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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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eisig und das Feuer mehr als willkommen. Die fünf kauerten sich um die Flammen und frühstückten Dörrfleisch und hartes Kommissbrot, Teil der Vorräte, die Kian in Waldsenken gekauft hatte. Im Gegensatz zu seiner Schlemmerei in der Wurzel aß Anval nun zurückhaltend, als müsse er sparsam mit den Vorräten umgehen. Zwirn, der das Verhalten des Zwergs sah und für klug hielt, beherrschte sich ebenfalls. Borin grollte: »Gut gemacht, Waeran Zwirn. Wie ich sehe, lernt Ihr die Gesetze des Reisens sehr schnell. Aber keine Sorge. Morgen Abend wird die Sparsamkeit ein Ende haben, wenn wir Steinhöhen erreichen.«
    »Dort wird die Kost erstklassig sein«, versicherte Anval. »In der letzten Woche haben wir auf dem Hinweg festgestellt, dass man im Weißen Einhorn anständig auftischt – gewiss nicht schlechter als sonstwo im Land.«
    Fürst Kian trank seinen Tee aus und ging dann zur Wiese, um die Pferde zu holen. Mit Zwirns Hilfe führte er Brauni und Dauni zum Wagen, während Anval, Borin und Perry das Lager auflösten. Die Rucksäcke wurden gepackt und die Schlafsäcke zusammengerollt und alles auf den Wagen geworfen. Bald waren die Reisenden wieder auf der Straße, und mit Anval an den Zügeln rollte der Wagen in Richtung Steinhöhen.
    Perry hatte zwar die in das Horn eingravierten Gestalten untersuchen wollen, bekam dazu aber keine Gelegenheit, denn sie waren kaum unterwegs, als Zwirn sich an Fürst Kian wandte und sagte: »Nun, Fürst, da wir unterwegs sind, um gegen Rukhs und ähnliches Übel zu kämpfen, will mir scheinen, dass Herr Perry und ich etwas über unsere Gegner wissen sollten, wenn Ihr versteht, was ich damit sagen will.«
    »Ich verstehe sehr wohl, was Ihr damit sagen wollt, Zwirn«, sagte Kian lächelnd, »denn mehr über den Feind zu wissen als der über Euch, ist ein Vorteil in der Schlacht.
    Der Feind kommt in drei Gestalten. Erstens gibt es die alten Rukha: widerliche Kreaturen aus tiefster Vergangenheit, so zahllos wie die Würmer in der Erde, otternäugig mit einem weit klaffenden, schlitzförmigen Maul, mageren Armen und krummen Beinen, einem runden Bauch und Fledermausohren. Sie sind klein, aber zäh, nicht größer als ein Zwerg, primitiv in den Künsten der Schlacht, aber von überwältigender Zahl. Zweitens, die Lökha: von Gyphon erzeugte grausame Herren der Rukha und Trolle, von ähnlichem Aussehet wie die Rukha, aber so groß wie ein Mensch, stark und geschickt im Kampf und in ihrer Zahl begrenzt. Drittens und letztens, die Trolle: gewaltige Kreaturen – manche nennen sie Riesenrukha –, doppelt so groß wie ein Mensch, unglaublich stark und hart wie Stein. Sie brauchen kein oder nur wenig Geschick mit Waffen, sondern verlassen sich vielmehr auf ihre steinerne Haut, um Klingen und andere Waffen abzuwehren, und auf ihre gewaltige Kraft, um Feinde zu zerschmettern. Sie existieren nur noch gerüchteweise.
    Rukha, Lökha und Trolle: Alle stammen aus Untargarda – aus Neddra – und sind in Mithgar gestrandet, als der Weg zwischen der Niederen und der Mittleren Ebene auseinander riss. Sie alle haben unter dem Bann zu leiden und müssen das Sonnenlicht meiden, sodass sie ihre Schlechtigkeiten in der Nacht wirken – obwohl sie in Modrus Zeit auch über Tag von dessen bösem Willen am Leben erhalten wurden, denn der Dusterschlund lag über dem Land, und die Sonne schien nicht.«
    »Was ist mit Vulgs, Ghulen und Hèlrössern?«, fragte Perry.
    »Ja«, antwortete Kian, »was die betrifft, so glauben wir, dass diese Wesen im Zuge des Winterkriegs sämtlich gestorben sind. Die wolfartigen Vulgs, deren giftige Fänge tödlich sind, auch wenn sie das Opfer nur ritzen…«
    »Des Vulgs schwarzer Biss bringt den Tod ganz gewiss«, zitierte Zwirn ein altes Sprichwort.
    »Aye, Waerling«, nickte Kian, »das stimmt. Doch weder Vulgs noch Hèlrösser sind unter den Überfallkommandos des Gezüchts gesehen worden, die aus Drimmenheim kommen. Daher gibt es sie vielleicht nicht mehr in Mithgar.«
    »Und die Ghule?«, fragte Perry.
    »Ghola sind auch keine gesehen worden«, antwortete der Mensch. »Und das ist auch gut so, denn sie sind fürchterliche Feinde: fast nicht umzubringen, da sie auch schwerste Wunden ohne Schaden hinnehmen. Einen Holzpflock durch das Herz, Zerstückelung, Feuer. Diese drei Möglichkeiten gibt es, einen Ghol zu töten.
    Doch wie ich schon sagte, weder Vulg, Ghol noch Hèlross wurden seit dem Winterkrieg gesehen und ich denke, dass wir uns nur mit Rukha, Lökha und vielleicht

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