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Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Mithgar 11 - Die kalten Schatten

Titel: Mithgar 11 - Die kalten Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKIernan
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und ein Pferd käme niemals durch. Nein, durch die Günarring-Schlucht oder gar nicht.«
    »Aber können wir denn gegen Modru selbst kämpfen?«, fragte Tuck.
    Es war Gildor, der die Antwort gab: »Nein, das können wir nicht. Aber haben wir eine andere Wahl?«
    Und so wurde nach langem Hin und Her beschlossen, dass Ubrik, Galen, Gildor, Brega und Tuck zur Günarring-Schlucht reiten würden. Sie würden zusätzliche Pferde mitnehmen und die Tiere wechseln, um sie auf dem langen Vorstoß zu scho nen. In der Garnison am Nordrand der Roten Berge würden sie neue Pferde erhalten, mit denen das Rennen zur Schlucht weiterging. Sollte die Schlucht frei sein, würden sie die dort stehenden Vanadurin für den Ritt nach Gron, zum Eisernen Turm, anwerben. Und auch wenn sie nicht glaubten, Modru besiegen zu können, so würde sich ihr kühner Zug bereits lohnen, wenn es ihnen gelang, seine Festung zu stürmen und seine Pläne durcheinander zu bringen, vielleicht sogar Gyphons Rückkehr zu verhindern, falls das tatsächlich sein Ziel war; dafür würden sie selbst ihren Tod in Kauf nehmen. Reggian würde weiterhin die Verbündeten im Süden befehligen, denn der Haushofmeister hatte klug und tapfer gekämpft, auch wenn er sich im Augenblick auf dem Rückzug befand; über die Proteste des Haushofmeisters hatte sich Galen hinweggesetzt: »Der Krieg ist erst mit der letzten Schlacht zu Ende. Denkt an die Legenden vom Großen Bannkrieg: Auch damals waren die Verbündeten in großer Bedrängnis, doch am Ende siegten sie. Keiner hätte mehr tun können als Ihr, Reggian, und viele hätten weniger getan. Ihr seid der Haushofmeister… nun handelt danach.« Und der silberhaarige Krieger nahm Haltung an und schlug die geballte Faust ans Herz.
    Im Morgengrauen bereiteten sich Galen, Gildor, Tuck, Brega und Ubrik zum Aufbruch vor. Zehn Pferde hatten sie: fünf, auf denen sie jeweils ritten, während die anderen fünf an langen Leinen mitgeführt wurden - frische Tiere für die Aufgabe, die Reiter nach Norden zu tragen. Bei zweien der Pferde hatte man die Steigbügel für Zwerg und Wurrling verkürzt, und die beiden wurden auf die Rösser gehoben. Doch weder Tuck noch Brega lenkten ihr Reittier selbst; vielmehr hielten sie sich an der hohen Vorderpausche fest, während Galen und Gildor sie führten. Und Bregas Knöchel waren weiß, so angestrengt klammerte er sich fest, denn schon wieder musste er auf einem Pferd sitzen!
    Wortlos salutierte Galen Reggian, die anderen taten es ihm gleich, und dann begann der schnelle Ritt zur Günarring-Schlucht.
    Auf der Pendwyrstraße jagten die Pferde nach Nordwesten, fünf trugen Gewicht, fünf liefen ohne Last; sie variierten Tempo und Gangart, wie es die valonischen Reiter bei langen Ritten zu tun pflegten, und die Meilen flogen unter ihren Hufen dahin. Alle zwei Stunden wechselten die Reiter die Pferde, ab und an hielten sie, um die Beine auszustrecken, die Pferde zu füttern oder Wasser aus den Bächen zu schöpfen, die aus den noch fernen Roten Bergen flossen.
    Bis spät in den Abend ritten sie, und als sie endlich hielten, war es beinahe Mitternacht. Sie hatten rund hundertzwanzig Meilen zurückgelegt. Doch ehe die Reiter zum Schlafen auf den Boden sanken, rieben sie die Pferde trocken und gaben ihnen Getreide und Wasser.
    Bereits in der Morgendämmerung des folgenden Tages brachen sie erneut auf. Tuck war über alle Maßen müde, und er fragte sich, ob die Pferde das Tempo wohl halten konnten; doch die Rösser behaupteten sich gut, denn sie rannten zwar schnell und weit, doch dafür hatten sie die Hälfte der Zeit keine Last zu tragen. Die Reiter waren es, die schwer unter der Reise litten, denn vier von ihnen hatten Tage in einem engen Boot verbracht, und der fünfte war müde von aufreibenden Gefechten.
    Doch sie strebten weiter, auf der Pendwyrstraße nach Nordwesten, und jagten nun an den niedrigeren Hängen der Roten Berge entlang, Bregas Heimat. Hoch erhoben sie sich zu ihrer Linken; sie begannen unweit des Argon aufzuragen und erstreckten sich rund zweihundert Meilen weit nach Nordwesten, ehe sie im flachen Grasland ausliefen. Auf einer Seite lag Valon, auf der anderen Jugo. Und der Stein der Gebirgskette hatte einen rötlichen Ton, ähnlich dem Stormhelm. Fichten und Kiefern wuchsen an den Hängen empor, und hohe, kahle Felsmassive türmten sich drohend auf. Gelegentlich sah Tuck etwas wie dunkle Mäuler, die sich in den Berg hinein öffneten, in die Schächte und Gänge der Zwerge; hier

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