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Mithgar 17 - Drachenbund

Mithgar 17 - Drachenbund

Titel: Mithgar 17 - Drachenbund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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durch. »Dann lass uns den nächsten Schritt durch das Labyrinth tun. Ich wiederhole, er sagte: >Der Süden rüstet zum Krieg.< Erzähl mir vom Süden.«
    Sie setzten sich wieder ans Ufer. »Der Süden«, begann Aravan, »besteht aus etlichen Königreichen auf dieser Seite der Avagon-See, vor allem Hyree, Kistan, Chabba und Sarain. Das alles sind alte Feinde des Westens, denen sich gelegentlich andere anschließen, Kern, Thyra und das ferne Jung. Vor achtzehn Jahren, als deine ythir, dein athir, deine amicula und ich durch Hyree zurückkehrten, sahen wir, dass dort kriegsähnliche Vorbereitungen getroffen wurden, und warnten den Hochkönig. Wir dachten, dass sich Hyree und auch andere Nationen erneut darauf vorbereiteten, uns über die Avagon-See anzugreifen, wie sie es schon einmal getan hatten. Der König schickte Reichsmannen und andere Kundschafter in diese Länder, damit sie aufpassten - was sie auch immer noch tun. Durch die Reichsmannen weiß der Hochkönig also, dass seit vielen Jahren Vorbereitungen auf einen Krieg gemacht werden. Wir können nicht sagen, ob ein Angriff bevorsteht, vermuten es aber, denn da die Südländer Gyphon anbeten, scheint ein Krieg irgendwann unvermeidlich. Nur weiß niemand, wann er kommt.«
    »Ich glaube, das steht außer Frage«, erwiderte Bair. »Denn fuhren Kriegsvorbereitungen nicht immer zum Krieg?«
    Aravan lächelte. »Ah, Bair, da stellst du eine Frage, über die sich die Weisen seit Äonen streiten. Denn sollte sich keine Nation jemals auf einen Krieg vorbereiten, also keine Eroberungswaffen schmieden, keine Soldaten einberufen, niemand nach Macht streben, dann kommt vielleicht tatsächlich kein Krieg. Aber so wie die Welt ist, dar, wird ein Krieg von einer gut gerüsteten Nation oft verhindert, denn die Kosten für jeden Angreifer wären zu hoch, also fallen sie nicht in dieses Land ein. Doch es gibt noch andere Gründe, aus denen Machthaber und andere Personen von hohem Rang eine Nation zum Krieg rüsten, obwohl sie keine Absicht haben, einen Krieg zu führen. Sie tun es, um ihre Macht zu erhalten, deuten alarmierend auf jene, die sie große Feinde nennen, sammeln Armeen unter dem Namen dieser angeblichen Bedrohung und nähren so die Überzeugung ihrer Untertanen, dass nur sie ihre Nation aus einer Dunkelheit führen können, die bevorsteht.«
    Bair runzelte die Stirn. »Aber kelan, nennen wir nicht auch die Südländer unsere großen Feinde? Bereiten wir uns nicht auch auf den Krieg vor, ohne dass wir kämpfen wollen, außer natürlich, wenn es sein muss? Glauben wir nicht auch, dass wir siegreich sein werden? Wie also unterscheiden wir uns von ihnen?«
    »Ah, Bair, wir nennen sie unsere Feinde, aber nicht, um unsere Anführer an der Macht zu halten, sondern um im Falle eines Krieges bereit zu sein, auch wenn wir hoffen, dass unsere Vorbereitungen den Feind abschrecken und ihn von unseren Grenzen fernhalten werden. Wir glauben an unseren unausweichlichen Sieg, denn wir sind nicht nur gut vorbereitet, sondern kämpfen auch gegen Unterdrücker. Am Ende wird die Freiheit obsiegen, mag es auch Jahrtausende dauern. In diesem Punkt - wie auch in vielen anderen - unterscheiden wir uns vom Süden, denn im Gegensatz zu ihnen beten wir nicht Gyphon an, der eine Welt schaffen will, in der die Starken die Schwachen beherrschen, statt ihnen zu helfen, sich zu verbessern, oder wenigstens nicht im Weg zu stehen.«
    »Hilft Adon denn den Schwachen?«
    Aravan schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, Bair, außer vielleicht durch seine Artefakte der Macht. Er mischt sich jedoch nicht ein, sondern lässt jedes Wesen, jede Kreatur und jede Person entscheiden, welchen Weg das eigene Leben nehmen sollte.«
    »Das kommt mir etwas gleichgültig vor«, sagte Bair.
    »Das mag so sein, aber wir haben die freie Wahl und werden in unserem täglichen Leben nicht von einem Wesen regiert, dem wir uns nicht widersetzen können. Aber wir schweifen von Dodonas Worten ab. Angesichts dessen, was er sagte, kommt mit dem Übel aus dem Osten vielleicht tatsächlich bald ein Krieg. Und wahrscheinlich ein Krieg, in den auch die Südländer verstrickt sind. Wir können nur hoffen, dass die Berichte der Reichsmannen an den Hochkönig Warnung genug sind.«
    Bair seufzte resigniert. »Das nehme ich an, aber ich kann mir nicht helfen: Irgendwie scheint mir, dass Dodonas Worte der Vorbereitung des Hochkönigs vielleicht eine Dringlichkeit verleiht, die ohne die Kenntnis davon möglicherweise fehlt. Sei dem, wie ihm

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