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0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen

Titel: 0369 - Wer »Drachen jagt«, muß bar bezahlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß bar bezahlen Wer »Drachen jagt«
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Sie fuhren zu dritt in dem Lincoln, und ihr Gepäck bestand aus einer Tasche mit Rauschgift. Hinter dem Steuer hockte Arthur Pink, ein brutaler Gangster mit zerrütteten Nerven und unsteten Augen. Auf seiner Stirn stand der Schweiß in dicken Perlen.
    »Wenn wir mit dem Teufelszeug nur erst aus der City heraus wären«, sagte Pink heiser, trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch und jagte das schwere Fahrzeug über die Michigan Avenue von Chicago.
    »Fahr nicht so schnell«, knurrte Tom Ballister auf dem Nebensitz. »Mit deiner Raserei lockst du die Bullen an wie ein Eimer Honig die Bienen.«
    »Schon geschehen«, zischte Steve Norman, der im Fond saß und durch das Rückfenster blickte. »In der Nebenstraße, die wir eben passiert haben, steht ein Streifenwagen. Die Cops haben uns bestimmt gesehen, und ich fresse meinen Hut, wenn Sie nicht… Da sind sie schon!« Seine Stimme wurde schrill. »Drück auf die Tube! Los!«
    Mit rotierendem Rotlicht verfolgte der Polizeiwagen den Lincoln.
    »Wir müssen ruhig bleiben«, sagte Ballister hastig. »Wenn sie uns stoppen, dann hältst du an. Sie können uns höchstens ein Strafmandat aufbrummen. Wenn wir abhauen, riechen sie Lunte.« Tom Ballister hielt die Tasche auf dem Schoß. Sie war prall gefüllt. Er setzte sie zwischen seine Füße auf den Wagenboden.
    Das Polizeifahrzeug war jetzt in gleicher Höhe mit dem Lincoln. Der Polizist auf dem Beifahrersitz kurbelte die Scheibe herunter und streckte eine Kelle heraus. Er winkte den Lincoln an den Straßenrand.
    »Rechts ’ran!« befahl Tom Ballister. »Halt an und bleib vor allen Dingen ruhig!«
    Arthur Pink nahm gehorsam den Fuß vom Gaspedal und steuerte den Wagen nach rechts.
    Tom Ballister stieß mit dem Fuß gegen die Tasche. Sie kippte um. Einige Päckchen fielen heraus.
    »Und wenn sie uns erkennen?« fragte Steve Norman.
    In seiner Stimme lag Angst.
    »Drück dich in die Ecke!« brummte Ballister und zog seinen Hut tiefer in die Stirn. »Mach keinen Blödsinn! Ich werde das Ding schon schaukeln.«
    Der Polizeiwagen stoppte. Ein Uniformierter stieg aus. Er hatte beide Daumen in das Koppel gesteckt und kam mit langen Schritten auf den Lincoln zu. Es war ein junger Polizist.
    Er baute sich neben dem Lincoln auf. Arthur Pink hatte die Scheibe auf seiner Seite hinuntergekurbelt.
    Der Polizist legte die Hand grüßend an die Mütze und beugte sich zum Fenster hinunter.
    »Na, wen haben wir denn da erwischt?« fragte er ein wenig barsch. »Geben Sie doch mal Ihre Papiere her!«
    In diesem Augenblick versagten Arthur Pink die Nerven.
    Seine Hand fuhr unter die Jacke. Er holte aber nicht die Brieftasche hervor, sondern eine schwere Luger.
    Der zweite Polizist stieg gerade aus dem Streifenwagen und trat vor den Lincoln.
    Blitzschnell riß Pink die Luger hoch. Der Schuß peitschte auf.
    Die Kugel traf den jungen Polizisten in die rechte Schulter. Er wurde von der Wucht herumgerissen und stürzte zu Boden.
    Pink trat auf das Gaspedal.
    Der zweite Polizist war nur einige Schritte entfernt. Seine Hand fuhr zur Pistolentasche.
    Mit einem Satz schoß der Lincoln nach vorn.
    Arthur Pink hielt genau auf den Polizisten zu.
    Im letzten Augenblick konnte der Patrolman zur Seite springen. Aber er sprang nicht weit genug. Der vorpreschende Lincoln erwischte ihn mit dem rechten Kotflügel an der Hüfte.
    Der Beamte flog durch die Wucht des Anpralls bis auf den Seitenstreifen. Dort blieb der Mann regungslos liegen.
    »Idiot!« fluchte Tom Ballister heiser. »Du bist wohl wahnsinnig geworden! Los, hau ab, so schnell du kannst! Hier wird bald die Hölle los sein.«
    ***
    In Walkers rechter Schulter bohrte eine Art Gesteinsmeißel.
    Der Polizist starrte mit weit aufgerissenen Augen dem davonrasenden Lincoln nach, bis der Wagen mit hoher Geschwindigkeit hinter der nächsten Ecke verschwand.
    Der junge Beamte versuchte auf die Beine zu kommen. Es gelang nicht sofort, er kippte zur Seite und stöhnte.
    Aber er gab nicht auf, sondern biß die Zähne zusammen und rutschte auf den Knien weiter.
    Walker kroch zum Streifenwagen.
    Die Tür auf der Fahrerseite war offen.
    Der Patrolman zog sich auf den Sitz. Das Blut pochte wie mit Hammerschlägen in den Schläfen.
    Walker schaffte es. Er kam bis an das Sprechfunkgerät und nahm den Hörer.
    »Michigan Avenue«, keuchte Walker. »Michigan Avenue. Kommt sofort! Fahndung… Lincoln…«
    Dann sackte Walker in sich zusammen.
    »Hallo 23! Hallo 23! Was ist los? Melden Sie sich! Was ist los?« kam es

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