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Mithgar 15 - Drachenbann

Mithgar 15 - Drachenbann

Titel: Mithgar 15 - Drachenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Satz sprang der Hund voraus, zwischen die Bäume, während er mit der Schnauze abwechselnd auf dem Boden und in der Luft schnüffelte.
    Hund und Bokker gingen weiter durch den wilden Weitimholz, an altehrwürdigen Bäumen vorbei, die groß und uralt schweigend dastanden, während ihre Blätter in dem lauen Sommerwind raschelten. Die beiden stiegen ein moosiges Ufer hinab, überquerten einen kristallklaren Bach und kletterten auf der anderen Seite wieder hinauf. Black platschte durch das klare Wasser, ohne sich zum Saufen Zeit zu nehmen. Gwylly folgte ihm, während er von Stein zu Stein hüpfte. Sie streiften durch Farnbüsche, deren breite Wedel leise rauschten, wenn sie vorübergingen. Die gelbe Sonne schien durch die Zweige über ihnen und schickte ihre goldenen Strahlen in die sanften, grünen Schatten darunter.
    Plötzlich wich Black scharf zurück, vor einer Reihe dunkler Eichen, die sich nach links und rechts erstreckten, bevor sie in dem Dunkel des Waldes verschwanden. Der Hund hielt großen Abstand zu dieser natürlichen Markierung und Gwylly folgte ihm. Auch er wich diesen uralten Bäumen weit aus, obwohl er immer wieder versuchte, zwischen ihnen in den dunklen Schatten etwas zu erkennen. Er sah scharf hin und … was genau suchte er eigentlich? Er wusste es nicht.
    Das war einer der dunklen Orte, ein Versteck, ein Ort, der den gewöhnlichen Leuten verschlossen blieb. Ein Platz, an den sich keiner wagte und von dem alle nur leise und hinter vorgehaltener Hand munkelten.
    Es gab zahlreiche Gerüchte über seltsame Wesen, die an diesen abweisenden Orten hausten, schattige Gestalten, die kaum zu erkennen waren, einige gigantisch und schlurfend, andere klein und schnell. Einige sollten glänzende Gestalten aus Licht sein, andere dagegen der Dunkelheit selbst ähneln. Außerdem behauptete man, dass manche Bewohner dieser Orte aus Erde gemacht waren, während andere angeblich den Bäumen, Pflanzen und dem Laub glichen.
    Doch ganz gleich, wie ihre Natur beschaffen sein mochte, Fremde duldeten sie nicht.
    Gwylly kannte die Geschichten, Erzählungen über jene, welche in diesen Orten verschwanden, oder von denen, die geschworen hatten, hindurchzugehen. Sie betraten die Orte, das ja, doch sie kamen niemals mehr hinaus.
    Aber Gwylly kannte auch andere Geschichten. Geschichten, in denen davon die Rede war, dass denen in Not geholfen wurde.
    Angeblich war der ganze Weitimholz einst dunkel gewesen. Verboten. Aber als die Wurrlinge kamen, verfolgt von einem unerbittlichen Feind, ließ der Wald sie hinein, gewährte ihnen Zuflucht. Verbarg sie.
    Später dann, als der Feind geschlagen war, schenkte der Wald ihnen Schneisen und Täler sowie Teile des Waldes selbst, obwohl nach wie vor der größte Teil des Waldes verboten war.
    Die Wurrlinge hatten sich in kleinen Gemeinschaften darin niedergelassen, Gemeinschaften, die sie Lichtungen nannten. Auf ihnen lebten seitdem Gruppen von Wurrlingen, im Großen und Ganzen unbehelligt. Gelegentlich hatte ein Feind versucht, sie zu vertreiben, wie zum Beispiel Modru vor fast einem Jahrtausend, während des Winterkrieges. Aber er war gescheitert.
    Geschützt von dem uralten Wald streiften die Wurrlinge aus dem Weitimholz frei umher. Doch sie hüteten sich, die verbotenen Orte zu betreten, mit ihren Fuchsreitern und den Lebenden Hügeln und Wütenden Bäumen und Stöhnenden Steinen und all diesen anderen Kreaturen der Legende, die angeblich darin hausten.
    Während jetzt also Black und Gwylly an dieser Gemarkung eines der großen, dunklen Orte entlangliefen, zuckte Gwyllys Blick hierhin und dorthin, während er versuchte, etwas zu erkennen…
    Plötzlich sprang vor ihnen ein Rehbock aus der Deckung und brach durch die Farne. Black erhob sich, als er das fliehende Wild sichtete, jaulte auch vor Erregung, rannte aber nicht hinterher, sondern wartete auf Gwyllys Befehl.
    »Platz, Black!«, rief Gwylly. Sein Herz hämmerte heftig vor Schreck.
    Black sah den Wurrling ungläubig an. Keine Jagd?
    »Nicht heute, Junge. Heute jagen wir Vögel.« Gwylly fühlte, wie sein Puls wieder langsamer wurde. Die Geräusche des fliehenden Bocks wurden schwächer … schwäeher… bis sie schließlich ganz verstummten. Gwylly fragte sich, wer von ihnen dreien, Wurrling, Hund oder Rehbock, sich wohl am meisten erschreckt hatte. »Vogel, Black. Such den Vogel.«
    Black warf, offenkundig etwas verstimmt, Gwylly einen langen, vorwurfsvollen Blick zu, lief dann jedoch los und versuchte, die Witterung eines Vogels

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