall. Sie kamen an mehreren Gruppen von gefangenen Hyraniern vorbei, die von Vanadurin bewacht wurden. Die Gefangenen gingen zwischen den Getöteten herum und sammelten sie zu Begräbnis oder Verbrennung ein: Die Gefallenen aus Valon wurden in großen, grasbedeckten Hügeln zur letzten Ruhe gebettet, während die Hyranier auf einem riesigen Scheiterhaufen verbrannt wurden, von dem jene dicke schwarze Rauchsäule zum Himmel stieg, die sie zuvor gesehen hatten. »Wieso ehren sie die toten Hyranier und nicht die Gefallenen aus Valon?«, brummte Brega. »Feuer erhebt die Seelen von tapferen, toten Kriegern, so wie sauberer Stein sie reinigt. Aber Grasnarbe mit ihrem Wurzelgeflecht schließt sie ein, und sie brauchen lange, bis sie dem finstren, von Würmern wimmelnden Boden entfliehen.«
    »Vielleicht denken sie wie mein Volk«, antwortete ihm Tuck. »Die Erde ernährt uns alle, solange wir leben, und nach unserem Tod kehren wir zu ihr zurück. Doch ob Feuer, Stein, Erde oder gar das Meer, das spielt alles keine Rolle, denn es ist die Art und Weise, wie wir leben, die von unseren Seelen Zeugnis ablegt, und vielleicht noch die Art, wie wir sterben. Doch es bedeutet wenig, wie wir bestattet werden, denn was wir waren, besteht dann nicht mehr, wenngleich unsere Seelen in den Herzen anderer fortleben mögen… eine Zeit lang jedenfalls.«
    Brega lauschte Tucks Worten und schüttelte dann den Kopf, sagte aber nichts mehr. Schließlich kamen sie ins Lager der Vanadurin und ritten zu dem Pavillon in der Mitte. Die grün-weißen Farben Valons wehten über dem Zelt, denn hier war König Aranor untergebracht.
    Ein Wächter führte sie vor den König, und Aranor, weißhaarig, aber rüstig, stand schimpfend da, während ein Heiler einen blutgetränkten Verband an seinem Schwertarm wechselte.
    »Räch, Dagnall, pass auf mit diesem Umschlag; ich brauche meinen Arm nächstes Jahr auch noch!« König Aranor blickte auf, als die fünf eintraten, und machte große Augen. »Nanu, Ubrik, ich wähnte Euch im Süden.« Nun bemerkte Aranor Ubriks Reisegefährten. »Hoi! Mensch, Elf, Zwerg und - bei den Gebeinen von Schlomp - ein Waldan! Mir scheint, da will eine Geschichte erzählt werden. Und trügen mich meine Augen, oder seid das wirklich Ihr, Prinz Galen?«
    Still wurde es im Zelt, da Galen zuletzt verstummte, nachdem er seine Geschichte erzählt hatte; Aranor fuhr sich mit dem linken Ärmel noch einmal über die Augen. »Eure Nachricht stimmt mich traurig, König Galen«, sagte er. »Aurion und ich haben uns als Jünglinge gemeinsam im Waffenkampf geübt und weite Jagdzüge unternommen. Er stand mir nahe wie ein Bruder.
    Der Rest Eurer Geschichte enthält gute wie schlechte Neuigkeiten. Der Fall der Feste Challerain trifft mich schwer, doch die Kämpfer im Weitimholz geben mir Auftrieb. Der Graus im Schwarzen Loch ist tot, und darüber jauchzt mein Herz, doch dieser verfluchte Dusterschlund gefällt mir gar nicht. Und der Norden ist von Modrus Horden besetzt.
    Doch auch wir hier im Süden wanken unter den Schlägen von Dienern des Feindes in Gron. Sie scheinen ohne Zahl zu sein, und letzten Endes werden wir vor ihnen zurückweichen müssen.
    Doch Vanidors Warnung kündet von Unheil, und Ihr schlagt vor, den Eisernen Turm selbst zu stürmen. Ich glaube nicht, dass Euer Plan gelingen kann, dennoch sollt Ihr dieses wissen: Ihr seid der Hochkönig von ganz Mithgar, Galen, und ich bin mit Leib und Seele Euer Diener. Ihr bittet um Krieger des Reiches, die Euch zu den eisigen Wüsten von Gron begleiten sollen, da niemand sonst vor Einbruch des schwärzesten Tages die Burg des Prinzessinnenräubers erreichen kann.
    Hier in der Günarring-Schlucht, König Galen, befinden sich vielleicht fünftausend Vanadurin, die gesund und einsatzbereit sind; die übrigen sind verwundet, so wie ich, und würden Euch nur aufhalten. Fünftausend sind ein kümmer licher Haufen, wenn es gegen

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