Mittelalter, 100 Bilder - 100 Fakten

Herrschaft in Palästina zusammenbrach und ernste Beschränkungen im Handel mit dem Orient auftraten, fuhren im Auftrag genuesischer Handelshäuser zwei Galeeren unter dem Kommando der Brüder Ugolino und Vadino Vivaldi durch die Straße von Gibraltar. Sie sollten durch Umschiffung Afrikas einen Seeweg nach Indien finden. Das Unternehmen ist in einer kurzen Notiz in den Annalen der Stadt Genua verzeichnet als „eine Fahrt, wie sie bis dahin noch keiner gewagt hatte“. Wie weit sie kam, ist nicht bekannt. Sie erreichte wohl noch Kap Juby an der marokkanischen Küste; danach ist sie verschollen
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Seeweg nach Indien
    Bei der portugiesischen Krone hatte sich ein anderer Seefahrer, der Genuese Christoph Kolumbus, gleichfalls erboten, den Seeweg nach Indien zu öffnen. Die Portugiesen hatten ihn abgewiesen, weil sie die Rund-um-Afrika-Route verfolgten, Kolumbus dagegen wollte sein Ziel mit einer Umrundung des Erdballs in entgegengesetzter Richtung erreichen. Bei den spanischen Königen fand er Gehör. Sie stellten ihm Schiffe zur Verfügung, mit denen er 1492 über den Atlantik nach Westen segelnd einen Kontinent fand und für die Krone in Besitz nahm. Nicht Indien, aber immerhin Amerika.
    Es folgten weitere Entdeckungsfahrten, von Spaniern, Portugiesen und bald auch Engländern. Mit der Erdumseglung durch Fernão de Magalhães 1519–1522 (nach dem Tod des Führers 1521 durch Sebastián Elcano vollendet) wurde der volle Umfang unseres Planeten offensichtlich. Das Tor zur Welt aber hatten bereits die Reisen Vasco da Gamas und Christoph Kolumbus’ aufgestoßen. Das Mittelalter war zu Ende.

Heinrich der Seefahrer, das Modell einer Karavelle in der Hand, führt Soldaten, Seeleute, Wissenschaftler und Missionare an. Das 1960 errichtete Denkmal zu Ehren des portugiesischen Kolonialpioniers steht im Lissaboner Stadtteil Belem
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    (c) dpa/Picture Alliance, Frankfurt am Main





















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