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Mithgar 13 - Zwergenzorn

Mithgar 13 - Zwergenzorn

Titel: Mithgar 13 - Zwergenzorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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aufstehen. Ich habe ihnen Frühstück gemacht, und beim ersten Sonnenstrahl waren sie schon wieder weg.
    Natürlich haben sie mich mit gutem Kupfer bezahlt, obwohl ich kein Bett hatte, das für den Großen Menschen groß genug gewesen wäre. Deshalb hat er auf dem Heuboden im Stall über den Pferden geschlafen, jawoll, das hat er, obwohl ihn die anderen mit ›Fürst‹ angeredet haben – das heißt, mit Fürst Kian. Ist das nicht das Beste überhaupt, wenn es stimmt? Ein Fürst, der in meinem Stall geschlafen hat! Der ist es wahrscheinlich gewöhnt, auf Samt und Seide zu ruhen.« An dieser Stelle hielt Fennerly inne, um die Krüge zu füllen und die verblüffenden Tatsachen wirken zu lassen. Die Wurrlinge sahen einander voller Verwunderung an, und ein aufgeregtes Gemurmel erfüllte den Schankraum.
    »Ahem«, räusperte Fennerly sich und tat somit kund, dass er bereit sei, seine Geschichte fortzusetzen, woraufhin sich rasch wieder Stille im Schankraum des Gasthauses ausbreitete. »Bis die Grünwieser aufgestanden waren, hatten die Fremden sich natürlich schon mehrere Meilen in Richtung Osten vom Dorf entfernt. Haben nicht gesagt, was sie vorhaben oder wohin sie unterwegs sind oder irgendwas. Aber ich will euch mal was sagen: Was immer sie vorhaben, ich wette eine goldene Spange, dass es was ganz Großes ist.« Mit dieser Einschätzung verstummte Fennerly und alle seine Zuhörer und Bekannten seufzten und grübelten über ihrem Ale, denn sie hatten das größte Ereignis in der Geschichte von Grünwies verpasst, seit Tuck Sunderbank persönlich auf seinem Rückweg aus dem Winterkrieg hier durchgekommen war. Fennerly hatte seine Geschichte kaum beendet, als auch schon der nächste Grünwieser in den Fröhlichen Otter kam, der ganz erpicht auf die Neuigkeiten war, und der Gastwirt musste die Ereignisse wieder und wieder erzählen. Alle Wurrlinge beugten sich vor, um nur ja kein einziges von Fennerlys Worten zu verpassen, obwohl einige der verzauberten Zuhörer die Geschichte zum sechsten, siebten oder gar achten Mal hörten.
    Die Reisenden brachen in der Tat mit dem ersten Sonnenstrahl auf, nach dem Frühstück. Zwirn hatte gehörige Kopfschmerzen, doch Anval schien keine derartigen Probleme zu haben. Fürst Kian lächelte, Borin schaute finster drein, und Perry rieb sich den Schlaf aus den Augen. Die Straße war eben und die Luft frisch und kühl, und schon kurze Zeit später war Zwirn wieder so munter und vergnügt wie eh und je. Alle anderen waren hellwach und guter Stimmung, als der Wagen weiter in Richtung der Grenze der Sieben Täler rollte, die sich gut vierzehn Meilen weiter östlich auf der anderen Seite der großen Barrikade befand.
    Am späten Morgen fuhren sie durch die Spindeldornbarriere in den Tunnel und dann über die Brücke, die den Spindel überquerte. Schließlich kamen sie auf der anderen Seite der Dornen heraus und hatten die Sieben Täler damit hinter sich gelassen. Zwirn schaute sich um und sagte zu Perry: »Je nun, Herr, ich glaube wirklich, dass wir auf dem Weg sind. Wohin, kann ich nicht sagen, aber zumindest auf dem Weg. Ich schätze, bis jetzt habe ich es nicht wirklich geglaubt. Aber jetzt, wo ich mich umdrehe und den Spindeldorn sehe, begreife ich, dass wir die Sieben Täler wirklich und wahrhaftig verlassen haben und in einen Krieg gegen Rukhs ziehen. Ich weiß überhaupt nichts über Krieg und Kämpfe, das ist mal sicher. Warum ich überhaupt dabei bin, ist mir ein Rätsel, bis auf die Tatsache, dass ich irgendwie weiß, dass ich gebraucht werde, bevor wir die Sache hinter uns haben. Es macht mir nichts aus, Euch zu sagen, Herr Perry, dass ich mich fürchte, und das ist die reine Wahrheit.«
    »Ach, Quatsch, Zwirn!«, schnaubte Perry, dessen Laune sich beständig besserte. »Das ist keine Furcht, das ist Aufregung! Und du bist hier, Zwirn, weil du mitgekommen bist, um mir zu helfen, und ich bin mitgekommen, um die Zwerge in einem großen Abenteuer zu führen. Aber in einem Punkt hast du vollkommen Recht: Um unserer Sicherheit willen müssen wir lernen, mit den Waffen umzugehen, die wir mitgebracht haben. Ich bin sicher, Fürst Kian wird uns zeigen, wie man mit dem Schwert umgeht, und wir haben viele Tage zum Üben, bis wir das Gelernte anwenden müssen.«
    »Nun, meine kleinen Freunde«, erwiderte Kian, wobei er die beiden Waerlinga ein wenig schief ansah, »so einfach ist das nicht. Man wird nicht über Nacht zu einem Fechtmeister. Aber ich werde sehen, was wir in der nächsten Zeit

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