Mittelmeertraeume mit einem Prinzen
Großmutter gewesen, und der arme Hector musste unter den Folgen leiden.
Nachdem sie sein Wohnzimmer betreten hatten, bedeutete Alex ihm, sich zu setzen, doch Hector blieb stehen.
„Sie haben meine volle Aufmerksamkeit. Was gibt’s?“
„Wann kommt mein Papa?“
Dottie war mit Zoe im Swimmingpool geschwommen, während sie auf Alex warteten. „Gestern Abend sagte er, er würde nach dem Unterricht kommen, stimmt’s?“
„Ja. Er soll sich beeilen. Hoffentlich ist Mark nicht mehr krank.“
„Das werden wir gleich erfahren. Ich höre gerade den Hubschrauber.“ Sie blickten beide zum Himmel.
Bei der Aussicht darauf, Alex gleich gegenüberzustehen, fühlte Dottie ihr Herz rasen. Und das war nicht nur auf die starke körperliche Anziehungskraft zurückzuführen.
Sie war verliebt. Das war ihr inzwischen klar geworden. Zum zweiten Mal in ihrem Leben hatte sie sich in einen Mann verliebt. Ihre erste große Liebe und ihr gemeinsamer Sohn waren ihr genommen worden, und sie hatte sich gefragt, ob sie sich je wieder ein neues Leben würde aufbauen können.
Und nun war es ihr wieder passiert, aber diesmal war dieser Mann ein Prinz und damit unerreichbar für sie. Schon Ende nächster Woche würde sie auch Zoe verlieren und dann nur noch eine große Leere empfinden. Verzweifelt fragte sie sich, was sie bloß tun sollte.
Während Zoe aufgeregt ihrem Vater entgegenrannte, stieg Dottie aus dem Pool und lief in ihr Zimmer. Mit Alex zusammen zu sein würde den Schmerz nur vertiefen, der ohnehin niemals heilen würde.
Nachdem Dottie geduscht hatte, zog sie ein Top und Jeans an und schaltete ihren Laptop ein, um ihre E-Mails abzurufen. Dr. Rice hatte wieder eine Nachricht geschickt.
Liebe Dottie,
endlich hat es geklappt! Der Name Ihrer Nachfolgerin ist Miriam Hawes. Sie wird morgen in Athen eintreffen. Ich habe alles in die Wege geleitet. Wenn Sie nach New York zurückkehren, bekommen Sie eine neue Patientin, ein dreijähriges Mädchen. Wir freuen uns schon auf Ihre Rückkehr. Weiterhin alles Gute, und halten Sie mich bitte auf dem Laufenden.
Dr. Rice
Nachdem sie die Nachricht ein zweites Mal gelesen hatte, barg Dottie das Gesicht in den Händen und schluchzte. Zu spät hörte sie Zoe hereinkommen.
„Warum weinst du?“ Als Dottie den Kopf hob, lehnte Zoe die Stirn an ihre. „Bist du traurig?“
Schniefend wischte Dottie sich die Tränen weg. „Nein. Ich habe mir wehgetan, als ich aus dem Pool geklettert bin.“ Das stimmte sogar, denn in ihrer Eile war sie mit dem Bein gegen die Leiter gestoßen. „Und, ist Mark mitgekommen?“
„Ja. Er läuft gerade hinter dem Pfau her. Darf er ihm eine Feder rausreißen?“
„Nein, Liebes. Das würde dem Pfau wehtun.“
„Oh.“ Offenbar hatte Zoe noch gar nicht darüber nachgedacht. „Du sollst zu Papa kommen.“
Nun blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als Alex zu begrüßen. Als Dottie hinausging, sah sie ihn mit Mark im Pool planschen. Zoe rannte voraus.
„Hallo, Alex.“ Da Zoe sie bereits beim Küssen beobachtet hatte, sah Dottie keinen Sinn mehr darin, ihn in ihrem Beisein zu siezen.
Forschend betrachtete er sie. „Hallo, Dottie.“
Sein sinnlicher Tonfall ließ sie erschauern. „Schön, dass du Mark mitgebracht hast! Wie geht es dir heute, Mark?“
„Gut“, erwiderte dieser. „Ich habe kein Fieber mehr. Deswegen hat meine Mom mir erlaubt zu fahren.“
Sie setzte sich an den Beckenrand und ließ die Beine ins Wasser baumeln. „Wir freuen uns, dass du hier bist, stimmt’s, Zoe?“ Die Kleine nickte. „Zoe hat mir erzählt, dass du gerne eine Pfauenfeder als Souvenir mitnehmen würdest.“
„Ja. Darf ich?“
Alex warf ihr einen amüsierten Blick zu. Er wirkte wie ausgewechselt. „Was sagst du dazu, Alex?“
Inzwischen hatte er Zoe auf die Schultern gehoben. „Weißt du was, Mark? In vier Wochen kommt der Pfau in die Mauser. Dann wirft er seine Schwanzfedern ab, und du kannst so viele einsammeln, wie du möchtest.“
„Danke!“
„Cool, Papa!“
Alex lachte schallend. „Was hast du gerade gesagt?“
„Cool“, antwortete Mark für sie. „Das hab ich ihr beigebracht.“
Zoe tätschelte Alex den Kopf. „Kann Mark bei der Krönung dabei sein?“
Alex warf Dottie einen forschenden Blick zu. Am Tag danach würde sie die Insel verlassen. „Ich habe seine Familie schon eingeladen.“
„ Yiayia hat gesagt, wir sollen artig sein“, warnte Zoe ihren kleinen Freund.
„Ich bin ganz brav.“
„Es ist ein feierlicher Akt in der
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